- 24.08.2011, 10:10:22
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Wohnbauinitiative 2011 bringt den WienerInnen rund 6.250 neue, qualitätsvolle und kostengünstige Wohnungen
Stadt Wien-Offensive für zusätzlichen Wohnungsneubau löst ein Gesamtinvestitionsvolumen von rund 1,04 Mrd. Euro aus; Stadt Wien sichert damit jährlich 6.000 Arbeitsplätze
Wien (OTS) - Um einen zusätzlichen kräftigen Impuls für den Wiener
Wohnungsneubau zu setzen, rief die Stadt Wien die Wohnbauinitiative
2011 ins Leben. Im Rahmen der Offensive für den Bau von neuen - und
vor allem an die preislichen und qualitativen Anforderungen des
geförderten Wohnbaus angelehnten - Wohnungen stellte die Stadt sehr
günstige Darlehen in Aussicht. Interessenten, also Partner-Konsortien
aus Bauträgern und Finanzdienstleistern, waren in der Zeit der
Ausschreibung von 22. März bis 5. April 2011 dazu aufgerufen, sich an
der Wohnbauinitiative zu beteiligen.
"Nach Überprüfung aller erforderlicher Kriterien und detaillierten
Verhandlungen stehen nun die Partner-Konsortien, die im Zuge der
Wohnbauinitiative rund 6.250 Wohnungen errichten werden, fest", gab
Wohnbaustadtrat Michael Ludwig heute das erfolgreiche Ergebnis
bekannt.****
"Es ist uns in wenigen Monaten gelungen, die Verhandlungen mit
sechs Partner-Konsortien positiv abzuschließen und den Bau von mehr
als 6.000 neuen Wohnungen für die Wienerinnen und Wiener auf Schiene
zu setzen. - Leistbare und hochwertige Wohnungen, die größtenteils in
den kommenden zwei Jahren realisiert werden", freute sich
Wohnbaustadtrat Michael Ludwig über das ausgezeichnete Ergebnis der
Wohnbauinitiative.
Auch im Hinblick auf den knappen Zeitrahmen hätten alle
teilnehmenden Konsortien beeindruckende Leistungen erbracht und
großes soziales Engagement unter Beweis gestellt. "Das ist bei weitem
nicht selbstverständlich und macht den Wiener Wohnbau mit
einzigartig. Ich möchte mich daher bei allen Teilnehmern an der
Ausschreibung für ihren herausragenden Einsatz bedanken", betonte er.
Insgesamt sieben Konsortien bewarben sich im Rahmen des
zweiwöchigen Calls für die Wohnbauinitiative. Im Zuge intensiver
Prüfungen und Verhandlungen in den vergangenen Wochen wurde seitens
der Stadt eine Auswahl getroffen, die sich streng an den gesetzten
Anforderungen orientierte. "Denn wir wollen der Wiener Bevölkerung
auch im Rahmen der Wohnbauinitiative beste und dennoch kostengünstige
Wohnqualität bieten", so der Wiener Wohnbaustadtrat.
Durch die zusätzliche Neubauinitiative wird ein
Gesamtinvestitionsvolumen von rund 1,04 Mrd. Euro ausgelöst. "Dadurch
kurbelt die Stadt Wien die Konjunktur erheblich an und sichert
jährlich 6.000 Arbeitsplätze im Bau- und Baunebengewerbe",
unterstrich Ludwig abschließend die maßgeblichen Auswirkungen der
Offensive auf Wiener Wirtschaft und Arbeitsmarkt.
Partner-Konsortien & Schwerpunktgebiete
Die Partner-Konsortien der Neubauinitiative sind: 1) Vienna
Insurance Group in Kooperation mit der Erste Bank Group, Sozialbau,
Heimstätte sowie dem Österreichischen Volkswohnungswerk; 2) Bank
Austria Realinvest Immobilien in Kooperation mit Arwag und Kallco; 3)
Raiffeisengruppe Wien/Uniqua, Bawag-PSK, S-Wohnbaubank in Kooperation
mit den Bauträgern Österreichisches Siedlungswerk, Wohnbauvereinigung
für Privatangestellte, Wien-Süd, Gewog, Migra, Familienwohnbau,
Donaucity Wohnbau AG sowie Waldmühle Rodaun Errichtungs- und
VerwertungsgmbH; 4) Immofinanz, Raiffeisenlandesbank NÖ/Wien in
Kooperation mit dem gewerblichen Bauträger Buwog; 5) Unicredit Bank
Austria, Uniqua Immobilienservice sowie Raiffeisenbank International
in Kooperation mit den Bauträgern Bauhilfe, Brachmühle Besitz GmbH,
BWS, Frieden, Heimat Österreich, Heimbau, Mischek Systembau, Neue
Heimat, Stadtrand Süd, Stumpf Wohnprojekte sowie Wiener Heim; 6)
Unicredit Bank Austria in Kooperation mit dem Bauträger Gesiba.
Die Wohnungen werden in großen Stadtentwicklungsgebieten, aber
auch auf kleineren Grundstücken im wesentlichen in den Bezirken 2,
10, 11, 21 und 22 realisiert.
Schwerpunkte bilden Aspern im 22. Bezirk, wo im Rahmen der
Neubauoffensive mehr als 1.500 Wohnungen entstehen werden, die
Entwicklungszone Hausfeld - Quadenstraße im 22. Bezirk mit rund 1.400
Wohnungen, das Gebiet um den neuen Hauptbahnhof im 10. Bezirk mit
rund 370 Wohnungen sowie das Areal des aufgelassenen Personalhauses
des Preyer\x{2588}schen Kinderspitals, ebenfalls in Favoriten, mit rund 200
Wohnungen.
