• 16.08.2011, 09:00:38
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Internationaler Kongress: Elite der Glykobiologie-Forschung trifft sich in Wien

Weitreichende Bedeutung für Medizin und Biotechnologie

Wien (OTS) - Vom 21. bis 26. August 2011 findet im Hauptgebäude
der Universität Wien das "21st International Symposium on
Glycoconjugates" statt.

Veranstalter sind die Universität für Bodenkultur (BOKU) Wien, die
Universität Wien und das Bundesministerium für Wissenschaft und
Forschung. Es werden mehr als 550 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus
aller Welt erwartet.

"Ein Schwerpunkt des Symposiums liegt in der Erforschung von
Krankheitsursachen und Fehlleistungen von Zellen und Geweben und
damit in der Entwicklung präventiver und therapeutische Ansätze",
fasst Kongress- Präsidentin Univ.-Prof. Dr. Erika Staudacher vom
Department für Chemie (BOKU) zusammen. Glykokonjugate sind auch für
biotechnologische Nutzungen von höchstem Interesse, zum Beispiel für
die Produktion von Therapeutika für die Humanmedizin, die vom
menschlichen "Original" möglichst ununterscheidbar sind.

Ein Großteil aller biologisch aktiven Proteine und viele Lipide
sind mit genau definierten Zuckermolekülen verbunden. Diese
Glykoproteine und Glykolipide erfüllen vielfältige Funktionen in
allen Lebewesen von Bakterien bis zum Menschen sowie in Pflanzen.
Eine zentrale Rolle spielen Erkennungs- und
Signalübertragungsmechanismen.

Glykoproteine und Glykolipide dienen unter anderem als Rezeptoren
für Hormone und andere Stoffe, die ganze Kaskaden von
Stoffwechselreaktionen auslösen. Sie erfüllen wichtige Aufgaben
innerhalb des Immunsystems, das anhand von Zuckermolekülen auf Zellen
zwischen "Selbst" und "Fremd" oder "Gesund" und "Krank"
unterscheidet. Dass bösartige Tumore sich ausbreiten können, hat
unter anderem damit zu tun, dass diese Erkennungsphänomene und damit
die Abwehr nicht richtig funktionieren.

Zahlreiche Krankheitserreger haben Glykoproteine als Andockstellen
auserkoren. Die Erforschung dieser Moleküle trägt wesentlich dazu
bei, die Infektionsmechanismen aufzuklären und liefert damit
Ansatzpunkte für Gegenmaßnahmen. Manche Bakterien und Würmer tarnen
sich, indem sie menschliche Glykosylierungsmuster imitieren und
entgehen auf diese Weise den Abwehrmechanismen des Immunsystems.
Glykoproteine und Glykolipide werden auch mit neurodegenerativen
Erkrankungen in Verbindung gebracht, das sind Erkrankungen des
Nervensystems, die häufig mit Symptomen wie Demenz und
Bewegungsstörungen einhergehen.

Glykoproteine und Glykolipide an Zelloberflächen sind
grundsätzlich an Erkennungsreaktionen beteiligt, die für Wachstum und
Entwicklung von Lebewesen wichtig sind. So wird zum Beispiel der
Zusammenhalt von Geweben, die "richtige" Entwicklung von Organen und
die Zielorientierung von lebenswichtigen Substanzen wie Hormonen
durch den Zuckeranteil von Glyko-Molekülen mitbestimmt.

Bei der Eröffnung des Symposiums am 21. August, 15 h, wird Prof.
Harry Schachter für seine Verdienste um den Aufbau der
glykobiologischen Forschung an der BOKU mit dem Ehrenkreuz für
Wissenschaft und Kunst I. Klasse ausgezeichnet. Prof. Schachter wurde
in Wien geboren, 1938 zur Auswanderung gezwungen und lehrt heute an
der Universität Toronto in Kanada.

Kongressprogramm/Anmeldung/Abstracts: http://www.glyco21.org

Rückfragehinweis:

Ao. Univ.-Prof. Dr. Erika Staudacher
   Univ.-Prof. Dr. Leopold März
   Universität für Bodenkultur, Department für Chemie
   Muthgasse 18, 1190 Wien
   Telefon: +43 1 47654-6063 bzw. 6051
   Mail: erika.staudacher@boku.ac.at bzw. leopold.maerz@boku.ac.at

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