• 19.10.2011, 13:58:08
  • /
  • OTS0235 OTW0235

Gemeinsam für den Standort Wien

Wien (OTS) - Vizebürgermeisterin, Finanz- und
Wirtschaftsstadträtin Renate Brauner und Wirtschaftskammer Wien
Präsidentin Brigitte Jank diskutierten heute im Rahmen des Symposiums
über die Zukunft des Wirtschaftsstandortes Wien. Im Mittelpunkt des
Dialogs mit ExpertInnen aus Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft
standen die aktuellen und künftigen Herausforderungen für den
Wirtschaftsstandort. Mit dem Symposium "Wirtschaftsstandort Wien"
stellten Stadt und Wirtschaftskammer Wien ihre - sowohl gemeinsam als
auch individuell gestalteten - Initiativen, Projekte, Maßnahmen und
Strategien zur Verbesserung der Standortqualität zur Reflexion.

"Wir suchen das Gespräch mit VertreterInnen aus Wirtschaft,
Verwaltung und Forschung, um vielfältige Einschätzungen und
Anregungen für die weitere, innovative und nachhaltige Entwicklung
des Wirtschaftsstandortes Wien zu gewinnen. Gerade in Zeiten der
wiederaufkommenden globalen wirtschaftlichen Unsicherheit können wir
auf die Stabilität des Wirtschaftsstandortes Wien bauen. Wie sich
schon im Jahr 2009 gezeigt hat, ist die Stadtwirtschaft im
EU-Vergleich krisenfest aufgestellt. Auch die jüngsten
Ansiedelungszahlen beweisen, dass auch internationale Unternehmen
diese Stabilität zu schätzen wissen. Dennoch ist uns klar, dass wir
gerade jetzt nicht nachlassen dürfen und dafür sorgen müssen, die
Attraktivierung und Absicherung des Wirtschaftsstandortes Wien
konsequent, offensiv und kooperativ weiter zu betreiben. Dazu sind
maßgeschneiderte Förderungen ganz entscheidend - und natürlich gut
qualifizierte Fachkräfte. Hier setzt die Stadt gerade an. Wir
erstellen derzeit einen Qualifikationsplan für die Wiener
ArbeitnehmerInnen", erläutert Brauner.

"Wiens Betriebe sind eine tragende Säule der heimischen
Wirtschaft. Wir dürfen aber nicht die Hände in den Schoß legen. Es
gilt, den Standort stetig weiterzuentwickeln, damit die Attraktivität
für Unternehmen aus dem In- und Ausland gewahrt bleibt" so Brigitte
Jank, Präsidentin der Wirtschaftskammer Wien. "Gerade in diesen
turbulenten Zeiten der Finanz- und Eurokrise müssen wir alle
Anstrengungen darauf richten, ideale Rahmenbedingungen für den
Wirtschaftsstandort zu schaffen. Dazu bedarf es grundlegender
Veränderungen in Verwaltung, Ausbildung und internationaler
Ausrichtung der Stadt", betont Jank und skizziert, wohin dieser
Transformationsprozess führen soll: "Wien braucht nicht nur eine
wirtschaftsverträgliche Gesetzgebung, sondern auch eine effiziente,
moderne und wirtschaftsfreundliche Verwaltung. Wien muss als
Top-Ausbildungsstandort qualifizierte Fachkräfte hervorbringen, um
international wettbewerbsfähig zu bleiben." Und um international im
Konzert der großen Wirtschaftsmetropolen mitzuspielen, müssen
stärkere Akzente in der Ansiedlungspolitik und in der internationalen
Bewerbung des Wirtschaftsstandortes Wien gesetzt werden. Darüber
hinaus sollten Unternehmen - beispielsweise mit einer Aufstockung der
Wiener Internationalisierungsförderung - bei ihrem Schritt auf
ausländische Märkte unterstützt werden.

