- 04.10.2011, 08:00:01
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ÖGfE-Schmidt: Lösung der Schuldenkrise hat gegenüber EU-Erweiterung Priorität
EU-Beitritt Kroatiens und Islands dennoch von 54 bzw. 45 Prozent begrüßt - Türkischer Beitritt weiter von zwei Drittel abgelehnt - Umfrage
Wien (OTS) - "Das Ergebnis der aktuellen ÖGfE-Umfrage ist wenig
überraschend. Die Bewältigung der Staatsschuldenkrise hat gegenwärtig
Vorrang. Das Meinungsbild der Österreicher wird aber auch durch die
Diskussion um die Visaliberalisierung und die Debatten um die
Wiedereinführung von Grenzkontrollen beeinflusst. Konsolidierung und
Erweiterung der EU gehen für die Österreicher zurzeit nicht Hand in
Hand", analysiert Paul Schmidt, Leiter der Österreichischen
Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE).
Ja zu Kroatien und Island; Türkei: Zustimmung weiterhin gering
54 Prozent der Österreicher begrüßen einen EU-Beitritt Kroatiens
(24 Prozent dagegen, 19 Prozent indifferent). Die Zustimmung zum
kroatischen EU-Beitritt hat sich nach einem Höhepunkt im September
2010 wieder auf jene Durchschnittswerte eingependelt, die seit dem
Jahr 2005 zu vermerken waren. "Kroatien bleibt aber, wie schon in den
vergangenen Jahren, der Wunschkandidat der Österreicher für den
Beitritt zur EU", bekräftigt Schmidt.
Ein Beitritt Islands würde zurzeit von 45 Prozent begrüßt werden
(26 Prozent dagegen, 22 Prozent indifferent). Im Vergleich zum
vergangenen Jahr ist die Ablehnung leicht, um 5 Prozentpunkte,
gestiegen, die Indifferenz um 9 Prozentpunkte.
15 Prozent sind dafür, dass die Türkei EU-Mitglied wird (69
Prozent dagegen). Im Vergleich zum Vorjahr zeigen sich praktisch
keine Veränderungen im Meinungsbild der Befragten.
"In den Verhandlungen zwischen der EU und der Türkei herrscht
derzeit Stillstand. Die Ankündigung der Türkei, die Beziehungen zur
EU während der zypriotischen Präsidentschaft im 2. Halbjahr 2012
"einzufrieren", wird das Verhältnis zur EU, und damit auch die
Einstellung der Österreicher, in nächster Zeit nicht wesentlich
verändern", betont Schmidt.
Rund ein Viertel für Aufnahme weiterer Länder Ex-Jugoslawiens
Seit September des Vorjahres ist die Zustimmung zum EU-Beitritt
Mazedoniens (FYROM) deutlich zurückgegangen. 25 Prozent begrüßen die
mazedonische EU-Mitgliedschaft (2010: 39 Prozent), 46 Prozent lehnen
sie ab (2010: 37 Prozent). Die Zahl der Indifferenten ist von 14 auf
20 Prozent gestiegen.
Das Meinungsbild der Österreicher betreffend jene Länder des
ehemaligen Jugoslawiens, die noch nicht auf der
Erweiterungs-Kandidatenliste stehen, ist stabil (Vergleichswerte von
März 2010):
- 28 Prozent begrüßen den Beitritt von Bosnien-Herzegowina (47
Prozent dagegen)
- 27 Prozent begrüßen den Beitritt Montenegros (46 Prozent dagegen)
- 25 Prozent begrüßen den Beitritt Serbiens (51 Prozent dagegen)
- 21 Prozent begrüßen den Beitritt des Kosovo (56 Prozent dagegen)
Die Umfrage wurde von der Sozialwissenschaftlichen
Studiengesellschaft im Auftrag der ÖGfE im September 2011
durchgeführt. Befragt wurden österreichweit 1.008 Personen.
Rückfragehinweis:
Mag. Paul Schmidt Österreichische Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE) Rotenhausgasse 6 8-9, A-1090 Wien Tel.: (+43-1)533 49 99 - 11 Fax.: (+43-1)533 49 40 www.oegfe.at www.facebook.com/oegfe
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