• 20.06.2011, 10:26:45
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AK: Mit Kreditrate in Verzug - Vorsicht, das kann teuer kommen!

Wien (OTS) - Ein Auto oder ein Notebook auf Pump abzahlen, das
kann teuer werden, warnt die AK. Wird die Kreditrate nicht vom Konto
abgebucht, weil man etwa im Minus ist, kann das hohe Spesen
verursachen. "Immer wieder kommen Konsumenten in un-sere Beratung,
weil sie hohe Verzugsspesen zahlen, von der kreditgebenden Bank, aber
auch von der Hausbank", sagt Christian Prantner von der AK
Konsumentenpolitik. "In einzelnen Fällen sind das Hunderte Euro an
Verzugskosten." Die AK verlangt daher von den Banken bessere
vorvertragliche Informationen über Kosten und Nebenkosten und
angemessene Mahnspesen. Denn Mahnkosten, die über die Höhe der
Kreditrate hinausgehen, sind nicht angemessen.

Konkret fordert die AK, dass die Banken sowohl die Höhe der
Mahnspesen als auch das Mahnprozedere (zum Beispiel Datum des
Versands von Mahnungen) klar in den Kreditverträgen und auf den
Kontoauszügen ausweisen.

Ein markantes Beispiel aus der AK Beratung zeigt, wie teuer
Verzugskosten sein können. Herr L. hatte im Oktober 2009 einen
Notebook-Kredit aufgenommen. Beim Elektro-händler hat er gleich zur
Finanzierung des Preises einen Ratenkredit von 563 Euro auf-genommen
(inkludiert war die Fremdfinanzierung einer Ratenschutzversicherung
von 40 Euro). Vereinbart waren (eine erste Rate von 20,91 Euro) 17
Raten zu 36 Euro im Monat.

Die Bezahlung der vereinbarten Kreditrate hat von Anfang an nicht
ordentlich geklappt, weil das Girokonto von Herrn L. bei seiner
Hausbank nicht ausreichend gedeckt war. Die Santander Bank, wo er den
Kredit hatte, konnte die Raten nicht verbuchen. Bereits die zweite
Monatsrate wurde zurückgebucht, wofür die Santander Bank und die
Hausbank von Herrn L. Rückleitungs- oder Retourspesen verrechneten:
sieben Euro die Hausbank, 7,50 Euro die Santander Bank. Die AK
fordert, dass es keine doppelten Rückleitungs-spesen geben soll. Ist
das Konto zum Beispiel nicht gedeckt, dürfen nicht die kontofüh-rende
Hausbank und die kreditgebende Bank die Spesen verlangen. "Denn da
trifft den Kunden bei kleineren Raten die doppelte Spesenkeule auch
doppelt hart", sagt Prantner. Auch ein zweiter Einzugsversuch
scheiterte, Rückleitungsspesen von 14,5 Euro fielen neuerlich an.
Hinzu kamen noch Mahnspesen und Verzugszinsen. "Das Spesenkarussell
drehte sich in den folgenden Monaten munter weiter, nicht immer
nachvollziehbar."

Herr L. wandte sich an die AK Konsumentenberatung. Der
Kreditvertrag ist teuer, denn der Effektivzinssatz beträgt 14,9
Prozent. Herr L. hatte von Oktober 2009 bis März 2011 in Summe 241
Euro an Mahnspesen, 159,50 Euro an Retourbuchungsspesen,
Verzugs-zinsen von 2,61 Euro und Kontoführungsspesen von 30 Euro. Das
bedeutet, dass die Mahnkosten bis März 2011 insgesamt 403,11 Euro
ausmachten. Zwar gab die Santander Bank an, dass Herrn L. einige
Spesen erlassen wurden, aber Details zu den Spesen blieben nicht
erklärbar. Ein Grund für das Informationsdefizit: Die Höhe der
Mahnspesen, die Anzahl der Mahnungen oder wann Mahnungen verschickt
werden, fehlen in dem der AK vorliegenden Kreditvertrag.

Rückfragehinweis:
AK Wien Kommunikation
Doris Strecker
Tel.: (+43-1) 501 65-2677, mobil: (+43) 664 845 41 52
mailto:doris.strecker@akwien.at
http://wien.arbeiterkammer.at

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