Wien (OTS) - Die österreichische Chat-Community noobie.at stellt
sich gegen den Netzwerk-Giganten Facebook und will dabei vor allem
Österreicher ansprechen.
Wer ans Social Web denkt, denkt an Facebook. Ein schlichtes, kaum
zu bezweifelndes Faktum. Natürlich gibt es da auch (noch) MySpace,
Twitter und seit Kurzem den "großen Neuen" Google+. Mit über 750
Millionen Mitgliedern hat Facebook aber die eindeutige
Vormachtstellung inne.
Um dieses Quasi-Monopol zumindest in Österreich zu stören, ging am
1. März 2011 noobie.at online. Die Community orientiert sich an
älteren Chat-Communities wie der von Ö3, die inzwischen aufgelöst
wurde. Noobie.at-Inhaber und -Webmaster Rudolf Wagner erläuterte das
bisherige Erfolgskonzept.
"Noch vor einigen Jahren waren die User über verschiedene
Chat-Communities verstreut," so Wagner. "Heute spielt sich alles auf
Facebook ab. Auch in Werbungen ist immer die Rede von Facebook. Aber
unserer Meinung sollte es da noch etwas anderes geben." Worin der
Unterschied zwischen den Herangehensweisen der ungleichen
Konkurrenten liegt? "Facebook interessiert sich nicht für seine
Nutzer. Von ihren Mitgliedern wollen sie nur Klicks. Man wird als
Österreicher nicht angesprochen.
Noobie.at zielt bewusst auf österreichische Nutzer ab, diese
stellen auch 90% der bereits 15.000 Mitglieder. Der Rest verteilt
sich auf Schweizer und Deutsche. Die meisten kommen von Facebook,
viele nutzen auch die Möglichkeit, ihr Facebook- mit ihrem
noobie.at-Konto zu verbinden. Auch andere Kontakte können importiert
werden. Die ursprünglich reine Chat-Community hat sich durch diesen
Zuwachs auch verändert und mit Pinnwand und Statusmeldungen klare
Züge vom großen Konkurrenten übernommen.
Doch der Wechsel zu bzw. die Ausweitung auf noobie.at soll nicht
einfach die Fortführung der bestehenden Freundschaften auf einer
neuen Seite bedeuten. "Unsere Nutzer wollen in der Community
hauptsächlich neue Leute kennenlernen", so Wagner. Und fügt hinzu:
"Die Leute chatten in unseren Räumen miteinander, bis jemand nach
einem Facebook-Konto fragt, dann wird auch dort um eine Freundschaft
angefragt. Deshalb kann man die Konten auch verbinden. Wir können
nicht gegen Facebook arbeiten."
Die persönliche Note
Probleme treten in den öffentlichen Diskussionen in den
Chat-Räumen kaum auf, nur selten müssen die Admins eingreifen, sie
fungieren eher als Ansprechpartner für die Nutzer. "Bei uns ist noch
immer klar, dass dahinter Menschen stehen, was bei Riesen wie
Facebook schon technisch kaum möglich ist", erklärt Wagner. Nutzer
mit Admin-Rechten werden vorgestellt und klar gekennzeichnet und
erfüllen ihre Aufgaben ehrenamtlich, um einen reibungslosen Ablauf
innerhalb der Community gewährleisten zu können. Nur zwei davon waren
bereits bei der Gründung dabei, der Rest setzt sich aus Freiwilligen
zusammen.
Ein klares Ziel ist für Wagner, wenige Monate nach dem Start,
Wünsche der User umzusetzen, wie dies bereits in mehreren Fällen
getan wurde, zum Teil mit klar österreichischen Lösungen. So findet
man zwar die von Facebook gewohnte "Gefällt mir"-Schaltfläche, damit
drückt man aber aus: "taugt ma". Und auch das in unzähligen
Facebook-Spam-Nachrichten geforderte Gegenstück findet sich,
folgerichtig unter dem Namen "taugt ma ned". Vor allem aber will
Wagner den Einstieg für neue Mitglieder einfacher machen. "Die
meisten, die unsere Community wieder verlassen, geben als Grund an,
dass sie sich nicht zurechtgefunden haben."
Auch der Jugendschutz wird bei noobie.at großgeschrieben. Die
Admins würden auch in dieser Hinsicht besonders aufpassen, versichert
Wagner. In den Privatsphäreeinstellungen können jüngere Nutzer - das
Mindestalter liegt bei 14 - auch Kontaktaufnahme von sehr viel
älteren Personen verhindern. 34% der Mitglieder sind zwischen 18 und
24 Jahre alt, 30 % sind 35-44.
Tendenz wachsend
Die Seitenbetreiber gingen ihr Projekt ursprünglich als Hobby an,
Wagner selbst sieht sich aber inzwischen in einem Vollzeit-Job.
Profit wirft die Seite allerdings keinen ab. "Die Werbeeinnahmen
decken gerade die Kosten. Wir haben aber auch nie mit einem Profit
gerechnet, das war nicht das Ziel." Dieses sei eindeutig,
österreichische Nutzer für ein Netzwerk mit österreichischem Flair zu
interessieren, anstatt eine internationale Einheitslinie zu
akzeptieren.
Noobie.at verzeichnet derzeit etwa 50.000 Zugriffe pro Tag, 1,5
Millionen pro Monat. Völlig ohne Werbung konnten seit März 15.000
Mitglieder angezogen werden. "Diese Zahlen sind stetig gestiegen. Und
die Analyse deutet an, dass sie auch weiter steigen werden", zeigt
sich Rudolf Wagner für die Zukunft zuversichtlich. Facebook-Sphären
sind für noobie.at natürlich nicht zu erreichen, aber auch unnötig.
Denn bei der Suche nach auf Österreicher zugeschnittenen sozialen
Communities führt kein Weg an noobie.at vorbei. Und Suchende dürften
dort gut aufgehoben sein.
Rückfragehinweis:
Michael Beran
Tel.: 0720980307
mailto:presse@noobie.at
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