- 18.07.2011, 16:06:31
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"KURIER"-Kommentar von Josef Votzi: "Reiche fressen, aber wie?"
Begüterte jagen ist in. Eine ernsthafte Debatte bleibt dabei aber auf der Strecke.
Wien (OTS) - Die Reichen sollen zahlen" - kein Slogan macht derart
Furore. In Österreich trommelt ihn seit Ausbruch der Krise Kanzler
Faymann. Hier weiß er die Mehrheit fast hundertprozentig hinter sich.
Wenn es ernst wird mit "Eat the rich" wird der Chor der
Schlachten-Bummler vielstimmig. Wer wirklich reich ist, da gehen
die Meinungen bereits sehr auseinander (siehe Bericht rechts). Für
mehr als jeden Vierten ist es jemand, dessen Vermögen (Haus, Grund,
Erspartes) 500.000 Euro ausmacht. Jeder Dritte zieht die Grenze erst
ab einer Million Euro.
Vermögenssteuern, die wirklich etwas bringen, müssen viel tiefer
ansetzen, sagen Ökonomen. Die Politik wird aber die Finger davon
lassen, auch nur in die Nähe des Verdachts einer Häuselbauer-Steuer
zu geraten.
Sie wird so weiterhin lieber den Gefühlshaushalt bedienen und
nicht den Staatshaushalt. Denn dort, wo wirklich eine substanzielle
Debatte überfällig ist, kann Österreich nur eine Nebenrolle spielen:
Bei jenen superreichen Spekulanten, die 2008 die größte Krise seit
dem Zweiten Weltkrieg losgetreten haben. Und sich jetzt einmal mehr
am Spiel mit dem Staatsbankrott-Feuer eine goldene Nase verdienen.
Ungehindert von der Politik, die EU-weit bisher nur tatenlos fordert:
Die Reichen sollen zahlen.
Rückfragehinweis:
KURIER, Innenpolitik
Tel.: (01) 52 100/2649
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