Wirtschaftsnahe Verwaltung als Faktor für die Standortattraktivität

Dass Verlässlichkeit und Rechtssicherheit, Informations- und
Servicequalität sowie Vereinfachung und Beschleunigung von Verfahren
die Standortentscheidungen von Unternehmen wesentlich beeinflussen,
wurde von den ExpertInnen am Podium unterstrichen.

"Wien ist eine professionell und effizient verwaltete Metropole.
Zu dieser Professionalität zählen auch die Evaluierung und
gegebenenfalls die Adaptierung von Verwaltungsabläufen. So werden
bereits jetzt schon Landesgesetze, Verordnungen und Erlässe zwingend
auf ihre Wirtschaftsfreundlichkeit hin überprüft. Und wir haben
bereits sichergestellt, dass nur Normen erlassen werden, die
unbedingt erforderlich und wirtschaftsverträglich sind", informiert
Brauner über bereits bestehende Verwaltungsreformen für Wiener
Unternehmen. Und: "Künftig soll das Beratungsangebot noch weiter
ausgebaut sowie zahlreiche zusätzliche Maßnahmen zur
Verfahrensvereinfachung bzw. -beschleunigung bei
Betriebsanlagengenehmigungen gesetzt werden."

"Wiens Gesetze und Verordnungen umfassen nach wie vor mehr als
8.500 Paragrafen. Mithilfe der neu eingeführten
Wirtschaftsverträglichkeitsprüfung wollen wir gemeinsam mit der Stadt
Wien Licht in diesen juristischen Dschungel bringen", sagt
Präsidentin Jank. Bereits gut angelaufen ist das diesbezügliche
gemeinsame Projekt im Bereich der Betriebsanlagengenehmigungen. "Die
Anstrengungen bei der Entlastung der Unternehmen, bei der
Vereinfachung von Verwaltungsverfahren sowie das Verständnis der
Verwaltung für die Anliegen der Wirtschaftstreibenden müssen trotzdem
noch intensiviert werden." Denn überbordende Bürokratie und
langwierige Verfahren zählen zu den größten Nachteilen eines
Standortes, wie Umfragen zeigen.

Offensive Fachkräfteausbildung als Voraussetzung für die
Wettbewerbsfähigkeit

Es ist ein Faktum, dass die breite Verfügbarkeit von gut
qualifizierten bis hoch spezialisierten Arbeitskräften ein zentrales
Erfolgskriterium im Standortwettbewerb der Städte und
Metropolregionen darstellt. Umso wichtiger ist es daher, ein
funktionierendes System der Fachkräfteausbildung sicher zu stellen.
Erster Baustein ist eine fundierte berufliche Erstausbildung. Sowohl
für die Stadt als auch für die Wirtschaftskammer Wien steht die
qualitativ hochwertige Fachkräfteausbildung im Fokus ihrer Arbeit.

"Die Wiener Ausbildungsgarantie ist ein bedeutender Baustein, um
einem Fachkräftemangel vorzubeugen. Sie umfasst Schule, Lehre und
überbetriebliche Lehrausbildung und somit mehr als 90 Prozent aller
Jugendlichen. Mit der zusätzlichen Unterstützung für den Übergang von
Schule zu Beruf und die Möglichkeit Bildungsabschlüsse nachzuholen
haben alle Wiener Jugendlichen die Chance, eine solide Ausbildung in
Angriff zu nehmen", betont Brauner.

Derzeit absolvieren in Wien rund 19.000 junge WienerInnen eine
Lehre; einerseits in den 4.450 Wiener Lehrbetrieben, andererseits in
den vom AMS und der Stadt Wien finanzierten überbetrieblichen
Ausbildungseinrichtungen. "Im Rahmen der Wiener Ausbildungsgarantie
bieten wir fast 4.000 Lehrplätze an. Damit schließen wir eine Lücke,
die durch qualitätsvolle Ausbildung wesentlich dazu beiträgt,
Fachkräfte auszubilden", so die Wiener Finanz- und
Wirtschaftsstadträtin.

