• 22.06.2011, 09:30:36
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Testmagazin KONSUMENT: Multivitaminsäfte - Zu viel des Guten

Viele der 18 getesteten Produkte enthalten nicht nur eine unnötige Menge an zugesetzten Vitaminen, sondern auch reichlich Zucker

Wien (OTS/VKI) - Er ist gesund, enthält viele Vitamine und besteht
aus reichlich Obst: So die allgemeine Erwartung an einen
Multivitaminsaft. Doch was steckt wirklich in dem fruchtigen Getränk?
Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) nahm 18 derartige
Getränke unter die Lupe und untersuchte diese auf den Vitamin C-,
Betacarotin- und Zuckergehalt. Bei sieben getesteten Produkten
handelt es sich lediglich um Nektar, was anhand der Auslobung nicht
immer deutlich ersichtlich ist. Heißt: Das Getränk besteht nur zu
rund 50 Prozent aus Frucht, der Rest ist Wasser und Zucker. Sowohl
die getesteten Nektare als auch die reinen Fruchtsäfte enthalten
teils enorme Zuckermengen. So können sich in 250 ml Fruchtsaft bis
zu acht Stück Zuckerwürfel verstecken, so etwa bei Active Fruits,
Clever und Wake Up. Alle Multivitaminsäfte enthalten zudem das
umstrittene Betacarotin. Dieses kann in hohen Dosen vor allem bei
Rauchern das Lungenkrebsrisiko erhöhen. Die sich von der Industrie
selbst auferlegte maximale Menge von 2 mg/pro 100ml wurde zwar in
keinem Fall überschritten. Ein Zusatz ist aber dem deutschen
Bundesinstitut für Risikoforschung (BfR) zufolge nicht nötig, da die
Betacarotinaufnahme bereits durch zahlreiche natürliche Quellen
erfolgt. Viele der untersuchten Multivitaminsäfte liefern zudem eine
deutlich höhere Menge an Vitamin C pro Glas, als insgesamt pro Tag
empfohlen - u.a. Albi, Cappy und Vitafit.

Der Test zeigt, dass viele Hersteller ihren Multivitaminsäften
mehr Vitamin C hinzufügen als auf der Verpackung angegeben - bis zum
dreifachen des angegebenen Wertes. Damit können diese sichergehen,
den vorgeschriebenen Mindestwert bis zum Ende der langen Haltbarkeit
zu gewährleisten. Vitamin C ist licht- und luftempfindlich und wird
während der Lagerung leicht abgebaut. "Wer sich ohnehin schon
abwechslungsreich und vitaminreich ernährt, kann auf Produkte wie
Multivitaminsäfte aber getrost verzichten", so
VKI-Ernährungswissenschafterin Birgit Beck. Tipp der Expertin für
jene, die die süßen Säfte trotz ihres hohen Zuckergehalt nicht aus
ihrem Ernährungsplan streichen möchten: "Mit viel Wasser verdünnen,
damit die Kalorienbilanz nicht aus dem Gleichgewicht gerät."

Geschmacklich lag Active Fruits (Hofer) im Rahmen einer Verkostung
sowohl bei den Erwachsenen als auch bei den Kindern voran. Auch
Clever konnte bei den jungen Verkostern punkten, während der Nektar
von Pfanner die Kids am wenigsten überzeugte.

Details zum Test gibt es auf www.konsument.at sowie ab dem 24.6.
im Juli-Konsument.

Rückfragehinweis:
Verein für Konsumenteninformation/Testmagazin "Konsument"
Mag. Andrea Morawetz, Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 01/588 77 - 256
mailto:amorawetz@vki.at
www.konsument.at

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