• 07.06.2011, 11:34:34
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Immobilienpreisspiegel 2011 - WKÖ-Malloth: "Eigentumspreise steigen - Mieten stabil"

Österreicher agieren weiterhin nach dem Motto "Grundbuch statt Sparbuch" - Sorgenkind Geschäftsmieten: "Mittlere und schlechte Lage verlieren schon seit Jahren"

Wien (OTS/PWK410) - "Preise für Eigentum steigen, Mieten
bleiben stabil", so bringt Thomas Malloth, Obmann des Fachverbandes
der Immobilien- und Vermögenstreuhänder der Wirtschaftskammer
Österreich (WKÖ), heute, Dienstag, die Ergebnisse des
Immobilienpreisspiegels 2011 auf den Punkt. Malloth prognostiziert:
"Die Verknappung des Wohnraumes führt zu einem steigendem Preisdruck.
Vor allem in Wien wird zu wenig gebaut. Wir müssen die Preise
abfangen, indem wir die Produktion in die Höhe schrauben." Malloth
vermisst vor allem steuerliche Anreize für Wohnraumschaffung, vor
allem auch in der Sanierung. Auch die Kommunen seien durch ihre
angespannte Finanzlage nicht mehr in der Lage den Wohnbedarf zu
decken: "Hier brauchen wir verstärkt gewerbliche Anbieter, die für
die Gemeinden einspringen und diesen Bedarf decken. Sonst können
bestimmte Bevölkerungsteile bald nicht mehr zu erschwinglichen
Preisen mit Wohnraum versorgt werden."

Der Höhenflug am österreichischen Immobilienmarkt hält an. "Das
Motto 'Grundbuch statt Sparbuch' hat nach wie vor Gültigkeit", sagt
Malloth. Investitionen in Immobilien werden nach wie vor als sichere
Geldanlage und Schutz vor Inflation gesehen. Die derzeit noch
niedrigen Finanzierungszinsen begünstigen darüber hinaus die
Schaffung von Eigentum. Die Nachfrage hat sich auf die Preise
ausgewirkt: Österreichweit stiegen die Preise für Baugrundstücke um
4,4 Prozent (Vorjahr: 3,8 Prozent), bei gebrauchten
Eigentumswohnungen um 4,3 Prozent (Vorjahr: 2,3 Prozent),
Einfamilienhäuser um 3,3 Prozent (im Vorjahr 2,2 Prozent) und
Eigentumswohnungen im Erstbezug um 3,2 Prozent (im Vorjahr 3,6
Prozent). Unter allen Bundesländern sticht vor allem Salzburg hervor:
"So einen Boom wie in Salzburg habe ich noch nicht erlebt", so
Malloth.

Die Ergebnisse im Detail: In allen Bundesländern - mit Ausnahme
des Burgenlandes - sind die Preise für Baugrundstücke auch 2010
weiter gestiegen: den größten Anstieg verzeichneten mit plus 7,09
Prozent Baugrundstücke in Salzburg - hier kostet der Quadratmeter nun
durchschnittlich 317,98 Euro. Ein deutliches Plus von 6,43 Prozent
gab es auch bei den Grundstückspreisen in Niederösterreich - der
Quadratmeterpreis beträgt nun 116,95 Euro. Einzig im Burgenland hat
der Höhenflug der Grundstückspreise geendet: hier ist der
Durchschnittspreis um 1,8 Prozent zurückgegangen und liegt nun bei
79,60 Euro. Spitzenreiter in diesem Segment ist nach wie vor Wien:
hier schlägt der Quadratmeter mit 492,49 Euro (plus 4,67 Prozent) zu
Buche.

Die Preisentwicklung bei Betriebsgrundstücken hat sich hingegen
wesentlich unterschiedlicher gestaltet: auch hier hat es im
Bundesland Salzburg im Vorjahr die höchsten Preissteigerungen, und
zwar um 4,33 Prozent auf einen Durchschnittspreis von 143,49 Euro,
gegeben. Ebenfalls deutlich angezogen haben mit 3,32 Prozent die
Preise für Betriebsbaugründe in Oberösterreich - der Quadratmeter
kostet nun durchschnittlich 59,16 Euro. Rückgänge bei den Preisen gab
es hingegen etwa in Kärnten (minus 0,98 Prozent) und der Steiermark
(minus 0,97 Prozent) - die Durchschnittspreise für
Betriebsgrundstücke liegen hier nun bei 55,48 beziehungsweise 53,88
Euro. Am stärksten nachgegeben haben die Preise mit 2,51 Prozent im
Burgenland: der Quadratmeterpreis für Betriebsbauland liegt nun bei
Euro 41,14.