"Unsere Betriebe sind auf qualifizierte Fachkräfte angewiesen",
sagt Jank. Doch trotz bester beruflicher Aussichten nach einer Lehre
bleiben immer mehr Jugendliche im Schulsystem. Gleichzeitig nimmt die
Zahl der 15-Jährigen in Wien stetig ab und klagen immer mehr Betriebe
über mangelnde Qualifikation vieler Lehrstellenbewerber. "Wenn diese
Entwicklung andauert, können wir den laufenden Bedarf an Fachkräften
nicht mehr decken", so die Wirtschaftskammer-Präsidentin. Das hat
direkte Auswirkungen auf die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit
des Wirtschaftsstandorts Wien. Die verantwortlichen Politiker sind
daher aufgefordert, das heimische Bildungssystem rasch den
Anforderungen eines modernen Wirtschafts- und Arbeitslebens
anzupassen.

Internationalität von Wirtschaft und Standort als Entwicklungs- und
Erfolgsfaktoren

Wien ist eine weltoffene Stadt. Sie ist attraktiv für
international aktive Unternehmen, denn der Standort bietet beste
Möglichkeiten, um Märkte weltweit zu bearbeiten. Dazu gehört, die
gute Basis, die sich Wien in den letzten Jahrzehnten erarbeitet hat -
hohe Produktivität, überdurchschnittliche F&E-Aktivitäten und
innovative Milieus, Sitz internationaler Headquarters, rasant
gewachsene unternehmensnahe Dienstleistungen -, für eine weitere
Stärkung des Standortes zu nützen. Insbesondere gilt es, sich als
"Drehscheibe zwischen Ost und West" zu positionieren und für beide
Richtungen attraktiv zu sein.

"Wir setzen darauf, die Stärkefelder der Stadt weiter auszubauen
um damit die Stadt international noch anziehender zu machen. Das
heißt konkret, in Branchen wie Medien, Life Science, und der
Informations- und Kommunikationstechnologie Leuchtturmprojekte zu
entwickeln. Mit der Seestadt Aspern und auch dem Media Quarter Marx
schaffen wir für diese Branchen optimale Bedingungen", so Brauner.

"Wien muss auf Veränderungen in den CEE-Märkten reagieren und als
internationaler Headquarter-Standort sein Profil schärfen. Neue
Märkte wie der Westbalkan und Nordafrika können für die Wiener
Unternehmen zu attraktiven Zielgebieten werden. Unterstützen soll sie
dabei ein geförderter 'Exportassistent auf Zeit', der die personell
und fachlich sehr aufwändige Exportarbeit kompetent begleitet", sagt
Jank. Ein weiterer Schwerpunkt im Bereich Internationalisierung ist
für Jank die Ansiedlung ausländischer Betriebe. "Großes Augenmerk ist
bei der Ansiedlung darauf zu werfen, dass Betriebe mit hoher
Kompetenz entlang der gesamten Wertschöpfungskette nach Wien gebracht
werden. Innovative Unternehmen mit Forschungs- und
Entwicklungseinheiten sowie Fertigung können mehr und auch
längerfristiger Arbeitsplätze sichern als reine
Vertriebsaktivitäten", sagt Jank.

Rückfragehinweis:

Mag.a Heike Hromatka-Reithofer
   Mediensprecherin Vizebürgermeisterin Mag.a Renate Brauner 
   Geschäftsgruppe für Finanzen, Wirtschaftspolitik und Wiener Stadtwerke 
   Tel.: 4000-81219
   heike.hromatka-reithofer@wien.gv.at
   
   Martin Sattler
   Leiter Stabsstelle Presse und Medienmanagement 
   Wirtschaftskammer Wien
   Tel.: 514 50-1561
   martin.sattler@wkw.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NEF

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel