Konsumenten brauchen klare Informationen von Netzbetreibern über die Zahlungsfunktion am Handy
Wien (OTS) - Das Handy als Geldbörse: Viele Konsumenten können mit
ihrem Handy bezahlen, zum Beispiel einen Parkschein oder im Internet.
Die Mehrzahl der Handyanbieter aktiviert automatisch die sogenannte
Paybox-Zahlungsfunktion für Vertragskunden mit vereinbarter
Einzugsermächtigung. Doch: Viele Kunden wissen darüber nicht
Bescheid. Denn Bezahlen ist ohne PIN-Code-Schutz möglich - der
Konsument muss die Zahlung nur mit "Ja" per SMS bestätigen. Bei einem
Diebstahl des Handys kann das teuer kommen. Die AK verlangt: Schluss
mit dieser Intransparenz! Die Konsumenten müssen über die
Möglichkeiten und Gefahren informiert werden und einen
PIN-Code-Schutz bekommen können.
Ein Fall aus der AK Konsumentenberatung zeigt: Frau S. wurde ihr
Handy gestohlen. Sie ließ sofort ihren Anschluss bei T-Mobile
sperren. Doch der Dieb hatte noch Zeit, um ausgiebig teure Dienste zu
nutzen. Frau S. staunte nicht schlecht, denn ihre Mobilfunkrechnung
war nicht nur um zusätzliche 70 Euro durch teure 09x-Nummern in die
Höhe geschnellt. Überdies wurde ihr Bankkonto mit rund 30 Euro durch
Paybox-Dienste belastet. Was sie nicht wusste: A1, Orange, T-Mobile
und tele.ring schalten die Paybox-Zahlungsfunktion ohne extra
Anmeldung am Handy ihrer Vertragskunden frei, die einen
Einziehungsauftrag erteilt haben (A1 nach 120 Tagen). Eine Rückfrage
bei Paybox ergibt: Die verpflichtende Eingabe eines PIN schützt nur
Konsumenten, die sich direkt bei Paybox anmelden - für von den
Handybetreibern freigeschaltene Nutzer gilt das nicht. Sie müssten
sich einen Code bei Paybox besorgen.
Die AK fordert mehr Aufklärung bei Vertragsabschluss, zeitgemäßen
Missbrauchsschutz und hat Frau S. zu einem Einspruch beim
Netzbetreiber geraten, damit sie ihr Geld zurückbekommt.
Tipps der AK:
+ Lassen Sie den Zahlungsdienst deaktivieren, wenn Sie das Handy als
Geldbörse nicht brauchen.
+ Zahlen Sie gerne mit dem Handy, dann fordern Sie sicherheitshalber
bei Paybox (kostenpflichtige Serviceline 0820 800 800) einen PIN-Code
an.
+ Informieren Sie sich bei Ihrem Netzbetreiber über die Höhe des
monatlichen Limits fürs Paybox-Zahlen. Die von den Betreibern der
Paybox zuletzt gemeldeten Limits liegen bei 100 Euro (T-Mobile,
tele.ring), 250 Euro (Orange) und 500 oder 600 Euro (A1 für
Onlinezahlungen bzw. m-Commerce-Anwendungen). Bestehen Sie auf
schriftlichen Informationen, da mitunter abweichende Auskünfte von
den Hotlines kommen.
Rückfragehinweis:
AK Wien Kommunikation
Doris Strecker
Tel.: (+43-1) 501 65-2677, mobil: (+43) 664 845 41 52
mailto:doris.strecker@akwien.at
http://wien.arbeiterkammer.at
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