Kanzlergattin Martina Ludwig-Faymann arbeitete journalistisch für eine Firma, hinter der die "Heute"-Eigentümer stehen
Wien (OTS) - SPÖ-Gemeinderätin und Kanzlergattin Martina
Ludwig-Faymann arbeitete vom Sommer 2010 an ein Jahr lang als
Projektverantwortliche für den Relaunch von "Fair Wohnen" dem
Mitgliedermagazin der Mietervereinigung. Das berichtet die Wiener
Wochenzeitung FALTER in ihrer am Mittwoch erscheinenden Ausgabe. Das
Brisante daran: Das Magazin wird von der "QMM Quality Multi Media
Gmbh" produziert, die im Eigentum der "Periodika Privatstiftung"
steht. Deren anonyme Stifter halten - direkt und indirekt - eine
Mehrheit von 62 Prozent an der Wiener Gratiszeitung "Heute". Den Rest
hält der SPÖ-nahe Wirtschaftstreuhänder Günter Havranek, der zudem
Geschäftsführer der QMM ist.
Wie der FALTER berichtet, hatte "Heute"-Geschäftsführer Wolfgang
Jansky der befreundeten Kanzlergattin den Job angeboten. Angesichts
der Diskussion über die Inseratenvergabe durch Bundeskanzler Werner
Faymann (SPÖ) und dessen Nähe zu Boulevardmedien wirft
Ludwig-Faymanns berufliche Verbindung zu "Heute" heikle Fragen auf.
"Ich habe mein Leben lang als Journalistin gearbeitet. Habe ich
jetzt Berufsverbot, weil mein Mann Kanzler ist?", sagt
Ludwig-Faymann, die eine Unvereinbarkeit ausschließt, im FALTER. Die
Gegenfrage, ob sie sich als Journalistin nicht dafür interessiere,
für welchen Eigentümer sie arbeitet, beantwortet sie so: "Ich habe
mir die Frage nicht gestellt. Natürlich nicht."
"Heute"-Geschäftsführer Wolfgang Jansky, "QMM"-Geschäftsführer
Günter Havranek und Bundeskanzler Werner Faymann wollten dem FALTER
gegenüber keine Stellungnahme zu dem Engagement abgeben. Ihr Ehemann,
so Ludwig-Faymann, sei über den Job jedenfalls informiert gewesen.
Rückfragehinweis:
Politikredaktion Falter
Marc-Aurel-Straße 9, 1011 Wien
Tel: +43-1-53660
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