- 25.08.2011, 16:37:38
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Ausstellung "Passheiligtum Hochtor" an der Glocknerstraße erweitert! - BILD

Salzburg (TP/OTS) - Am höchsten Punkt der Durchzugsstraße der
Großglockner Hochalpenstraße, auf 2.504 m Seehöhe, wird dem Besucher
eine weitere wetterunabhängige, nationalparkgerechte Attraktion
geboten:
Wie hat das römische Passheiligtum am Hochtor wirklich ausgesehen?
Den Besuchern wird ein realer Eindruck vom Aussehen des
keltisch-römischen Passheiligtums gegeben. Anhand wissenschaftlicher
und vergleichender Studien der Bein- und Armfragmente von nahezu 30
Bronzestatuetten schloss man auf das Aussehen der Götterstatuetten.
Der erst kürzlich aufgefundene und ab jetzt ausgestellte 5,5 cm
messende Bronzefuß gehörte beispielsweise zu einer fast 50 cm großen
Jupiterfigur. Weiters wurden allein heute fünf (!), sohin gesamt
zehn, keltische Kleinsilbermünzen sowie weitere Fragmente von
Statuetten und römische Eisenbarren (alte Handelsware) gefunden.
Die neue Ausstellung "Passheiligtum Hochtor" ist eine Zeitreise
durch die Jahrtausende, in der der Glocknerübergang die kürzeste
Handelsroute zwischen Deutschland im Norden und dem
Welthandelszentrum Venedig im Süden darstellte. Sie erzählt auch von
der Suche nach dem Rohstoff Bergkristall und von den Goldbergwerken
entlang der Straße. Vor knapp 500 Jahren brachten rund 3.500
Bergleute aus der Region fast 10 Prozent der damaligen weltweiten
Goldproduktion zu Tage!
Mittelalterliche Stoffe und Schuhe, Goldgräberwerkzeuge und die
Reste eines Goldgräbers samt Münzen und Beifunde, der um 1792 in
einer Gletscherspalte ums Leben kam, geben Eindrücke aus der Zeit der
Schatzgräber. Eine 8m lange Sklavenkette erinnert an den
Menschenhandel über den Pass, um Venedig mit Galeerenruderer zu
versorgen.
Auch die für die Sommermonate 2011 geplanten archäologischen
Nachsondierungen zwischen dem Portal des Hochtortunnels und der
Scharte, haben soeben begonnen.
Gestaltung und wissenschaftliche Aufbereitung der Ausstellung
erfolgte durch Herrn Univ.-Doz. Dr. Paul Gleirscher (Landesmuseum
Kärnten) und Herrn Dr. Georg Kandutsch (Arriach): "Die Ausstellung
bietet den Besuchern zusätzlich die Möglichkeit, sich über die
Jahrtausende alte Geschichte dieser Handelsroute zu informieren."
Hintergrundinfo:
Der Planer der Großglockner Hochalpenstraße Franz Wallack erwähnte
immer wieder, dass seine Trasse auf weiten Teilen dem römischen
Handelsweg folgt. Mit dem Fund einer bronzenen Römerstatuette des
Herkules an der Südseite des Hochtortunnels (anlässlich der
Bauarbeiten 1933) erhielt diese Annahme einen konkreten Beweis.
Nach jahrelangen wissenschaftlichen Disputen um die Echtheit
dieses Fundes wurden (1992-1995) umfangreiche Grabungen im Bereich
des Überganges vorgenommen. Die Funde enthielten auch über 200
keltische und römische Münzen, die als Opfergaben am Passheiligtum
gespendet wurden und den Beweis für die Existenz eines Passheiligtums
lieferten. Sie erzählen von der Dankbarkeit der Menschen, die unter
vielen Gefahren dieses Hochgebirge überwanden.
Weitere Ausstellungen entlang der Großglockner Hochalpenstraße: - "Alpine Ökologie" im Haus Alpine Naturschau, betrachtet anhand modernster Museumsdidaktik für Jung und Alt die Naturräume, Tier- und Pflanzenwelt im Hochgebirge - "Erfolgsgeschichte des Automobils" auf der Kaiser-Franz-Josefs- Höhe, mit rund 30 historisch wertvollen Fahrzeugen aus der Automobil- und Motorradgeschichte.
Beide Ausstellungen sind neu und machen einen Ausflug auf der
Großglockner Hochalpenstraße bei (fast) jedem Wetter zu einem
besonderen Erlebnis.
Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM/Original Bild
Service, sowie im OTS Bildarchiv unter http://bild.ots.at
Rückfragehinweis:
Zu den Themen der Ausstellung: Hr. Dr. Georg Kandutsch Tel.: +43 (0)664 28 32 689 Zur Großglockner Hochalpenstraße allgemein: Daniela Laimer Tel.: +43 (0)662 87 36 73-23 http://www.grossglockner.at
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