Eigentumswohnungen (Erstbezug) haben sich auch im Vorjahr als
krisenresistent erwiesen und in fast allen Bundesländern mit einem
weiteren Preisanstieg auf die gestiegene Nachfrage reagiert: den
größten Preisanstieg gab es mit plus 6,09 Prozent in Wien. Hier wurde
die 3000 Euro-Marke geknackt - der durchschnittliche
Quadratmeterpreis liegt nun bei 3006,17 Euro. Platz zwei bei den
Preissteigerungen belegte mit plus 5,02 Prozent das Burgenland - für
einen Quadratmeter müssen nun durchschnittlich 1538,14 Euro berappt
werden. Einen ebenfalls deutlichen Preisanstieg gab es auch in
Salzburg - hier kletterten die durchschnittlichen Quadratmeterpreise
um 4,63 Prozent auf 3042,68 Euro. Einzig in Niederösterreich sind die
Quadratmeterpreise für Neubau-Eigentumswohnungen geringfügig gesunken
- und zwar um 0,13 Prozent auf 1719,06 Euro.

Auch die gebrauchten Eigentumswohnungen haben im Vorjahr bei den
Preisen weiter zugelegt - und zwar in allen Bundesländern. Die
höchste Steigerung gab es mit 8,96 Prozent in Wien - hier liegt der
durchschnittliche Quadratmeterpreis nun bei 1928,56 Euro. Die
zweithöchste Steigerung gab es mit 5,31 Prozent in Vorarlberg; im
Ländle werden für den Quadratmeter gebrauchte Eigentumswohnung somit
1655,51 Euro verrechnet. Das geringste Plus gab es mit 0,44 Prozent
in Kärnten, wo der Durchschnittspreis nun 1112,03 Euro beträgt. Am
günstigsten waren gebrauchte Eigentumswohnungen mit durchschnittlich
988,83 Euro (plus 2,76 Prozent) in der Steiermark.

Die Preise bei Reihenhäuser sind hingegen nahezu stabil geblieben
oder sogar geringfügig gesunken: am stärksten fiel die Teuerung mit
plus 4,05 Prozent in Wien aus, hier bewegt sich der durchschnittliche
Quadratmeterpreis bei 2152,63 Euro. Den größten Rückgang gab es in
Kärnten: hier sind die Preise um 1,37 Prozent auf 1242,57 Euro
zurückgegangen.

Anders die Entwicklung bei Einfamilienhäusern: hier gab es
österreichweit teils deutliche Preissteigerungen. Am stärksten
angezogen haben die Preise mit plus 5,26 Prozent im Burgenland - und
sind damit auf 1270,90 Euro geklettert. Knapp dahinter liegt Wien mit
einem Plus von 4,98 Prozent. Mit einem Quadratmeterpreis von 2192,96
Euro liegt Wien aber nach wie vor hinter Salzburg mit 2380,18 Euro
(plus 3,78 Prozent). Die moderatesten Preissteigerungen bei
Einfamilienhäusern gab es mit 1,03 Prozent in Vorarlberg.

Generell betont Malloth hinsichtlich der Mietobjekte: "Die
Mietpreise haben sich im österreichschnitt allesamt unterhalb der
Inflation entwickelt. Hier bleib die Entwicklung weitgehend stabil."
Zugelegt haben auch die Mieten für Wohnungen (freier Mietzins) -
einzig im Burgenland haben sie um 1,77 Prozent nachgegeben. Somit
beträgt die durchschnittliche Quadratmetermiete dort rund 5,56 Euro.
In allen anderen Bundesländern zeigt die Kurve aber nach oben. Eine
deutliche Preissteigerung um 4,50 Prozent auf 5,57 Euro gab es vor
allem in Niederösterreich.

Stagniert oder minimal nachgegeben haben die Preise für Büromieten
in fünf Bundesländern - und zwar im Burgenland, in Niederösterreich,
Salzburg, Tirol und der Steiermark. In Vorarlberg hingegen hat der
Mietpreis für Büroimmobilien deutlich angezogen: hier stiegen die
Durchschnittspreise um 5,85 Prozent auf 7,24 Euro. Gleiches gilt für
Wien (plus 4,01 Prozent), wo der durchschnittliche Quadratmeterpreis
bei 10,37 Euro liegt und in Oberösterreich. Hier haben die Preise um
3,33 Prozent angezogen - und betragen nun durchschnittlich 5,59 Euro.

Mieten für Geschäftslokale: "Mittlere und schlechte Lagen bei den
Geschäftslokalen verlieren schon seit Jahren. Nur die Bestlage ist
nachgefragt. 10 Meter Entfernung von der Hauptgeschäftsstraße reichen
oft schon, und die Mietpreise fallen in den Keller", erklärt Malloth.
Während diese in Vorarlberg mit 5,30 Prozent einen deutlichen
Aufwärtstrend auf einen Durchschnittspreis von 9,73 Euro verzeichnet
haben, sind sie im Burgenland um immerhin 3,36 Prozent gesunken. Im
kleinsten Bundesland hat sich die Durchschnittsmiete pro Quadratmeter
im Vorjahr bei 7,54 Euro eingependelt. Rückgänge gab es auch in
Niederösterreich (minus 1,17 Prozent), Kärnten (minus 1,33 Prozent),
der Steiermark (minus 0,36 Prozent) und Wien. In der Bundeshauptstadt
ist die Durchschnittsmiete für Geschäftsräume um 2,27 Prozent auf
15,09 Euro gesunken.

