Gesundheitsprävention: 3. Health Policy Roundtable beim Forum Alpbach 2011

Wien (OTS) - Am Rande der Gesundheitsgespräche des heurigen
Europäischen Forum Alpbach veranstaltete die Diabetes Initiative
Österreich in Kooperation mit Sanofi den dritten Health Policy
Roundtable. Als Gastreferent zum Thema "Effective Prevention in
Public Healthcare Systems" konnte ein internationaler Pionier der
Präventionsarbeit gewonnen werden: Pekka Puska, Direktor des
Finnischen Instituts für Health and Welfare und Vorreiter der Public
Health Bewegung. Er sprach zu einer ausgewählten Gruppe von Personen
über effektive Präventionsmaßnahmen in öffentlichen
Gesundheitssystemen. "Wir sind glücklich, dass wir das Podium für
einen internationalen Speaker aus einem Vorzeigeland in Sachen
Gesundheitsprävention bieten konnten, da wir in Österreich von vielen
der skandinavischen Länder - insbesondere Finnland - viel lernen
können", freut sich Prof. Bernhard Ludvik, Präsident der Diabetes
Initiative Österreich über die Veranstaltung.

Chronische Krankheitsbilder auf dem Vormarsch

Die EU-Länder (EU 27) wenden im Schnitt 8,3 Prozent ihres BIP für
Gesundheitsausgaben auf - Österreich sogar mehr als 10 Prozent -
trotzdem sind die so genannten "Non-Communicable-Diseases" im
Vormarsch. Übergewicht und Diabetes, Herz-Kreislauf-Krankheiten,
Schlaganfall sind Erscheinungen, die sich stark ausbreiten.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind laut WHO weltweit die Todesursache
Nummer 1, mehr als doppelt so häufig wie Krebs. In Europa waren 2007
rund 43 Prozent aller Todesfälle von Männern auf
Herz-Kreislauferkrankungen zurückzuführen. Bei den Frauen waren es
sogar 54 Prozent.

"Vom medizinischen Standpunkt aus könnten die meisten dieser
Krankheitsfälle verhindert werden: Bis zu 80 Prozent der
Herz-Kreislauf-Krankheiten und sogar bis zu 90 Prozent der Fälle von
Diabetes Typ-2 sind durch Änderung des Lebensstils vermeidbar", so
Puska. Eine wirksame Prävention müsse vor allem Risikofaktoren
reduzieren, die mit dem Lebensstil zusammenhängen. Dazu zähle das
Vermeiden von Rauchen und Alkohol. Umgekehrt müssten genügend
Bewegung und vernünftige Ernährung propagiert und das soziale Umfeld
berücksichtigt werden.

Internationale Best Practices aus Finnland

Finnland hat mit dem schon in den 70er Jahren gestarteten "North
Karelia Project" eindrucksvoll beweisen können, welche Verbesserungen
durch breit angelegte Präventionsmaßnahmen möglich sind. Pekka Puska
war einer der Organisatoren dieses Projekts. Rund zusätzliche zehn
"gesunde" Jahre konnten im Querschnitt der Bevölkerung seit damals
gewonnen werden. In einem breit aufgestellten Projekt konnten von
Regierungsebene, Kommunen, Landwirtschaft, privatem Sektor und NGO's
gemeinsam in großem Maß Änderungen des Lebensstils der Bevölkerung
erreicht werden. Legislative Maßnahmen unterstützten dabei. So wurde
etwa der Fettgehalt in der finnischen Milch gesenkt und der Anbau und
die Verwendung von Rapsöl vorangetrieben. Damit wurde in Finnland
erst in Nord-Karelien, später landesweit, sehr konsequent ein "Health
in all Policies"-Konzept umgesetzt, welches umfassend Stakeholder aus
unterschiedlichsten Kompetenzbereichen in die Gesundheitsplanung
involvierte.

Resultat ist, dass die Cholesterinwerte der Bevölkerung in allen
Landesteilen stark zurückgingen. Die Sterblichkeit an
Herz-Kreislauferkrankungen sank seit Anfang der 70er Jahre um 75
Prozent, jene an Krebs um 53 Prozent.

"Nirgendwo wird eine einzelne Einrichtung oder ein Programm allein
diese Probleme für sich lösen können. Es braucht von der WHO, über
die nationalen Stellen, bis zum privaten Sektor in den einzelnen
Ländern entsprechende Partnerschaften und Zusammenarbeit und vor
allem integrierten Zugang bei Projekten und keine Insellösungen", so
Puska.

Über die Diabetes Initiative Österreich

Die Diabetes Initiative Österreich ist ein gemeinnütziger Verein,
der sich zum Ziel gesetzt hat, eine führende Rolle im Kampf gegen
Diabetes in Österreich einzunehmen. Unter dem Dach der Diabetes
Initiative Österreich sind im Vereinsvorstand Personen tätig, die in
ihren beruflichen Funktionen federführend im Kampf gegen Diabetes in
Österreich auftreten.

Über Sanofi

Sanofi, ein weltweit tätiges und diversifiziertes
Pharmaunternehmen, entdeckt, entwickelt und vertreibt den
Patientenbedürfnissen angepasste therapeutische Lösungen. Die
Kernbereiche von Sanofi liegen in der pharmazeutischen Forschung mit
sieben Wachstumsplattformen: Diabetes, Impfstoffe für Menschen,
innovative Arzneimittel, seltene Krankheiten, Consumer Healthcare
(rezeptfreie Produkte), aufstrebende Märkte und Tiergesundheit.
Sanofi ist in Paris und in New York gelistet.
In Österreich ist Sanofi Mitbegründer der Diabetes Initiative
Österreich und Sponsor des Vereins.

Rückfragehinweis:
DIÖ - Diabetes Initiative Österreich
Tiefer Graben 8-10, 1010 Wien
E-Mail: office@diabetesinitiative.at
URL: www.diabetesinitiative.at

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