• 06.10.2011, 17:31:26
  • /
  • OTS0329 OTW0329

Arbeitszeitverkürzung als erster Schritt für eine Arbeit der Zukunft

Auch Arbeitsmarktförderung braucht neue Strukturen

Wien (OTS) - Ist Vollbeschäftigung nur mehr eine Illusion und kein
politisches Ziel mehr, muss die Gesellschaft Arbeit neu bewerten.
Unbezahlte Arbeit in der Familie und für das Gemeinwesen müssen
gleich bewertet werden wie Erwerbsarbeit - und gerechter verteilt
werden. Eine Verkürzung der Erwerbsarbeit bei vollem Lohnausgleich
ist nur ein erster Schritt für die anstehende
Gesellschaftstransformation. Dies ist eine Erkenntnis der Fachtagung
"Wertvolle Arbeit - Vollwert-Arbeit" am 4.10.2011 im Wiener WUK.

Dr.in Gabriele Michalitsch verdeutlichte in ihrem Vortrag, wie
durch neoliberale Marktmechanismen gesellschaftliche Teilhabe immer
mehr durch Erwerbsarbeit bestimmt wird. In der abschließenden
Podiumsdiskussion waren sich alle ExpertInnen einig, dass sich
insbesondere für ausgrenzungsgefährdete Menschen immer weniger
Möglichkeiten bieten, am neoliberal geprägten Arbeitsmarkt der
Informationsgesellschaft zu bestehen. Um allen Menschen die gleiche
Möglichkeit der gesellschaftlichen Teilhabe zu bieten, ist eine
Gesellschaftstransformation mit einer Neubewertung von Arbeit
unumgänglich. Arbeit in der Familie und ehrenamtliche Tätigkeiten
müssen gleich anerkannt werden wie Erwerbsarbeit. "Auf dem Weg von
der Arbeitsgesellschaft zur Tätigkeitsgesellschaft ist die
Umverteilung von Arbeit und Einkommen durch eine Verkürzung der
Erwerbsarbeitszeit der erste Schritt", so WUK-Geschäftsleiterin Ute
Fragner.

Arbeitsmarktpolitik braucht angepasste Strukturen

Was ein neoliberal organisierter, entpolitisierter Arbeitsmarkt
für die Instrumente der Arbeitsmarktpolitik bedeutet, zeigte Dr.in
Eva Häfele, die Arbeitsmarktförderung im internationalen Vergleich
erforscht, in ihrem Referat auf. Arbeitsmarktpolitische Einrichtungen
und Projekte, wie das WUK sie seit 30 Jahren betreibt, sind auf der
einen Seite gezwungen, unter marktwirtschaftlichen Bedingungen zu
agieren. Auf der anderen Seite erschweren öffentliche
Förderstrukturen genau dieses. "Das immer wiederkehrende Auf- und
Abbauen von Projektstrukturen bedeutet nicht nur einen enormen
Know-How-Verlust, sondern verschlingt auch Unsummen an
Steuergeldern", so WUK-Geschäftsleiterin Ute Fragner in der
anschließenden Podiumsdiskussion.

Rückfragehinweis:
WUK - Werkstätten- und Kulturhaus
Mag. Philip König, T 06991-401 21-04, philip.koenig@wuk.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NEF

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel