• 23.11.2011, 16:08:27
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HIV-Therapie ermöglicht gute Lebensqualität, zentrales Ziel bleibt Entstigmatisierung - BILD

http://www.apa-fotoservice.at/galerie/2531
Im Bild v.l.n.r.: Dipl. soz. Päd. Olaf Kapella (Studienautor), Dr. Magdalena Arrouas (BM für Gesundheit), Dr. Horst Schalk (Arzt für Allgemeinmedizin, Schwerpunkt HIV Therapie), OA Dr. Brigitte Schmied (Leiterin der Immunambulanz Otto Wagner Spital), Helmut (Betroffener und Obmann der Selbsthilfegruppe "Positiver Dialog"), Barbara Stöckl (Moderatorin)

Wien (OTS) - 7.000 bis 8.000 HIV-Infizierte leben in Österreich,
knapp 3.700 davon werden in Spitalsambulanzen und von
niedergelassenen Ärzten betreut. Dank einer breiten Palette wirksamer
Medikamente können die HIV-Infektion und AIDS gut behandelt werden.
Anlässlich des Welt-AIDS-Tages präsentiert die ÖGNÄ-HIV die
Ergebnisse einer Patientenbefragung zum Thema Lebensqualität und
HIV-Therapie im Rahmen eines Pressefrühstücks.

"Das Leben mit HIV hat sich in den vergangenen Jahren sehr
gewandelt - im positiven Sinn", so der 56-jährige Krankenpfleger
Helmut, der sich Ende 1995 infizierte. "Die Kombinationstherapie
ermöglicht ein relativ normales Leben." Vor Beginn der Therapie
werden die Patienten umfassend über die diversen
Einnahmemöglichkeiten und etwaige Nebenwirkungen informiert. "Da die
verfügbaren Therapieschemen eine vergleichbare Wirksamkeit haben,
können und sollen individuelle Bedürfnisse, zum Beispiel
Essgewohnheiten und die berufliche Situation des Patienten, in der
Therapiewahl berücksichtigt werden", betont OA Dr. Brigitte Schmied,
Leiterin der Immunambulanz im Otto-Wagner-Spital, II. Interne
Abteilung SMZ Baumgartner Höhe. Dies ist nicht zuletzt deshalb
sinnvoll, weil die Zufriedenheit des Patienten eine zentrale
Voraussetzung dafür ist, dass er die lebenslang erforderliche
Dauerbehandlung auch zuverlässig einnimmt.

Erfolgreiche Kombinationstherapien

Die Start-Therapie besteht aus einer Kombination von drei
Substanzen, die die Vermehrung des Virus an unterschiedlichen Stellen
hemmen. "Ziel ist es, die Virusvermehrung möglichst stark zu
unterdrücken und so die Virusmenge unter die Nachweisbarkeitsgrenze
zu senken", erklärt Schmied. Dadurch bleibt die Funktion des
Immunsystems erhalten bzw. wird wieder verbessert, der Ausbruch von
AIDS wird verhindert. Im Mittelpunkt steht die Erhaltung bzw.
Verbesserung von Gesundheitszustand und Lebensqualität sowie der
Leistungs- und Berufsfähigkeit des Einzelnen. Auf der anderen Seite
sinkt durch die Verringerung der Virusbelastung auch das
Infektionsrisiko für andere. Damit ist die Therapie auch eine
effektive Präventionsmethode.

Detaillierte Dokumentation der ÖGNÄ-HIV

Die Betreuung HIV-infizierter Patienten erfolgt zu 85 Prozent in
den Spitalsambulanzen der sieben größten Behandlungszentren
(Allgemeine Krankenhäuser in Wien und Linz, Otto-Wagner-Spital in
Wien, Landeskrankenhäuser in Graz, Klagenfurt und Salzburg und
Universitätsklinik Innsbruck). Die "Österreichische Gesellschaft
niedergelassener Ärzte zur Betreuung HIV-Infizierter" (ÖGNÄ-HIV)
untersucht die Daten jener 15 Prozent an HIV-positiven Patienten, die
von niedergelassenen Ärzten betreut werden. Weiters wurde von der
ÖGNÄ-HIV im Herbst 2009 mit Unterstützung von Merck Sharp & Dohme
Österreich die Lebensqualität von Patienten mit einer HIV-Therapie in
HIV-Schwerpunktpraxen und drei HIV-Ambulanzen untersucht. "Insgesamt
wurden 472 Patienten in diese im deutschsprachigen Raum größte Studie
zu diesem Thema eingeschlossen", berichtet der Allgemeinmediziner Dr.
Horst Schalk, Gründungsmitglied von ÖGNÄ-HIV.

Nebenwirkungen belasten nur wenig

Die meisten Behandelten berichten von Nebenwirkungen der
HIV-Therapie. Neben therapiespezifischen Beschwerden wie zum Beispiel
Gelbsucht werden uncharakteristische Nebenwirkungen wie etwa
Müdigkeit, Energiemangel, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen,
Schwindel und Ängste genannt. Jeder zweite befragte HIV-Patient gibt
an, sich von Nebenwirkungen in den meisten Lebensbereichen nicht
beeinträchtigt zu fühlen.

Stigmatisierung und Angst vor Ansteckung

Der wichtigste die Lebensqualität mindernde Aspekt ist nach wie
vor die Angst davor, dass andere Menschen von der HIV-Infektion
erfahren und vor der damit häufig immer noch verbundenen
Stigmatisierung. Weiters fürchten HIV-Patienten besonders, andere
Menschen anzustecken. Diese Sorge spiegelt sich in einem hohen
Verantwortungsbewusstsein wieder: 80 Prozent der Befragten geben an,
immer oder meistens auf sicheren Sex zu achten - und dies, obwohl
Patienten unter einer gut funktionierenden, laufend kontrollierten
Therapie de facto nicht mehr infektiös für andere Menschen sind.

Herausforderungen für die Zukunft

Prävention bleibt nach wie vor der wichtigste Faktor. "Auch wenn
die Epidemie in Österreich nicht jenes Ausmaß angenommen hat, welches
Mitte der 1980er-Jahre zu befürchten war, muss betont werden, dass
sich in Österreich täglich nach wie vor ein bis zwei Personen mit dem
HI-Virus infizieren", so Dr. Magdalena Arrouas, Bundesministerium für
Gesundheit. "Eine weitere Herausforderung ist die breite Aufklärung
der Bevölkerung, um die Diskriminierung abzubauen und HIV-Infizierten
ein normales Leben - auch Arbeitsleben - zu ermöglichen."

Pressemappe (PDF- Download):
http://www.ots.at/redirect/pressemappe1

Die Studie der ÖGNÄ (PDF- Download):
http://www.oegnae-hiv.at//Lebensqualitaet_und%20_ART_%28Studie%29.pdf

Weitere aktuelle Fotos vom Pressefrühstück:
http://www.apa-fotoservice.at/galerie/2531

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service
sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at

Rückfragehinweis:

Daniela Hennrich
   Hennrich.PR
   Agentur für Gesundheit und Kommunikation
   Bergmillergasse 6/Top 35, A-1140 Wien
   Tel./Fax: +43 (0)1/879 99 07
   Mobil: +43 (0)664/408 18 18
   Mail: d.hennrich@hennrich-pr.at
   www.hennrich-pr.at

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