- 21.09.2011, 10:07:28
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Fukushima: Taifun Roke bedroht die Nuklear-Ruinen
GLOBAL 2000 warnt vor unkontrollierter Freisetzung des hochradioaktiven Kühlwassers im Keller der Atomruinen
Wien (OTS) - Die radioaktive Freisetzung durch die
Fukushima-Atomunfälle hatte ihren Höhepunkt in den ersten sechs
Wochen nach dem 11. März - hier wurden weite Teile der Umgebung mit
radioaktivem Fallout belastet. Aber immer noch läuft unkontrolliert
hochradioaktives Kühlwasser aus den zerstörten Kellern aus - und
Grundwasser hinein.
Nun bedroht obendrein der Taifun Roke die Atomruine. Bisher wurden
Regenmengen von mehreren Zentimetern pro Stunde und
Windgeschwindigkeiten von über 100 km/h berichtet - der Taifun bewegt
sich via Tokio in Richtung der Fukushima-Region mit den zerstörten
Reaktoren an der Pazifik-Küste. "Ein direktes Auftreffen des Taifuns
auf die Ruine würde unermessliche Gefahren für die Freisetzung der
noch enthaltenen radioaktiven Stoffe in Fukushima bringen", erklärt
GLOBAL 2000 - Atomexperte Dr. Reinhard Uhrig. Insbesondere für das
Abklingbecken von Reaktor 4, das am 15. März durch eine gewaltige
Wasserstoffexplosion beschädigt wurde und seither unter freiem Himmel
notdürftig abgestützt wird, droht akute Einsturzgefahr. "Die 1331
Brennelemente im Abklingbecken könnten dann noch weiter beschädigt
werden und unter Umständen noch größere Mengen radioaktiven
Plutoniums und Urans freisetzen, als durch die Explosionen vor sechs
Monaten bereits geschehen ist."
Halbe Million Liter Grundwasser täglich
Tepco, der Betreiber des AKW, versucht seit Beginn der Katastrophe
verzweifelt, das unkontrollierte Auslaufen von hochradioaktivem
Kühlwasser mit einer Strahlungsrate von bis zu 1000 mSv pro Stunde
unter Kontrolle zu bringen und mittels Cäsium-Absorbern die
Radionuklide an Filtermaterial zu binden. Nach einer Vielzahl von
Lecks, die große Mengen von radioaktivem Wasser in den Pazifik
entließen, und von Rückschlägen mit der Dekontaminierungsanlage wurde
zuletzt Zuversicht verbreitet, dass die Menge radioaktiven Wassers
gesenkt werden könne.
Jetzt gibt Tepco zu, dass täglich 200 000-500 000 Liter Grundwasser
durch Risse in den Wänden in die Keller der Reaktorruinen laufen - wo
sie trotz aller Bemühungen der Betreiberfirma auf immer noch über 100
Millionen Liter hochradioaktiven Kühlwasser treffen. "Die Gefahr ist
ohnehin schon sehr real, dass diese Millionen Liter Wasser mit einer
tödlichen Strahlungsrate aus den zerstörten Kellern auslaufen und
noch größere Landstriche für hunderte Jahre unbewohnbar machen",
warnt Uhrig. "Jetzt besteht durch den Taifun die zusätzliche Gefahr
von großen Regenmengen, die durch den Taifun die Atom-Keller zum
überlaufen bringen - und von weiteren Schäden an den durch die vier
Explosionen beschädigten vier Reaktoren."
Rückfragehinweis:
GLOBAL 2000
Nunu Kaller/Simonne Baur
Tel.: +43 699 1 42000 20/ +43 699 1 42000 23
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