- 25.08.2011, 09:21:18
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Gesundheitsminister Stöger hintergeht die Bevölkerung und spielt übles Spiel mit der österreichischen Landwirtschaft
Wien (OTS) - Gesundheitsminister Alois Stöger hat die
Verhandlungen zum Ferkelschutzkorb einseitig und hinterrücks platzen
lassen. Bei einem konstruktiven Gespräch zwischen Stöger,
Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich und dem Verband
Österreichischer Schweinebauern Ende Juli waren weitere Verhandlungen
Anfang September vereinbart worden. Ohne die Bauernvertreter zu
informieren, hat Stöger nun in einem Brief an Volksanwalt Peter
Kostelka die Verhandlungen für gescheitert erklärt. Damit hintergeht
Stöger die Bevölkerung und Wähler, denen er Verhandlungsbereitschaft
vorgespielt hat. Für sein übles Politspiel mit den heimischen Bauern
setzt Stöger sogar die Versorgung der Bevölkerung mit
österreichischem Fleisch aufs Spiel.
In einem Brief vom 19. August 2011 an Volksanwalt Peter Kostelka
erklärt Gesundheitsminister Stöger die Verhandlungen zum
Ferkelschutzkorb für gescheitert. Begründet wird der Abbruch mit der
Aussage, dass angeblich "in den mittlerweile vergangenen acht Monaten
zu keinem Zeitpunkt Vorschläge bzw. ernsthafte Bereitschaft zur
Änderung der Haltung/Fixierung von Sauen in Abferkelbuchten"
bestanden habe. Dies schreibt Stöger wider besseres Wissen. Denn erst
am 26. Juli 2011 hat dazu ein Gipfelgespräch stattgefunden.
Daran nahmen neben Gesundheitsminister Stöger,
Landwirtschaftsminister Berlakovich und Branchenvertretern auch
heimische Tierschutzorganisationen teil. Die Schweinebauern schlugen
vor, die Maximalzeit im Ferkelschutzkorb über ein Drittel - von
höchstens 156 Tagen jährlich auf 95 Tage - zu verkürzen. Aufgrund der
weitreichenden Kompromissvorschläge wurde mit den Teilnehmern ein
weiteres Gespräch für Anfang September vereinbart, um die letzten
Details abzuklären. Dies wurde vom Gesundheitsministerium sogar
öffentlich erklärt. Nun hintergeht Stöger mit dieser Absage nicht nur
seine Verhandlungspartner aus der Landwirtschaft. Er hintergeht auch
die Bevölkerung und die Wähler, da er Verhandlungsbereitschaft und
seinen Willen zu konstruktiven Lösungen nur vorgegaukelt hat - diesem
Letztgespräch erteilt Stöger nun kurz vor Verhandlungsschluss eine
Absage.
"Das Vorgehen von Stöger zeigt, dass er nur Scheingespräche
geführt hat und mit dem Thema Ferkelschutzkorb nur politisches
Kleingeld machen will. Obwohl wir zu weitgehenden Kompromissen bereit
gewesen sind, lässt der Gesundheitsminister die Verhandlungen kurz
vor Abschluss platzen. Sollte der Ferkelschutzkorb in Österreich
völlig verboten werden, stehen zahlreiche Kleinbauern vor dem Ruin",
betont Ing. Georg Mayringer, Geschäftsführer vom Verband
Österreichischer Schweinebauern.
Ein Verbot des Ferkelschutzkorbs hätte für Österreichs
Schweinebauern katastrophale Auswirkungen: Die klein strukturierten
Betriebe - ein durchschnittlicher Zuchtbetrieb hält hierzulande rund
50 Muttersauen, in Dänemark 1.200 - hätten im freien europäischen
Binnenmarkt keine Überlebenschance. Das Negativbeispiel Schweden -
dort ist der Ferkelschutzkorb verboten - führt dies vor Augen: Dort
ist seit dem EU-Beitritt 1995 die Zahl der Schweinebauern von 11.000
auf 1.200 gesunken. Die Eigenversorgung mit schwedischen
Schweinefleisch ist von 100 auf 76 Prozent geschrumpft (in Österreich
beträgt sie derzeit noch 100 Prozent), um dort den Bedarf zu decken
muss Schweinefleisch aus dem EU-Ausland importiert werden - aus
Ländern, in denen der Ferkelschutzkorb erlaubt ist.
Neben der Existenzvernichtung tausender Schweinebauern würde ein
totales Verbot des Ferkelschutzkorbes auch den Tierschutz
konterkarieren: Bei einer Abschaffung würden jährlich bis zu 500.000
Babyferkel qualvoll erdrückt - der Ferkelschutzkorb schützt somit die
kleinen Ferkel, zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen dies
eindeutig.
Rückfragehinweis:
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Mag. Marco Jäger, MA
Mobil: +43 664 246 90 37
Mail: marco.jaeger@minc.at
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