- 31.05.2011, 14:45:00
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LK Steiermark: Kosten der Milchbauern steigen stark
Futter- und Energiekosten seit 2005 um 70% gestiegen - Milchbauern verlangen Preisausgleich
Graz (OTS) - Die Betriebsmittel sind für die heimischen
Milchbauern in den vergangenen Jahren sehr teuer geworden. Die
größten Kostentreiber für die Milchbauern sind die Futtermittel- und
Energiepreise. Diese sind seit 2005 um 70% unverhältnismäßig stark
gestiegen, wobei sich die Preis-Kostenschere zwischen 2010 und 2011
besonders stark geöffnet hat. Vergleichsweise bescheiden haben sich
im gleichen Zeitraum die Erzeugermilchpreise entwickelt, sie haben
nur um rund 20% angezogen.
Wlodkowski verlangt Preisausgleich
"Gemeinsam mit den Molkereien verlangen die Milchbauern vom Handel
mehr Entgegenkommen für die dringend notwendige
Erzeugerpreisanpassung", betont Landwirtschaftskammer-Präsident
Gerhard Wlodkowski. Der Milchmarkt lässt eine Preisverbesserung zu.
International gesehen herrscht eine gute Nachfrage nach Milch und
Milchprodukten. "Bislang konnten die österreichischen Milchbauern von
dieser Preisentwicklung nicht im erforderlichen Ausmaß profitieren,
weil der Handel auf der Bremse steht", kritisiert Wlodkowski.
Milch ist für die Konsumenten vergleichsweise günstig geworden
Trinkmilch hingegen ist für die heimischen Konsumenten in den
vergangenen Jahrzehnten vergleichsweise günstig geworden. Mit einem
Durchschnitts-Nettoeinkommen bekommt man heutzutage doppelt soviel
Milch wie noch vor 30 Jahren. Der Preisvergleichsrechner der
Österreichischen Nationalbank bestätigt, dass man 1980 mit einem
durchschnittlichen Nettoeinkommen 1.152 Liter Trinkmilch kaufen
konnte. 2010 bekam man dafür umgerechnet 2.287 l, also die doppelte
Menge. Milch kostete 1987 im Geschäft EUR 0,85, 2010 bezahlte man für
einen Liter EUR 0,94. Die durchschnittlichen Haushaltsausgaben für
Essen und Trinken liegen derzeit bei 12% (1980: 24%).
Den heimischen Milchkühen geht es gut: Österreichische Bauern bei
Tierschutz führend in Europa
"Die tierfreundliche Haltung, die flächendeckend gentechnikfreie
Fütterung der Milchkühe und die hohen, streng kontrollierten
Qualitätsstandards sind wesentliche Eckpfeiler der heimischen
Milchproduktion, die den Konsumenten Vertrauen und Sicherheit geben",
betont Fritz Zöhrer, Sprecher der Milchbauern in der LK. Und weiter:
"Die Milchkühe haben in Österreich verpflichtend einen Auslauf oder
Weidemöglichkeit. Weiters werden fast nur mehr Laufställe mit
großzügigen Bewegungsmöglichkeiten und hohem Kuhkomfort gebaut.
Außerdem stärkt der hohe Alpungsanteil die Gesundheit und Fitness der
Jungtiere."
In Österreich wird flächendeckend gentechnikfrei gefüttert
"Außerdem hat Österreich als einziges EU-Land flächendeckend auf
gentechnikfreie Fütterung umgestellt", betont Zöhrer ferner. Als
wesentlicher Kostentreiber sind die Futtermittelkosten seit 2005 um
insgesamt 65,7% gestiegen.
Höchste kontrollierte Milchqualität ist wichtiges Kriterium für
Milchbauern
"Beste Qualität ist den Milchbauern eines der wichtigsten
Anliegen", so Zöhrer weiter. Die Milch wird regelmäßig und mehrfach
pro Monat nach Inhaltsstoffen und Qualität beprobt. Mindestens
dreimal im Monat werden Fett- und Eiweißgehalt, mindestens zweimal im
Monat Keim- und Zellzahlen, und einmal monatlich der Gefrierpunkt und
die Hemmstoffe untersucht.
Heimische Milchbauern erzeugen nur 1. Qualität und Super-Klasse
2011 hat sich die Qualität der Rohmilch weiter erhöht. "Über 99%
der angelieferten Milch werden aufgrund der Analysen als 1. Qualität
eingestuft. Fast 90% entsprechen den Kriterien der Super-Klasse. Die
Anforderungen für die Einstufung in die Super-Qualitätsklasse sind
noch wesentlich strenger als die EU-Richtlinien es vorgeben", schloss
Zöhrer.
(Schluss)
Rückfragehinweis:
Landwirtschaftskammer Steiermark
Mag. Rosemarie Wilhelm,
Email: rosemarie.wilhelm@lk-stmk.at,
Tel: 0664/18 36 360
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