Innenstädte wachsen langsam

Österreichs Innenstädte haben im Vorjahr wieder ein wenig an
Attraktivität gewonnen - die Top Ten der in der Frequenzanalyse
erfassten Städte haben - mit Ausnahme von Salzburg - ihre Frequenz
erhöhen können, so die Expertin Constanze Schaffner von INFRAPOOL.
Die drei Städte mit den besten Frequenzwerten blieben gegenüber dem
Vorjahr in der Hierarchie unverändert: Wien liegt mit dem
Stephansplatz und der Mariahilfer Straße weiterhin auf Platz 1 in
Österreich: hier wurden 310.500 Passanten gezählt, im Jahr zuvor
waren es nur 280.800. Dahinter konnte sich Linz mit einer Frequenz
von 228.400 (plus zwei Prozent) halten. Einen deutlichen
Frequenzgewinn gab es mit rund elf Prozent und 173.600 Passanten in
Graz. Salzburg verliert zwar sechs Prozent Frequenz, hält aber
dennoch mit 122.600 Personen Platz 4. Durch die Eröffnung des
Kaufhauses Tyrol hat die Innsbrucker Innenstadt einen spürbaren
Aufwärtsschub erhalten: hier wurden um zehn Prozent mehr Passanten,
in absoluten Zahlen 121.800, gezählt. Klagenfurt, St. Pölten,
Villach, Krems und Bregenz konnten 2010 ebenfalls Frequenzzuwächse
verzeichnen.

Zinshausmarkt

Eine Besonderheit des Wiener Immobilienmarktes sind die
Zinshäuser. Laut dem Ersten Wiener Zinshaus-Marktbericht von Otto
Immobilien ist das Jahr 2010 von steigenden Preisen, sinkenden
Renditen, einem geringen Angebot und hoher Nachfrage gekennzeichnet.
Deutliche Auswirkungen hatte die Schere zwischen Angebot und
Nachfrage auf das Transaktionsvolumen: Im Jahr 2010 lag laut
Grundbuch das Gesamtvolumen bei 770 Mio. Euro - und damit immerhin um
25 Prozent unter jenem von 2009. Damals wurde auch die Schallmauer
von knapp mehr als einer Mrd. Euro Transaktionsvolumen durchbrochen.
Auch die Anzahl der Transaktionen spiegelt diese Entwicklung wider:
Den 871 Transaktionen des Beobachtungszeitraums 2009 stehen 670
Abschlüsse im Jahr 2010 gegenüber. Jeder zweite Zinshaus-Käufer war
im Vorjahr eine Privatperson - betrachtet man hingegen das
Umsatzvolumen, so waren fast zwei Drittel der Käufer Unternehmen.
Der Zinshausboom wird nach Einschätzung von Unternehmenschef Eugen
Otto auch heuer anhalten. Aufgrund der aktuellen Situation am
Kapitalmarkt erwarte man, dass sich heuer einige österreichische
Immobilienunternehmen von einer höheren Anzahl von Wiener Zinshäusern
trennen werden: "Die extreme Knappheit an Angeboten wird dadurch
etwas gelockert werden, von einer Überschwemmung wird aber dennoch
nicht die Rede sein", prognostiziert Eugen Otto. Viele private und
institutionelle Investoren würden bereits auf ein etwas
umfangreicheres Angebot warten und schon in den Startlöchern stehen,
so Otto.

Bundesländerergebnisse

Die detaillierten Ergebnisse der einzelnen Bundesländer finden Sie
in Kürze auf www.wkimmo.at. (AC)

Rückfragehinweis:
Für Detailinformationen zum Immobilienpreisspiegel betreffend unterschiedliche Lagen, Kategorien etc. steht Mag. Gottfried Rücklinger, Geschäftsführer des Fachverbandes der Immobilientreuhänder der Wirtschaftskammer Österreich, unter der Telefonnummer 01/522 25 92 oder per E-Mail an office@wkimmo.at zur Verfügung.

Zum Zinshausbericht steht Ihnen Dr. Eugen Otto unter Tel +43 (1) 512 77 77-336 gerne für Fragen zur Verfügung.

Zu den Frequenzdaten hilft Ihnen Frau Mag. Constanze Schaffner von Infrapool gerne unter der Telefonnummer 0699/19 44 94 04 oder per E-Mail an marketing@infrapool.com gerne weiter.

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