• 07.07.2011, 10:24:41
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Fernkälte senkt CO2-Ausstoß um coole 70 Prozent - BILD

Grafik "Fernkälteschema auf einen Blick"

Wien (OTS) - Trotz sommerlicher Hitze in kühlen Büros arbeiten:
Fernkälte ist die umweltfreundliche Alternative zur strombetriebenen
Klimaanlage. Die Nachfrage wird sich bis 2020 mehr als verdreifachen.

Ein heißer Sommertag im Büro: Das bedeutet normalerweise surrende
herkömmliche Klimaanlagen, enormen Stromverbrauch und steigende
CO2-Emissionen. Hingegen sorgt Fernkälte für kühle Büros und
Geschäfte und bietet den zusätzlichen Vorteil, dass Umwelt und Klima
geschont werden. Denn die Kälte wird nicht nur mit Strom, sondern
großteils mit Wärme erzeugt: mit jener Wärme, die als Abwärme von
Müllverbrennungen oder Kraftwerken ohnehin vorhanden ist und gerade
im Sommer ungenützt verpuffen würde.

"Fernkälte ist besonders umweltfreundlich, da unterm Strich
deutlich weniger Energie verbraucht wird", sagt Mag. Michael Mock,
Geschäftsführer Fachverband Gas Wärme.
Immerhin führe die zunehmende Klimatisierung dazu, dass der
Stromverbrauch an heißen Tagen in Österreich um bis zu 15 Prozent
ansteigt.

Im Vergleich zu konventionellen Klimaanlagen spart Fernkälte pro
Megawattstunde Kälte 240 Kilogramm CO2 ein. Das entspricht einer
CO2-Reduktion von rund 70 Prozent.

Vom AKH über TownTown bis zum Linzer Brucknerhaus

Fernkälte ist vor allem in Ballungsräumen für Abnehmer mit hohem
Energiebedarf wie Krankenhäuser, Hotels, Veranstaltungs- und
Bürogebäude eine sinnvolle Kühlmöglichkeit.
In Wien werden unter anderem das Allgemeine Krankenhaus, der
Bürokomplex TownTown, die Universität für Bodenkultur oder das
Bürogebäude Skyline mit Fernkälte gekühlt. In Linz zählen etwa das
Brucknerhaus oder das Krankenhaus der Elisabethinen zu
Fernkälte-Kunden. In St. Pölten ist derzeit die Versorgung des
Landesklinikums mit Fernkälte in Planung.

Fernkälteverbrauch um 140 Prozent gestiegen

Experten erwarten, dass der Bedarf an Kühlung und Kühlenergie in
den nächsten Jahren stark steigen wird. Laut Mock könnten in Zukunft
bis zu 70 Prozent der Büroflächen in Österreich klimatisiert werden.
Heute sind es knapp 30 Prozent, im europäischen Durchschnitt wird
derzeit jedes zweite Büro gekühlt. In Österreich werde man in
spätestens 20 Jahren für das Kühlen gleich viel Energie wie fürs
Heizen benötigen - nicht zuletzt weil die Klimaerwärmung Kühlung
notwendig machen wird.

2010 ist der österreichische Fernkälteverbrauch von 25 auf 60
Gigawattstunden angewachsen. Das entspricht einer Steigerung um 140
Prozent innerhalb von zwölf Monaten. Fernkälte steht heute
gewissermaßen so am Anfang wie Fernwärme in den 1970er Jahren. Mock
schätzt: "Die Versorgung mit Fernkälte wird sich bis 2020 mehr als
verdreifachen."

Dezentrale und zentrale Fernkälte

Gebäude werden zentral oder dezentral mit Fernkälte versorgt.
Wärme aus der Müllverbrennung oder Abwärme von KWK-Anlagen treibt
eine Kältezentrale an, welche Kaltwasser mit einer Temperatur von
sieben Grad erzeugt. Wenn ein Abnehmer von einer zentralen
Kältezentrale aus versorgt wird, dann wird das Kühlwasser über das
Fernkältenetz in jenes Gebäude transportiert, das gekühlt werden
soll. Dort wird es in das lokale Klimasystem eingespeist. Das
zurücklaufende Wasser wird in einem geschlossenen Kreislauf wieder
abgekühlt.

Bei dezentraler Erzeugung von Fernkälte wird im Gebäude des Kunden
eine Kältezentrale errichtet und über das Fernwärmenetz mit der
Antriebsenergie versorgt. Diese Vorgangsweise ist dort sinnvoll, wo
kein eigenes Fernkältenetz vorhanden ist.

"Fernkälte ist eine umweltschonende und energieeffiziente Form der
Klimatisierung und damit eine wirkungsvolle Maßnahme zur
CO2-Reduktion", so Mock. "Daher sind Förderungen für den Ausbau des
Fernkältenetzes, wie sie im Wärme- und Kälteleitungsausbaugesetz
ohnehin vorgesehen sind, eine wichtige Maßnahme, um die
österreichischen Klimaziele zu erreichen."

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM/Original Bild
Service, sowie im OTS Bildarchiv unter http://bild.ots.at

Rückfragehinweis:

Fachverband Gas Wärme
   Mag. Michael Mock
   Geschäftsführer
   Mail: mock@gaswaerme.at 
   Tel:  +43/1/513 15 88/13
   www.gaswaerme.at

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