Wohnbauinitiative - die Grundlagen
Durch die Wohnbauinitiative 2011 wurde ein attraktiver Anreiz
gesetzt, um neben dem geförderten Wohnbau die Errichtung zusätzlicher
Wohnungen zu kostengünstigen Nutzerkonditionen anzuregen.
Das entwickelte Modell basiert auf dem kurzfristig gegebenen,
äußerst niedrigen Zinsniveau im Frühjahr 2011, das es der Stadt Wien
ermöglichte, ein Darlehen zu den ihr zur Verfügung stehenden,
besonders günstigen Konditionen aufzunehmen. Diese vorteilhaften
finanziellen Rahmenbedingungen gibt die Stadt nun in Form von
Darlehen fast 1:1 an die Partner-Konsortien weiter, die sich für die
Wohnbauinitiative qualifiziert haben.
Im Sinne eines erschwinglichen und qualitätsvollen
Wohnungsangebots für die Bevölkerung knüpfte die Stadt daran
anspruchsvolle Bedingungen, die sich am geförderten Wohnbau
orientieren. Einerseits wurden einzuhaltende Mietzinsobergrenzen
definiert, die nur knapp über dem geförderten und deutlich unter dem
frei finanzierten Wohnbau liegen, andererseits auch hohe
Qualitätsstandards vorgegeben.
Die wesentlichsten Anforderungen an die Projekte
Mietpreisbindung:
Es gelten einzuhaltende Miet- und Eigenmittelbeitragsobergrenzen.
Zwei Varianten - je nach Wunsch der künftigen MieterInnen - stehen
zur Verfügung.
Variante A: Die Nettomiete ist mit max. 6,10 Euro pro Quadratmeter
Nutzfläche begrenzt. Der zu leistende Finanzierungsbeitrag liegt bei
150 Euro pro Quadratmeter Nutzfläche.
Variante B: Die Nettomiete ist mit max. 4,75 Euro pro Quadratmeter
Nutzfläche begrenzt. Der zu leistende Finanzierungsbeitrag liegt bei
500 Euro pro Quadratmeter Nutzfläche.
Die verpflichtende Mietpreisbindung besteht zehn Jahre lang ab
Baufertigstellung und gilt sowohl für Neuvermietung als auch
Wiedervermietung. Die Nettomieten werden jährlich VPI-indiziert. Bei
bestehenden Mietverträgen ändert sich auch nach den zehn Jahren
nichts. Zehn Jahre nach Baufertigstellung kann bei Neuabschlüssen von
Mietverträgen der "angemessene Mietzins" eingehoben werden.
Infrastruktur, architektonische Qualität und soziale Nachhaltigkeit:
Ein Fachbeirat mit anerkannten ExpertInnen aus für den Wohnbau
maßgeblichen Fachgebieten - Infrastruktur, Architektur, Soziale
Nachhaltigkeit und Freiraumgestaltung - bewertet die Qualität der
eingereichten Projekte. Analog zum Grundstücksbeirat spricht sich der
Fachbeirat als Gremialorgan für eine Annahme oder Ablehnung der
jeweiligen Projekte aus. Wiedervorlagen der Projekte sind - nach
einer, den Kritikpunkten entsprechenden Abänderung des Konzepts -
möglich.
Ökologie:
Die Wohnprojekte müssen zumindest im Niedrigenergiestandard -
maximal HWBBGF Wert laut Formel 15x (1+2,5/1c) - errichtet werden.
Nicht zulässig ist die Verwendung von PVC-haltigen Fenstern und
Türen.
Die Einhaltung der ökologischen Qualität wird von der
Magistratsabteilung 25 - Stadterneuerung und Prüfstelle für
Wohnhäuser - kontrolliert. Bei einem Verstoß gegen die Auflagen sind
Sanktionen, die sowohl Pönalen als auch den Entzug bzw. die
Rückforderung des Darlehens der Stadt Wien umfassen.
Örtliches Stadtbild:
Das örtliche Stadtbild wird im Rahmen des Bauverfahrens durch die MA
19 bewertet.
Die nächsten Schritte
Die Entschlüsse für die Mittelvergabe werden im Zeitraum von
Oktober bis Dezember 2011 gestaffelt erfolgen, da die Bauträger noch
den genauen Mittelbedarf kalkulieren müssen. Die Genehmigung der
Darlehensvolumina durch MA 50 wird in den Gemeinderatssitzungen ab
dem 29.9.2011 erfolgen.
Im Zeitraum von September bis Dezember 2011 werden die
Liegenschaftstransaktionen der Stadt Wien - MA 69 - durchgeführt.
Unmittelbar nach erfolgter Transaktion können die jeweiligen Projekte
beim Beirat eingereicht werden. Die ersten Jurierungen sind daher
noch 2011 möglich.
Alle benötigten Darlehen werden unmittelbar nach dem jeweiligen
Gremialbeschluss ausbezahlt. Der fixe Zinssatz beträgt bis April 2022
3,9 %. Als Sicherheiten werden Bankgarantien oder verbücherungsfähige
Pfandurkunden eingesetzt. Das Darlehen ist endfällig, daher werden
vierteljährlich nur die Zinsen getilgt, das Kapital wird am Ende der
Laufzeit, ähnlich wie bei einer Anleihe, zurückgezahlt. (Schluss) da
Rückfragehinweis:
Christiane Daxböck
Mediensprecher Wohnbaustadtrat Dr. Michael Ludwig
Tel.: 01 4000-81869
mailto:christiane.daxboeck@wien.gv.at
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