• 03.06.2011, 13:39:24
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Aviso an die Kulturredaktionen: "Burnout- und Abschiedstour 2011" - einziger Österreich-Auftritt der Combo "Nebenjob"

Donnerstag, 9. Juni 2011; 20:00 Uhr: Live Club Vienna unplugged, Liechtensteinstraße 61, 1090 Wien

Wien (OTS) - Am Donnerstag, 9. Juni 2011, 20:00 Uhr im 'Live Club
Vienna unplugged' in der Liechtensteinstraße 61 gibt die sechsköpfige
heimische Combo mit dem programmatischen Namen "Nebenjob" ihr
einziges Österreich-Konzert. Die vom renommierten deutschen
Underground Musikmagazin "nobody home" als "traurigste Gestalten des
Jahres" bezeichneten Künstler haben sich vor allem in den letzten
Jahren ob des "kompromisslos depressiven Grundcharakters" ihrer
Liedtexte, keinen Namen gemacht, und sind konsequenterweise bis dato
völlig unbekannt geblieben. Im Rahmen der aktuell laufenden "Burnout-
und Abschiedstour 2011" gastieren die Musiker kommenden Donnerstag
auch in Wien. Das Personal von Nebenjob - sämtliche Musiker bestehen
auf ihrer Anonymität - betonte anlässlich der Bekanntgabe des
Wien-Gigs, unisono, dass man Österreich ursprünglich und aus
grundsätzlichen Erwägungen meiden wollte, man sich aber dann doch
durchgerungen habe, einen einzigen Auftritt in der Bundeshauptstadt
zu absolvieren. Schließlich könne man den Geburtsort der Depression
gerade bei einem Programm wie demjenigen von Nebenjob - definitiv
nichts für Geburtstags- oder Hochzeitsfeiern - nicht aussparen.

Das Programm: der Soundtrack zur großen Depression

Im Wesentlichen wird sich das Wiener Nebenjob Protest/Programm der
Fragwürdigkeit der Existenz im Allgemeinen sowie der Unmöglichkeit
zwischenmenschlicher Beziehungen im Besonderen widmen. Darüber hinaus
hat Nebenjob auch Lieder gegen die Geburt, das Glück, den Tod sowie
Züge, die niemals ankommen im Gepäck. Das Programm - sämtliche
deutschsprachigen Lieder sind Eigenkompositionen - sieht auch
Protestsongs gegen das zu frühe Ableben von guten Freunden, oder die
Ermordung von Schriftstellern durch Nationalsozialisten vor. Warum
sich gerade zum jetzigen Zeitpunkt eine gewisse Popularität von
Nebenjob einstelle - für das Wiener Konzert rechnen die Veranstalter
mit einem Besucheransturm - erklärt man sich in der Künstlergruppe
mit den eingebildeten und tatsächlichen Auswirkungen der
Wirtschaftskrise: Nebenjob Songtexter T.G.H.: "Wir schreiben und
spielen sozusagen den Soundtrack zur größten Depression seit den
dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts. Und stellen uns die Frage,
was bleibt, wenn alles erodiert: Nichts. Vielleicht ein paar Lieder.
Aber nicht mal das ist gewiss. Also helfen wir der Erosion beim
Erodieren."

Musikalisch begleitete Ungewissheit

Das Ganze sei allerdings nicht ganz unproblematisch. Denn, so der
Sänger der Gruppe: "Diese Lieder die wir da auf die Bühne bringen,
die muss man selber mal aushalten, wie das Leben an sich hat kein
einziges ein Happy End." Andererseits sei der berühmte Silberstreifen
am Horizont dann am schönsten, wenn man ihn aus der größtmöglichen
Dunkelheit betrachte, so er. Die Gewissheit vom Nachteil geboren zu
sein habe eben erst dann eine Chance sich ins Gegenteil zu verkehren,
wenn man deren Substanz vollständig intus habe, erklärte der Sänger
volkstümlich. Oder mit anderen Worten: "Nur von ganz unten geht es
wieder nach oben." Unabhängig von derartig abwegigen Überlegungen: Am
9. Juni hat das Wiener Publikum Gelegenheit den Musikern von Nebenjob
beim Ertragen ihrer Lieder beizustehen, im Rahmen des einzigen
irrelevanten Nebenjobs in Österreich.

Hintergrundinfos zu Nebenjob:

Laut Wikipedia ist ein Nebenjob eine berufliche Tätigkeit, die
neben dem hauptberuflichen Dienst eines Arbeitnehmers oder Beamten
ausgeübt wird. Außerdem kann auch die Betätigung eines Schülers
gemeint sein.

Die Gruppe "Nebenjob" wurde 2008 gegründet. 6 Mitglieder
bespielen: Schlagzeug, Bass zwei E-Gitarren, Akustikgitarre und
Trompete. Laut dem deutschen Branchenmagazin "nobody home"
entwickelte sich "Nebenjob" aus einer wenig beachteten literarischen
Bewegung in Wien Anfang der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts, die sich
vor allem mit möglichst sinnentleerten surrealistischen Texten und
Aktionen die Zeit um die Ohren schlug. Nach anfänglichen und vor
allem finanziellen Misserfolgen, die - laut Brancheninsidern -
durchaus intendiert waren, entschied man sich, die Initiative
aufzulösen und verstreute sich in alle Himmelsrichtungen.
Südostasien, USA, London, Tirol und Wien blieben die vagen
geografischen Konstanten in ansonsten unsteten Lebensläufen. "Nach
knapp 15-jährigem Schweigen", erinnert sich das Kollektiv der Gruppe
Nebenjob, "tauchte plötzlich das einbeinige Gespenst des Arthur
Rimbaud auf und wirkte als Katalysator für die Gründung der Combo."
Rimbaud spielte Ende des 19. Jahrhunderts als jugendlicher
Schriftsteller eine Art Vorreiterrolle für die surrealistische
Bewegung des Paris der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts. Arthur
Rimbaud hatte mit 14 Jahren zu schreiben begonnen und seine
künstlerische Laufbahn mit 19 Jahren aufgegeben, schlug sich danach
als Kolonialist und Waffenhändler durch, um mit Mitte Zwanzig nach
Amputation eines Beines in Marseille zu sterben. "Dieses Schicksal
wollte man, so die Mitglieder von Nebenjob, keinesfalls erleiden":
Anstatt amputiert zu werden und zu sterben, würde man es vorziehen,
gemeinsam musikalisch unterzugehen.

Rückfragehinweis:
nobody home management Österreich
G.H.
Tel.: +436509256687

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