BMVIT und ÖBB präsentieren Ausbaustrategie für die Entwicklung der Bahninfrastruktur: Leistungsfähige Infrastruktur für mehr Züge, mehr Fahrgäste, mehr Güter und für Taktverkehre.
Wien (OTS) - Infrastrukturministerin Doris Bures präsentierte
heute gemeinsam mit den Vorständen der ÖBB Christian Kern und Andreas
Matthä den Plan für die Weiterentwicklung der Bahn in Österreich.
Erstmals liegt damit ein langfristiges Strategiekonzept für die
Bahninfrastruktur vor, das "Zielnetz 2025+" - der Plan für die
Zukunft der Bahn in Österreich. Es beinhaltet die Erweiterungs- und
Modernisierungsinvestitionen bis über 2025 hinaus. Es wurde von der
ÖBB-Infrastruktur AG auf Basis des Eisenbahngesetzes in enger
Abstimmung mit bmvit und BMF gemeinsam mit externen Verkehrsplanern
erarbeitet.
Mehr volle Züge, weniger leere Kilometer
Die Bahn als Massenverkehrsmittel hat dort große Vorteile, wo viele
Menschen und Güter zu befördern sind. Diese Bahnlinien gilt es durch
Investitionen in die Infrastruktur zu stärken und weiter auszubauen.
Anderseits werden die Investitionen dort reduziert, wo nur wenige
Menschen und Güter befördert werden können, weil das Potenzial für
eine weitere Verkehrsverlagerung nicht gegeben ist. Investitionen
erfolgen demnach "systemadäquat" - dem "System Bahn" angemessen.
Neue Zeitrechnung für die Bahn - Klares Bekenntnis zur Schiene
Jährlich investiert der Bund rund 2 Mrd. Euro in den Ausbau und die
Modernisierung von Streckennetz und Bahnhöfen - so viel wie nie
zuvor. Damit sind die Investitionen in die Bahn doppelt so hoch wie
jene in die Straße. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Sanierung weiter
Teile des Streckennetzes, in das 56 Prozent der derzeitigen Mittel
fließen. Es wird mit Hockdruck an der Beseitigung aller
fahrplanrelevanten Langsamfahrstellen bis 2014 gearbeitet und es
werden 100 Bahnhöfe modernisiert oder neu errichtet und barrierefrei
gestaltet. Ziel ist, die Qualität des Reisens, gerade im Nahverkehr
und auf Pendlerstrecken weiter zu verbessern. Weiters wird laufend in
die technische Sicherung und Auflassung von Eisenbahnkreuzungen
investiert, um diese noch sicherer zu machen, der Lärmschutz
verbessert und P&R Anlagen errichtet. Selbstverständlich steht neben
der dringend notwendigen Bestandssanierung der Ausbau der großen
Verkehrsachsen wie z.B. der Südbahnstrecke im Mittelpunkt.
Sinnvoll investieren
"Die moderne Infrastruktur ist die Voraussetzung für mehr und
schnelleren Bahnverkehr", so Bures. "Die Grundlage für dieses
Strategiekonzept ist unsere Verkehrsprognose 2025+, die sagt: das
Verkehrsaufkommen steigt kräftig an. Im Jahr 2025 wird es um 42
Prozent mehr Güterverkehr und um 17 Prozent mehr Personenverkehr
geben. Wir wollen diesen prognostizierten Verkehrszuwachs auf die
Schiene bekommen. Deshalb müssen wir heute dafür sorgen, dass die
Bahn morgen noch leistungsfähiger wird. Wir legen heute den
Grundstein für 30 Prozent mehr Kapazität auf der Schiene."
Voraussetzung für Taktverkehr
"Mit dem Zielnetz 2025+ stärken wir die Marktposition der Schiene
durch mehr Züge, kürzere Fahrzeiten und modernere Bahnhöfe.
Investitionen auf Basis des Zielnetz schaffen die Voraussetzung für
Taktverkehre im Personenverkehr mit stabilen und pünktlichen
Fahrzeiten, unterstützen die Verlagerung des Güterverkehrs auf die
Schiene und tragen zu einer Reduktion von CO2 Emissionen durch
Verkehrsverlagerung bei", so Christian Kern, Vorstandsvorsitzender
der ÖBB-Holding AG. "Dadurch machen wir die Bahn für unsere Kunden
noch attraktiver und leistungsfähiger und stellen sicher, die
zukünftig prognostizierte erhöhte Nachfrage im Güter- und
Personenverkehr zu bewältigen", so Kern.
Gesamtkonzept für die Bahninfrastruktur
"Das Zielnetz gibt die Antworten auf die verkehrspolitischen
Herausforderungen von morgen. Es ist unser Plan für eine moderne,
leistungsfähige Infrastruktur und die Grundlage für umweltfreundliche
Mobilität in den nächsten 100 Jahren", erläutert Andreas Matthä,
Vorstandssprecher der ÖBB-Infrastruktur AG. "Damit liegt erstmals ein
durchgängiges und umfassendes Gesamtkonzept für die Entwicklung der
Bahninfrastruktur in Österreich vor. Neben der laufenden Sanierung
des Bestandes wird durch große Ausbauprojekte wie die Westbahn, die
Südstrecke sowie die Brennerachse Österreich perfekt in die
internationalen Bahnachsen eingebunden", so Matthä.
Mehr Bahn
Rund 400 km neue Strecken inkl. die Ertüchtigung des Bestandes
bedeuten rund 30 Prozent oder 50 Mio. Zugkilometer mehr: eine enorme
Leistungsverbesserung - von heute tagtäglich rund 7.000 auf 9.000
Züge und von 240 Mio. (ÖBB und Privatbahnen, 210 davon ÖBB) auf rd.
300 Mio. jährliche Fahrgäste. Für einige Bahnstrecken mit stark
regionalem Charakter wird mittelfristig eine Übernahme durch das
jeweilige Land angestrebt, so wie das gute Beispiele in der jüngeren
Vergangenheit belegen. In Summe ergibt sich klar ein Mehr an Zügen,
an gefahrenen Kilometern, an beförderten Fahrgästen und Gütern.
Fahrgäste profitieren
Die Fahrgäste profitieren durch umweltfreundliche und leistbare
Mobilität:
- rund 30% mehr Züge und Zugkilometer
- mehr Angebote an Bahnverbindungen im Schnellverkehr entlang der
Hauptachsen zwischen den Städten entsprechend dem Bedarf
- besseres und stabileres Angebot für Pendler rund um Ballungsräume
- mehr Verlagerung von Güterverkehr auf die Schiene
- kürzere Fahrzeiten, höhere Geschwindigkeiten und mehr Komfort durch
modern ausgerüstete Strecken und weniger Langsamfahrstellen.
- Grundlage für einen Taktverkehr mit gut verknüpften Verbindungen
ohne große Wartezeiten
- rund 100 attraktive neue bzw. modernisierte Bahnhöfe in ganz
Österreich
Österreich profitiert
Das ganze Land profitiert durch
- zusätzliche Arbeitsplätze und Wertschöpfung während der Umsetzung
und auch lang danach
- sicherer und umweltfreundlicher Verkehr durch z.B. weniger LKW
Verkehr
- den effizienten Einsatz öffentlicher Mittel.
Umsetzung in Etappen
Das Zielnetz 2025+ wird in mehreren Etappen realisiert. Die
Investitionsschwer-punkte richten sich nach demographischen und
wirtschaftlichen Gegebenheiten. Basis ist die von wissenschaftlichen
Instituten und Universitäten erarbeitete Verkehrsprognose 2025+ des
BMVIT.
In der ersten Phase des Zielnetzes sind die Ertüchtigung der
wesentlichen Teile des bestehenden Eisenbahnnetzes, die
Inbetriebnahme der viergleisigen Westbahn zwischen Wien und Wels, des
Hauptbahnhofes Wien sowie die Schaffung einer "Neuen Südbahn" durch
den Ausbau der Pottendorfer Linie, den Bau des Semmering Basistunnels
Neu, den Umbau des Bahnhofes Graz und der Koralmbahn vorgesehen. Alle
diese Projekte sind im aktuellen Rahmenplan 2011-2016 enthalten und
sind Teil des europäischen Netzes.
Zielnetz 2025+ online
Für Interessierte stehen sämtliche Informationen zum Zielnetz 2025+
auch online zur Verfügung auf www.oebb.at/zukunftbahn
ÖBB: Österreichs größter Mobilitätsdienstleister
Als umfassender Mobilitätsdienstleister sorgt der ÖBB-Konzern
österreichweit für die umweltfreundliche Beförderung von Personen und
Gütern. Mit konzernweit rd. 42.500 MitarbeiterInnen (inkl. Lehrlinge
44.125) und Gesamterträgen von rd. 6,1 Mrd. EUR ist der ÖBB-Konzern
ein wirtschaftlicher Impulsgeber des Landes. Im Jahr 2010 wurden von
den ÖBB 460 Mio. Fahrgäste und 132,9 Mio. Tonnen Güter transportiert.
Strategische Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.
Rückfragehinweis:
ÖBB-Holding AG, Konzernkommunikation Mag. Herbert Ofner Pressesprecher Tel.: 01 93000 44278, e-mail: herbert.ofner@oebb.at Susanna Enk Pressesprecherin der Bundesministerin BM für Verkehr, Innovation und Technologie Telefon: +43 (0) 1 711 62 65 8121 E-Mail: Susanna.Enk@bmvit.gv.at
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