Bis Dezember 2013 werden auf der Nordbahn-Strecke elf Bahnhöfe und 87 Kilometer mit ETCS Level 2 ausgestattet.
Wien (OTS) - Nach einer europaweiten Ausschreibung haben die ÖBB
Siemens als Bestbieter mit der Ausrüstung der Nordbahn-Strecke mit
dem europäischen Zugsicherungssystem (ETCS) beauftragt. Bis Dezember
2013 werden elf Bahnhöfe und die 87 Kilometer lange, zweigleisige
Strecke zwischen Wien und Breclav mit modernster Zugsicherungstechnik
ausgestattet. Die Strecke ist Teil des ERTMS Korridor E, der von
Dresden nach Constanca an der rumänischen Schwarzmeerküste führt.
"Siemens ist ein weiterer sehr wichtiger Partner für uns auf dem Weg
zu einer neuen Ära der Zugsicherung und -steuerung. Mit dem
Bahnbetrieb auf Basis ETCS zählen die ÖBB gemeinsam mit der Schweiz
und den skandinavischen Staaten europaweit zu den
Technologieführern", meint Franz Seiser, Vorstand der ÖBB-Holding
AG.
"Es freut mich sehr, dass Siemens diesen Auftrag für die ÖBB
realisieren darf", so Arnulf Wolfram, verantwortlich für den neu
gegründeten Siemens-Sektor Infrastructure & Cities. "Unser neues
System Trainguard 200 RBC kommt somit in Österreich zum ersten Mal
weltweit zum Einsatz und das bei einem der größten österreichischen
Unternehmen und wichtigem Siemens-Kunden. Der erfolgreiche
Auftragsabschluss bestätigt die große Nachfrage nach
maßgeschneiderten Produkten und Lösungen für Städte und den
öffentlichen Verkehr".
Die europäische Kommission fördert diese Vorhaben in Österreich mit
6,85 Millionen Euro. Das Gesamtinvestitionsvolumen seitens der ÖBB
auf diesem Korridor beträgt 18,5 Millionen Euro, davon entfallen rund
7 Millionen Euro auf den an Siemens vergebenen Auftrag.
Hi-Tech Zugsicherung bei den ÖBB
Der Einsatz des europaweit einsetzbaren Zugsicherungssystems ETCS
ermöglicht einen effizienten, barrierefreien grenzüberschreitenden
Bahnverkehr. Die Sicherheit und Qualität des Zugverkehrs wird
gesteigert. Die Zugtrassen können aufgrund kürzerer Zugfolgen und
höherer Geschwindigkeit besser ausgenützt werden, so erhöht sich die
Transportkapazität und Wirtschaftlichkeit der Strecke.
Die ÖBB auf dem Weg zu ETCS
ETCS Level 2 wird bereits ab Ende 2012 auf der Bahnachse
Brenner-Kufstein samt der Neubaustrecke im Unterinntal und auf der
Neubaustrecke Wien-St. Pölten zum Einsatz kommen. Ab Dezember 2013
folgt die Strecke Wien-Breclav.
Bei diesem Level werden die Daten per Funk von der Zentrale bzw.
Stellwerk über GSM-R (Global System for Mobile Communications
-Railway) an das Fahrzeug übertragen. Damit ist eine lückenlose
Datenübertragung auf diesen Strecken gewährleistet, auf optische
Signale kann daher verzichtet werden.
Die Umrüstung der Bestandsstrecke Wels-Passau auf ETCS Level 1
erfolgt bereits bis Ende 2011, bis Ende 2012 folgen die
Bestandsstrecken Wien-St. Pölten und Attnang-Puchheim-Salzburg. Auf
der Ostbahn gibt es zwischen Wien und Heygeshalom bereits eine ETCS 1
-Strecke. Diese wird derzeit an die neuesten technischen
Spezifikationen angepasst. Bei ETCS Level 1 werden die Informationen,
wie etwa Geschwindigkeit oder korrekte Fahrtstrecke durch im Gleis
verlegte Eurobalisen (Datenpunkte im Gleis) übertragen
Insgesamt werden bis Ende 2013 585 Streckenkilometer mit ETCS Level 1
oder 2 ausgestattet. Bis 2021 können die Südbahn und die Westbahn
(ausgenommen der Abschnitt St. Pölten-Linz, der in den letzten Jahren
mit dem modernen Zugsicherungssystem LZB - Linienzugbeeinflussung -
ausgestattet wurde) durchgängig mit ETCS befahren werden.
ÖBB: Österreichs größter Mobilitätsdienstleister
Als umfassender Mobilitätsdienstleister sorgt der ÖBB-Konzern
österreichweit für die umweltfreundliche Beförderung von Personen und
Gütern. Mit konzernweit rd. 42.500 MitarbeiterInnen (inkl. Lehrlinge
44.125) und Gesamterträgen von rd. 6,1 Mrd. EUR ist der ÖBB-Konzern
ein wirtschaftlicher Impulsgeber des Landes. Im Jahr 2010 wurden von
den ÖBB 460 Mio. Fahrgäste und 132,9 Mio. Tonnen Güter transportiert.
Strategische Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.
Rückfragehinweis:
ÖBB-Holding AG, Konzernkommunikation
Mag. Herbert Ofner
Pressesprecher
Tel.: 01 93000 44278, Mobil: 0664/617 15 11
mailto:herbert.ofner@oebb.at
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