- 03.09.2011, 17:35:47
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ÖSTERREICH: Telekom-Aufsichtsratschef Markus Beyrer fordert "alle Boni zurück"
Leiter der neuen Untersuchungsgruppe soll "kein Österreicher sein - aber aus deutschsprachigem Raum".
Wien (OTS) - Markus Beyrer, Aufsichtsratschef der Telekom Austria,
erläutert im Interview mit der Tageszeitung ÖSTERREICH
(Sonntag-Ausgabe) die nächsten Schritte, nachdem der Aufsichtsrat in
seiner Krisensitzung am Freitag die Einsetzung eines externen
Untersuchungsteams beschlossen hat.
"Wir müssen jetzt die geeigneten Personen für die
Untersuchungsgruppe finden. Die erste Aufgabe des Kontrollausschusses
unter meinem Vorsitz ist es, dafür ein Wirtschaftsprüfungsunternehmen
mit dem notwendigen forensischen Know-how zu finden. Es muss geprüft
werden, wo es Ausschließungsgründe gibt - die KPMG etwa ist
Abschlussprüfer der Telekom, kommt daher nicht infrage", so Beyrer.
Der Leiter dieses Teams sollte "kein Österreicher sein. Aber er muss
aus dem deutschsprachigen Raum kommen." Zusätzlich untersucht werden
laut Beyrer jetzt u.a. Immobilien-Deals und Akquisitionen der
Telekom. "Das heißt nicht, dass es da Verdachtsmomente gibt - aber es
geht darum, Sicherheit zu bekommen."
Die Kosten für die neuen Prüfungen kann Beyrer, wie er der
Tageszeitung ÖSTERREICH erklärt, noch nicht abschätzen. "Aber sie
müssen im Verhältnis zum entstandenen Schaden liegen. Der beträgt
derzeit 18 Mio. Euro. Als Aufsichtsratschef muss ich die Kosten ja
bei der Hauptversammlung vor den Aktionären rechtfertigen."
Mit der Umsetzung der Schadenersatzforderungen wurde ein Anwalt
beauftragt. "Wir fordern die Boni aus dem Optionsprogramm zurück und
klagen alle Schädiger auf Ersatz." Auch jene Manager, die nichts von
der Kursmanipulation wussten, müssen ihren Bonus zurückzahlen.
Beyrer: "Das Geld wird von allen zurück gefordert."
Der aktuelle Telekom-Chef Ametsreiter genießt Beyrers volles
Vertrauen. "Wir haben diese Frage zwar am Freitag im Aufsichtsrat
diskutiert. Aber der Vorstand hat versichert, in keiner Weise in die
Malversationen verwickelt zu sein, und wir haben keinen Grund, daran
zu zweifeln. Der Aufsichtsrat hat dem Vorstand das Vertrauen
ausgesprochen."
Rückfragehinweis:
ÖSTERREICH, Chefredaktion
Tel.: (01) 588 11 / 1010
mailto:redaktion@oe24.at
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