- 02.11.2011, 11:37:23
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Abgeltung der gesetzlichen kollektivvertraglichen Erhöhungen nicht mehr finanzierbar!!! - BILD

Wien (OTS) - Nach der am 28. Oktober 2011 stattgefundenen
Betriebsvollversammlung des Theaters in der Josefstadt äußern die
Betriebsräte der Technik sowie der Künstler und Verwaltung schwere
Besorgnis über das Subventionsgebaren von Bund und Stadt Wien.
Stiftungsvorsitzender Hr. DI. Rhomberg, Direktor Föttinger und Hr.
Mag. Götz informierten auf Bitte der Betriebsräte die Mitarbeiter des
Hauses über die seit einem Jahr dauernde zähe Entwicklung der
Subventionsverhandlungen. Laut Darstellung der Geschäftsführung sei
momentan noch keine Gefahr in Verzug, das Theater habe ein stabiles
Finanzgebaren, doch könne das Theater die Zahlungsverpflichtung der
zu erwartenden, vorsichtig mit ca. 2 % prognostizierten gesetzlich
geregelten Kollektivvertragserhöhungen ohne Hilfe der
Subventionsgeber nicht finanzieren. "Es handelt sich ab 2012 um
zusätzliche 350.000 Euro pro Jahr. Diese sind aus dem laufenden
Budget nicht zu finanzieren" informierte Stiftungspräsident DI G.
Rhomberg die geschockte Belegschaft.
Die Betriebsräte sehen die Stiftungsgründer, also Land und Bund,
als Arbeitgeber und rufen diese hiermit zu ihrer absoluten
Obsorgepflicht auf, den Geschäftsführern genügend Mittel zur
Verfügung zu stellen, damit diese die gesetzlich vorgeschriebenen
Lohnanpassungen an die Belegschaft auch leisten können.
Das Theater in der Josefstadt erwirtschaftet mit 2 Bühnen und 420
Mitarbeitern außergewöhnliche 41% Eigendeckung. Wir meinen, dass
unsere künstlerischen Erfolge, die sehr gute Akzeptanz beim Publikum,
die tadellose Finanzgebarung der Geschäftsführung und die in den
letzten Jahren bei den Löhnen durchgesetzten Einsparungen diese
Unterstützung verdienen.
Jedoch die Subventionsgeber wollen die Argumente und Berechnungen
der Josefstadtleitung, scheint es, nicht anerkennen. Eine von der
Stadt Wien zugesagte Euro 380.000.- Subvention ab dem Jahr 2013 wird
die kollektivvertragliche Erhöhung, die nichts anderes als die
Indexanpassung der Löhne ist, nicht abdecken können, zumal sich die
Summe jährlich wiederholt bzw. sogar um die neue Indexanpassung
erhöht. Das Volumen macht in Summe vorveranschlagte Euro 2,1
Millionen für den Zeitraum 2013/14/15 aus.
Dabei hat Dr. Mailath-Pokorny (in einer Aussendung von 2010)
selbst argumentiert, dass Kultur sich lohne. Jeder in die Kultur
investierte Euro käme über Umwegrentabilität 2,3 fach zurück. Im Fall
des Theaters in der Josefstadt würde diese Rechnung (laut dem
renommierten IHS) so lauten: Das Theater in der Josefstadt
erwirtschaftet über die Umwegrentabilität ca. Euro 12,5 Mio. bei
einem derzeitigen Subventionsstand von ca. Euro 13,5 Mio. (von Stadt
und Bund) pro Jahr.
Wir Betriebsräte appellieren im Namen der Belegschaft und unseres
Theaters an die Eigentümer und zuständigen Kulturpolitiker allen
voran Frau Dr. Schmid und Herrn Dr. Mailath-Pokorny den
kulturpolitischen Stillstand aufzuheben, Ressourcen für die
kollektivvertraglichen Erhöhungen zu verhandeln und
Subventionsprobleme nicht auf dem Rücken der Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter auszuspielen.
Der Betriebsrat Künstler & Verwaltung, Claudio Hiller sowie der
Betriebsrat der Technik, Richard Weissborn.
Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service,
sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at
Rückfragehinweis:
Claudio Hiller Betriebsrat Vorsitzender Künstler und Verwaltung Theater in der Josefstadt/Kammerspiele Josefstädter Strasse 26, 1080 Wien Tel.: +43 1 42 700 330 mailto:c.hiller@josefstadt.org
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