Sechs Integrationsbotschafter im Porträt und ein Interview mit Thomas Schäfer-Elmayer: Er gibt Verhaltenstipps für interkulturelle Begegnungen - Heute (20.10.) im KURIER
Wien (OTS) - Der Bevölkerungsforscher Wolfgang Lutz sieht im
Interview mit "Integration im Fokus" Bildung als Schlüssel für
Gelingen oder Scheitern der Integration von Migranten in Österreich.
Die Ursachen vieler heutiger Probleme liegen demnach in den 60er
Jahren, in denen Österreich gezielt ungebildete Gastarbeiter
angeworben habe, "mit dem Kalkül, dass die weniger auf ihren Rechten
bestehen und nur brav arbeiten würden. Man hatte Angst davor, zu
gebildete Menschen zu holen!"
Investitionen gegen Entstehen einer "bildungsfernen Unterschicht"
Dem Bildungssystem sei es nicht gelungen, die Gastarbeiter-Kinder
zu integrieren. "Es birgt ein enormes Konfliktpotenzial, wenn 20 bis
30 Prozent eines Jahrgangs aus dem System fallen. Da entsteht eine
bildungsferne Unterschicht von Modernisierungsverlierern. Das ist
sozialer Sprengstoff." Ziel müsse es sein, massiv in die Bildung
junger Migranten zu investieren - aus menschenrechtlichen Gründen und
aus Selbstinteresse, denn der Arbeitsmarkt brauche qualifizierte
Leute. ÖIF-Geschäftsführer und Herausgeber Alexander Janda bestätigt:
"Gute Bildung ist der Schlüssel zur Integration. Der ÖIF legt deshalb
einen Schwerpunkt auf dieses Thema und fördert neben zahlreichen
Sprach- und Berufsausbildungskursen auch die Nostrifikation
mitgebrachter Diplome."
Schäfer-Elmayer: "Ausländischen Gast nicht mit Bussi-Bussi begrüßen"
Der Tanzschulen-Besitzer und "Benimmpapst" Thomas Schäfer-Elmayer
erklärt in "Integration im Fokus", wie man interkulturelle Fauxpas
elegant vermeidet. Er gibt etwa Antwort auf die Frage, ob man beim
Essen mit muslimischen Geschäftspartnern Alkohol bestellen darf und
wie man das Dilemma löst, bei migrantischen Gesprächspartnern nicht
zu wissen, was Vor- und was Nachname ist. Er warnt davor, allzu
aufdringliche Begrüßungsformen zu wählen: "Mit Bussi-Bussi darf ich
unbekannte ausländische Gäste nicht begrüßen".
Weitere Themen dieser Ausgabe:
- Rudolf Bretschneider kommentiert Meinungsumfragen zu Integration
- Integrationsbotschafter von Staatssekretär Kurz im Portrait
- Deutschpflicht vor Zuzug - Zwei betroffene Türkinnen im Interview
und wie das System in Deutschland funktioniert
"Integration im Fokus" erscheint heute, 20. Oktober 2011, als
Beilage im KURIER. Sie finden die aktuelle sowie alle bisher
erschienenen Ausgaben auch online unter
www.integrationsfonds.at/publikationen. Leserbriefe nimmt die
Redaktion unter fokus@integrationsfonds.at entgegen.
Rückfragehinweis:
Österreichischer Integrationsfonds
Mag. Ursula Schallaböck
Tel.: 01/7101203-134
ursula.schallaboeck@integrationsfonds.at
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