• 19.10.2011, 09:33:31
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Aufschwung für den Seeadler - donauweiter "Action Plan" rund um den majestätischen Greif von Vogelschutz-ExpertInnen präsentiert!

Schulterschluss der Donau-Schutzgebiete, BirdLife und WWF International - Seeadler-Konferenz in Ungarn auf Einladung des donauweiten Netzwerkes DANUBEPARKS

Orth an der Donau (OTS) - Die europäische Population des Seeadlers
(Haliaeetus albicilla), welche ab den 1950er Jahren dramatisch
eingebrochen war, konnte sich trotz weiterhin bestehender
vielfältiger Bedrohungen durch die umfangreichen Schutzbemühungen in
den vergangenen Jahren erholen. Ein Schwerpunkt des Vorkommens liegt
heute entlang der Donau, die noch intakten Ufer- und
Flussauenabschnitte beherbergen an die 200 Brutpaare sowie zahlreiche
Wintergäste. Auch in Österreich ist der lange als Brutvogel
verschollene Seeadler wieder an die Donau zurückgekehrt - in das
Gebiet des heutigen Nationalpark Donau-Auen. Dies unterstreicht die
zentrale Bedeutung von Europas Schutzgebieten für den Erhalt dieser
faszinierenden Art.

Regional werden bereits seit geraumer Zeit umfangreiche
Anstrengungen zur Rettung der Seeadler unternommen - der Nationalpark
Donau-Auen etwa arbeitet eng mit Birdlife Österreich sowie dem WWF
Österreich zusammen.

Als Art mit großem Flächenanspruch benötigt der Seeadler entlang
seiner "Lebensachse" Donau ein Mosaik von vernetzten, möglichst
ungestörten Lebensräumen, die ihm Jagd- und Brutmöglichkeiten bieten.
Langfristig kann die Sicherung einer vitalen Seeadler-Population an
der Donau daher nur durch internationale Zusammenarbeit und
Einbindung aller Fachleute erfolgreich sein.
Im Netzwerk der Donau-Schutzgebiete DANUBEPARKS haben die
Nationalparks Donau-Auen und Duna-Drava eine Vorreiterrolle für
verbesserte Seeadler-Schutzbemühungen übernommen. In zweijähriger
Entwicklungsarbeit gemeinsam mit allen Schutzgebieten und
internationalen ExpertInnen wurde ein Action Plan für den Schutz des
Seeadlers im Donauraum ausgearbeitet. Dieser beinhaltet Zielsetzungen
in den Themenbereichen Monitoring, Forschung, Habitatsschutz und
Renaturierung, Einrichtung von geschützten Brutgebieten sowie
Reduktion der vom Menschen verursachten Bedrohungsfaktoren,
Internationale Koordination, Organisation und Evaluierung.

Der Action Plan wird von allen Schutzgebiets-Verwaltungen mit
getragen und von BirdLife International sowie dem WWF International -
Donau Karpathen Programm unterstützt. Dieser Meilenstein des
koordinierten Naturschutzes wird dieser Tage im Rahmen einer vom
Nationalpark Duna-Drava organisierten internationalen
Seeadlerkonferenz im ungarischen Széksard vorgestellt. 52 Experten
aus 8 Ländern diskutieren hier die aktuelle Bestandssituation und
neue Erkenntnisse über Gefährdungsursachen für den Seeadler. Weiters
sollen auf der Konferenz, basierend auf dem nun vorliegenden Action
Plan, konkrete weitere Schutzmaßnahmen vereinbart werden.

DANUBEPARKS - Projektleiter Georg Frank hält anlässlich der
Konferenz fest: "Die transnationalen Bemühungen bedeuten bei Weitem
nicht, dass wir regional nichts mehr zu tun haben! Vielmehr soll die
donauweite Zusammenarbeit neue Perspektiven für eine effiziente,
abgestimmte Schutzarbeit vor der Haustüre aufzeigen. Durch diesen
Schulterschluss sollen die einzelnen Schutzgebiete und ihre
regionalen Naturschutz-Partnerinstitutionen in der Arbeit gestärkt
werden!"

"Vogel- und Naturschutz muss lokal aber vor allem auch
grenzüberschreitend funktionieren. Gerade Greifvogelarten wie der
Seeadler sind mit ihren bis zu 100km2 großen Revieren ideale
Indikatoren für eine intakte Natur, ungeachtet vom Verlauf
politischer Grenzen!", bringt Gábor Wichmann, Greifvogelexperte bei
BirdLife Österreich das zentrale Anliegen des weltweit agierenden
BirdLife-Partnernetzwerks auf den Punkt.

Der Seeadlerschutz im Donauraum ist vor allem dank der
fruchtvollen Zusammenarbeit zahlreicher Artenschutzinitiativen in
Nord-, Ost und Mitteleuropa eine Erfolgsstory. Auch in Österreich
waren viele verschiedene Interessensgruppen daran beteiligt, dass der
Bestand binnen zehn Jahren von Null auf 14 Brutpaare anwachsen
konnte.

"Der WWF wird die Entwicklung eines vitalen Seeadlerbestandes
weiterhin tatkräftig unterstützen", kündigt Christian Pichler, Leiter
des WWF-Schutzprogramms Seeadler an. "Wir sind sicher, dass das
Gesamtpaket den Erfolg ausmacht: Einerseits ein gemeinsam
abgestimmtes System der Überwachung und Beobachtung, andererseits die
Identifikation und Ausschaltung von Gefahrenquellen, und nicht
zuletzt der Kampf gegen illegale Verfolgung durch Giftköder oder
Abschüsse", erklärt Pichler abschließend.

Rückfragehinweis:

Mag. Bettina Klöpzig
   Pressesprecherin BirdLife Österreich
   mobil: +43/699/18155565
   bettina.kloepzig@birdlife.at
   www.birdlife.at
   
   Claudia Mohl
   Pressesprecherin WWF Österreich
   Tel. 01/ 488 17-250, mobil: +43/676 83 488 203
   claudia.mohl@wwf.at
   www.wwf.at
   
   Mag. Erika Dorn
   Pressebetreuung Nationalpark Donau-Auen
   Tel.: 02212/ 3450-16, mobil: +43/676/ 842235-26
   e.dorn@donauauen.at
   www.donauauen.at, www.danubeparks.com

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