- 29.09.2011, 09:50:35
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Vorsicht Allergie: Wenn Schmerzmittel schmerzen - BILD

Salzburg (OTS) - Schmerzmittel lösen in seltenen Fällen
unvorhergesehene allergische Reaktionen, wie den lebensbedrohlichen
anaphylaktischen Schock, aus. Tauchen solche Symptome auf, ist es
wichtig die verantwortliche Substanz schnell zu finden. Aber
Allergietests, die derzeit zur Diagnose angewandt werden,
funktionieren mit Schmerzmitteln nicht zuverlässig. Salzburger
Forscher haben nun begonnen, für Patienten ein schnelles und sicheres
Detektionssystem für Schmerzmittelallergien zu entwickeln.
Blutkörperchen zum Leuchten bringen
Die innovative Idee dieses vom Österreichischen Wissenschaftsfonds
(FWF) geförderten Projekts ist, bestimmte weiße Blutkörperchen, die
Basophilen, zu einer Reaktion "anzustupsen", welche der Diagnose
dient. Das Forschungsteam von Dr. Martin Himly hat dazu das Schweizer
Biotech-Unternehmen Bühlmann Laboratories AG für eine Zusammenarbeit
gewonnen. Die Aufgabe der Salzburger Allergieforscher ist es das weit
verbreitete Schmerzmittel Propyphenazon für die Zellen im Testsystem
der Schweizer sichtbar zu machen.
Hierfür binden sie die Substanz mittels eines chemischen
Verfahrens an ein Transport- bzw. Druckregulationsprotein aus dem
menschlichen Blut. "Nach akribischer Forschung haben wir endlich
einen Durchbruch erzielt: Die Schmerzmittelmoleküle werden von den
Basophilen im Test erkannt und aktivieren diese", erklärt Markus
Steiner, Doktorand bei Martin Himly. In Folge schütten die Zellen
einen Teil ihres Inhalts in die Umgebung aus. Diese ausgeschleusten
Stoffe versehen die Wissenschaftler mit einer Art molekularen Laterne
und messen die entstehenden Lichtsignale.
Ein Test für die Diagnose?
Ein wichtiger Schritt in Richtung eines Allergietests ist somit
geschafft. Das neue Verfahren, welches jetzt gemeinsam mit Patienten
getestet wird, ersetzt langwierige Untersuchungen. "Früher bedeutete
dies Hauttests mit vielen Stichen und Provokationstests mit
mehrtägigen Aufenthalten in der Klinik", so Himly, "auch in Zukunft
wird's nicht ganz ohne stechen gehen: einmal Augen zuzwicken, dann
war's das aber schon, der Rest passiert im Labor."
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Service, sowie im OTS Bildarchiv unter http://bild.ots.at
Rückfragehinweis:
Universität Salzburg
Div. Allergy and Immunology, Dept. Molecular Biology
Markus Steiner
Tel.: +43 662 8044 5819
E-Mail: markus.steiner@sbg.ac.at
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