• 08.11.2011, 13:16:03
  • /
  • OTS0205 OTW0205

Appell des Bildungsvolksbegehrens an den GÖD-Kongress: Aus der Bildungssteinzeit in die Zukunft

Krassnitzer, Ruzowitzky, Walser, SchülerInnen und der Neandertaler empfingen die LehrergewerkschafterInnen vor dem Austria Center

im Bild v.l.n.r.: Julius Schumann, Harald Krassnitzer, Johanna Zauner, Nora Kleibel, Clemens Öllinger-Guptara

Wien (OTS) - Mit Ansprachen, Trommlern, Transparenten und
Informationsmaterial erwarteten heute früh UnterstützerInnen des
Bildungsvolksbegehrens die eintreffenden
Gewerkschafts-FunktionärInnen vor dem Wiener Austria Center, um die
Dringlichkeit von Reformen zu unterstreichen. Auf einem Transparent
stand zu lesen: "Aus der Bildungssteinzeit in die Zukunft". Auch der
Schauspieler Harald Krassnitzer sowie der Regisseur und
Oscar-Preisträger Stefan Ruzowitzky waren mit dabei und riefen zur
Unterschrift des Bildungsvolksbegehrens auf. Der Lehrer Daniel Landau
erinnerte an die 50.000 Kinder, die in den letzten fünf Jahren - seit
dem letzten GÖD-Kongress - ohne Abschluss aus dem Bildungssystem
ausgeschieden sind und pochte auf rasche und umfassende Reformen.

Johanna Zauner von der Katholischen Jugend Österreich und
Vorsitzende der Bundesjugendvertretung unterstreicht: "Wir kommen aus
unterschiedlichen Organisationen und Hintergründen, doch sind wir aus
den gleichen Beweggründen heute hier: Wir setzen uns für eine schon
längst fällige flächendeckende Bildungsreform in Österreich ein. Es
braucht endlich Veränderung in unserem Bildungssystem, denn Fakt ist,
dass wir Kinder und Jugendliche in Österreich in ein sozial
ungerechtes Bildungssystem hineingestoßen werden!"

In ihrer aktuellen Bildungskampagne der Bundesjugendvertretung
"Wir lassen uns nicht abstempeln" weist des Bild eines Storches, der
die Kinder in unterschiedliche Familien setzt, auf den Misstand der
'Bildungsvererbung' durch Österreichs selektives Schulsystem hin.
Zauner: "Fakt ist, dass nur 5% der Kinder von
PflichtschulabsolventInnen, aber 41% der Kinder aus akademischen
Elternhäusern einen Uni-Abschluss erreichen! Jedes Kind ist gleich
viel wert! Wir fordern eine gemeinsame Schule, die zumindest bis zum
Pflichtschulabschluss gewährleistet, dass ALLE Kinder gleiche Chancen
von unserem Bildungssystem bekommen."

Eleonora Kleibel, Vorsitzende der "Aktion kritischer
Schüler/innen", betont in ihrer Rede: "Wir brauchen eine Schule, in
die Schüler und Schülerinnen gerne gehen und die nicht von
Leistungsdruck und Schubladisierung geprägt ist. In Österreich wird
Bildung immer noch vererbt. Und: Demokratie muss erlernt und vor
allem gelebt werden. Die Schule wäre ein idealer Rahmen dafür, jedoch
gibt es im Bereich der Schüler- und Schülerinnenmitbestimmung große
Demokratiedefizite. Wir müssen miteinbezogen werden, in
Angelegenheiten die uns selbst betreffen. Partizipation und
Demokratisierung muss im Klassenzimmer anfangen!"

Clemens Öllinger, Schüler und Vertreter Österreichs im
Weltjugendparlament sagt: "Das derzeitige Bildungssystem schafft es
nicht, den Jugendlichen Chancengleichheit anzubieten und sie mit dem
fortschrittlichen Denken auszustatten, das sie in ihrem zukünftigen
Leben brauchen werden. Deshalb liegt es in unserer Hand, die Reise
selbst zu bestimmen. Es geht für mich nicht um das Erreichen von
speziellen Rängen bei internationalen Vergleichen. Vielmehr sollten
alle, die am Bildungssystem beteiligt sind, die faire Chance
bekommen, sich frei zu entfalten und in ihren Stärken und Schwächen
zu wachsen. Die Bildung als zukunftsbestimmender Faktor ist etwas,
das uns alle angeht. Das Bildungsvolksbegehren ist daher für mich
eine aussagekräftige Möglichkeit, um den gesellschaftlichen Diskurs
zu diesem Thema wieder zu entfachen."

Die Kundgebung am "Bruno Kreisky-Platz" war polizeilich genehmigt.
Trotzdem wollte der Vertreter des Grundstückseigentümers, das Austria
Center, die Kundgebung vor dem GÖD-Kongress verhindern. Als
Kompromiss "durften" die SchülerInnen und andere UnterstützerInnen
des Volksbegehrens dann schließlich ohne Tonanlage sprechen und
mussten teilweise auf einen Zugangsweg ausweichen. Eine
Kundgebungsteilnehmerin dazu: "Da dreht sich der Bruno Kreisky ja im
Grab um".

Die Reden von Harald Krassnitzer, Harald Walser, Daniel Landau,
Raphaela Kellner und den Jugendlichen am "Bruno Kreisky-Platz" wurden
von einem interessierten Publikum verfolgt. Eleonora Kleibl, Clemens
Öllinger und Johanna Zauner versuchten gegen 10:30 Uhr ihre Reden
auch auf der Bühne des GÖD-Kongresses zu halten, wurden allerdings
vor dem Bühneneingang aufgehalten. Zur Zeit finden Verhandlungen
statt, ob sie zu einem späteren Zeitpunkt heute Nachmittag zu den
Delegierten sprechen können.

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service,
sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at

Rückfragehinweis:

Volksbegehren Bildungsinitiative
   Mag. Georg Koenne, Pressereferent
   T: 01/3100740-24
   F: 01/3100740-40
   E: georg.koenne@vbbi.at
   W: www.nichtsitzenbleiben.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | BFZ

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel