• 19.09.2011, 08:58:14
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"Raiffeisen Vorsorge-Barometer 2030": Generationenvertrag in Gefahr!

Pensionssymposium der Raiffeisen Versicherung

Helsinki (OTS) - Im Rahmen des Pensionssymposiums der Raiffeisen
Versicherung in Finnland wurden die Ergebnisse des "Raiffeisen
Vorsorge Barometers 2030" präsentiert. Die Ergebnisse der
repräsentativen Studie zur Vorsorge belegen, dass die Sorgenfalten
der Österreicherinnen und Österreicher immer tiefer werden. Nur mehr
6 % der Bevölkerung erachten das gesetzliche Pensionssystem als sehr
sicher. Alarmierend: Die Hälfte der Befragten glaubt, dass junge
Menschen im Jahr 2030 nicht mehr bereit sein werden für die Älteren
zu zahlen.

Die immer wieder kehrende Diskussion um die Finanzierbarkeit des
österreichischen Pensionssystems sorgt für wachsende Skepsis
innerhalb der Bevölkerung. Das im August gemeinsam mit dem
Marktforschungsinstitut wissma durchgeführte "Raiffeisen Vorsorge
Barometer 2030" befasst sich intensiv mit Fragen zur Zukunft des
österreichischen Pensions- und Vorsorgesystems. Ergebnis: Nur mehr 6
% der Befragten schätzen die gesetzliche Pension als sehr sicher ein.
Die Verunsicherung in der Bevölkerung wächst weiter, das Vertrauen in
den Staat nimmt ab. Mit dieser Entwicklung geht aber auch ein
steigendes Verantwortungsbewusstsein für die eigene Zukunft einher.
Dies gilt vor allem für die jüngere Bevölkerung: Bereits 80 %
erachten die eigene Verantwortung für das Thema Altersvorsorge als
groß.

Altersvorsorge: Sicherheit schlägt Rendite

Die Studie belegt das große Sicherheitsbedürfnis bei der privaten
Vorsorge. Knapp 80 % der Befragten geben an, dass Absicherung und
garantierte Verzinsung bei der Vorsorge die wichtigsten Kriterien für
die Auswahl sind. Die Renditeaussichten spielen vergleichsweise eine
untergeordnete Rolle. Dr. Klaus Pekarek, CEO der Raiffeisen
Versicherung: "In der öffentlichen Meinung überlagert das Thema
Rendite vielfach die Diskussion um die private Vorsorge. Die
wesentlichen Produkteigenschaften wie Kapitalgarantie mit
Garantieverzinsung, die steuerlichen Begünstigungen und die Garantie
auf eine lebenslange Zusatzpension bleiben meist unerwähnt."

Gerade die lebenslang garantierte Leistung wird in der
öffentlichen Darstellung gänzlich vernachlässigt. Für Pekarek ist
dies verwunderlich, ist die laufend steigende Lebenserwartung
verbunden mit einem immer kürzer werdenden Erwerbsleben doch ständig
auf der öffentlichen Agenda. "Wir müssen der Tatsache doch ins Auge
sehen: Im Schnitt gehen die Österreicherinnen und Österreicher heute
mit 58 Jahren in Pension, erfreuen sich dabei bester Gesundheit und
wollen den Lebensstandard logischerweise halten so lange sie leben.
Dies können dann 25 Jahre oder mehr sein - Tendenz steigend." Die
vielfach diskutierte Pensionslücke wird daher spätestens dann
schlagend, wenn die angesparten Rücklagen aufgebraucht sind. In
diesem Kontext hat die Studie ebenfalls spannende Erkenntnisse
liefern können: Jene Personen die bereits eine Vorsorge getroffen
haben, freuen sich am Ende der Laufzeit auf einen satten
Auszahlungs-Betrag in Form einer Einmalzahlung auf ihrem Konto. Jene
Befragten die demnächst den Abschluss einer Lebensversicherung
planen, bevorzugen hingegen die Auszahlung einer lebenslangen Rente.
Jene Bevölkerungsgruppe die angibt noch nicht vorgesorgt zu haben,
meint nicht ausreichend Geld dafür zur Verfügung zu haben.

Pension im Jahr 2030: Generationenvertrag in Gefahr?

Die gelebte Solidarität innerhalb der österreichischen
Gesellschaft könnte in Zukunft ins Wanken geraten. Befragt nach der
Bereitschaft der jüngeren für die ältere Bevölkerung zu zahlen, zeigt
sich ein trauriges Bild: Mehr als die Hälfte der Befragten glauben,
dass die Jungen im Jahr 2030 nicht mehr bereit sein werden den großen
Teil ihrer Steuern für die Pensionen auszugeben. Die Raiffeisen
Versicherung fordert daher eine offene ideologiefreie Diskussion über
die Zukunft des österreichischen Pensionssystems. Längst fällige
Reformen müssten in Angriff genommen werden. "Unser System stößt an
die Grenzen der Belastbarkeit. Wenn wir nichts ändern werden im Jahr
2030 bereits zwei Pensionisten auf einen Erwerbstätigen kommen. Der
Generationenvertrag wackelt gewaltig!" so Pekarek.

Der Ruf nach Reformen wird - mittlerweile auch von internationalen
Einrichtungen wie dem Internationalen Währungsfonds - immer lauter.
Trotz der offensichtlichen Probleme fehlen jedoch konkrete Ansätze
der Politik zur Entlastung des Systems. Während in anderen Ländern
bereits betriebliche und private Vorsorgemodelle diese Lücke füllen,
hinkt Österreich hinterher. Pekarek: "Die Finnen zeigen den Weg. Eine
massive Strukturreform im Jahr 2005 hat die Weichen für die Zukunft
gestellt. Durch Vereinheitlichung des Pensionssystems verbunden mit
einer sukzessiven Anhebung der Erwerbstätigenquote hat man den
Versuch gestartet das Problem in den Griff zu bekommen. Und die
Maßnahmen beginnen bereits zu greifen."

In Österreich fehlt es jedoch an klaren Perspektiven. Nur ein
Viertel aller Betriebe sorgt für ihre Mitarbeiter vor, im
europäischen Durchschnitt haben hingegen bereits 52 % der
Beschäftigten Anspruch auf eine betriebliche Pension. Im privaten
Bereich sieht es nicht viel besser aus. So geben die Österreicher
durchschnittlich 143 Euro monatlich für ihre private Altersvorsorge
aus, das entspricht 2,7% des BIP. Im EU-Schnitt wird monatlich fast
ein Drittel mehr (199 Euro) für die private Vorsorge aufgewendet.
Somit wird in praktisch allen westeuropäischen Staaten deutlich mehr
für Lebensversicherungen ausgegeben als in Österreich. Angeführt wird
die Reihung von den Dänen und Briten die im Schnitt 442 Euro bzw. 408
Euro pro Monat aufwenden. Aber auch Länder mit traditionell starken
Sozialsystemen wie Schweden und die Niederlande liegen mit 311 Euro
bzw. 237 Euro deutlich vor Österreich. Sieht man sich die Ursachen an
und zieht Vergleiche mit dem internationalen Umfeld, dann scheint es
in Österreich vor allem am Reformwillen zu fehlen.

Pekarek weiter: "Es geht nicht um einen Wettstreit welches das
bessere System ist - staatliches, privates oder betriebliches -
sondern um ein sowohl als auch. Denn kein System für sich ist im
Stande die Problematik alleine zu lösen. Nur wenn jede Seite
Verantwortung übernimmt, wird eine langfristige Sicherung der
Pensionen bei steigender Lebenserwartung möglich sein." Raiffeisen
greift den gesamten Herbst das Thema Vorsorge flächendeckend auf und
will Kunden weiter sensibilisieren.

Raiffeisen Versicherung: Solides operatives Ergebnis zum Halbjahr
2011

In den letzten Jahren entwickelte sich die Raiffeisen Versicherung
zum größten heimischen Bankenversicherer. Mit einem
Gesamtprämienvolumen von 400,4 Mio. Euro konnten zum Halbjahr 2011,
mit Ausnahme des Einmalerlag-Geschäftes, in allen Sparten Zuwächse
verzeichnet werden. Als einer der größten heimischen
Lebensversicherer, liegt die Raiffeisen Versicherung in der Sparte
Lebensversicherung mit laufender Prämienzahlung mit 220,9 Mio. Euro
bei einem Wachstum von 1,6 % im Markttrend. Markant sind hingegen die
massiven Rückschläge bei den Einmalerlägen um mehr als 50 %. Pekarek
zum Negativtrend: "Der Rückgang bei den Einmalerlägen hat bereits
2010 begonnen. Die Anhebung der Mindestlaufzeit von 10 auf 15 Jahre
gepaart mit einem extrem volatilen Marktumfeld hemmt die
Investitionsbereitschaft der Kunden." Positiv sind hingegen die
Entwicklungen in den Sparten Unfall- (+8,1 %) und Sachversicherung
(+14,1 %). Hier liegt die Raiffeisen Versicherung jeweils deutlich
über dem durchschnittlichen österreichischen Marktwachstum.

Ein druckfähiges Foto von Klaus Pekarek können Sie unter
http://www.ots.at/redirect/Pekarek9 abrufen.

Rückfragehinweis:
Raiffeisen Versicherung AG - Presseservice
Tel.: (+43 1)21119-3414
E-Mail: presse@raiffeisen-versicherung.at

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