- 31.05.2011, 10:13:02
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15 Jahre Wohnungssicherung in Wien
FAWOS - die Fachstelle für Wohnungssicherung der Volkshilfe Wien hilft seit 1996

Wien (OTS) - FAWOS ist eine Beratungsstelle für alle MieterInnen
von Privat- und Genossenschaftswohnungen, die vom Verlust ihrer
Wohnung bedroht sind.
"Die Fachstelle für Wohnungssicherung ist ein unverzichtbarer
Bestandteil der Wiener Wohnungslosenhilfe, die in den vergangenen 15
Jahren tausendfach Wohnungslosigkeit verhindert hat.", so DSA Walter
Kiss, Geschäftsführer der Volkshilfe Wien zum 15-jährigen Bestehen
von FAWOS, das gestern im Bruno Kreisky Forum gefeiert wurde. Durch
sozialarbeiterische und rechtliche Beratung, Betreuung und auch durch
finanzielle Unterstützungen gelang es, in 76 Prozent der Fälle die
Wohnung der KlientInnen zu sichern. Mehr als 11.000 betroffene
Haushalte konnten bisher durch die Arbeit der Fachstelle ihre Wohnung
behalten.
Die Fachstelle setzt sich aus MitarbeiterInnen der Volkshilfe Wien
und MitarbeiterInnen der Magistratsabteilung 40 - Fachstelle
Mindestsicherung zusammen. Die Stadt Wien finanziert den Betrieb mit
rund 800.000 Euro pro Jahr. "Der Erfolg von FAWOS ist in besonderem
Maße dieser guten und innovativen Zusammenarbeit zu verdanken.", ist
sich Kiss sicher, und weiter: "Durch diese ideale Kooperation von
öffentlicher Verwaltung und NGO ist es uns möglich, die Klientinnen
und Klienten optimal und vor allem rasch zu unterstützen."
Aktive Kontaktaufnahme mit Betroffenen
Aufgrund der bestehenden Gesetzeslage wird FAWOS durch die
Bezirksgerichte von Exekutionstiteln und Räumungsterminen, die
Wohnraum betreffen, verständigt. In den letzten 15 Jahren trafen mehr
als 74.500 Verständigungen ein. Darin sind Benachrichtigungen, die
Gemeindewohnungen betreffen, nicht enthalten. MieterInnen von
Gemeindewohnungen werden zwar von FAWOS datenmäßig erfasst, aber an
die zuständigen Gemeindedienststellen verwiesen.
Weitere 10.000 MieterInnen nahmen seit 1996 selbst oder über eine
soziale Einrichtung Kontakt zu FAWOS auf, ohne dass eine gerichtliche
Verständigung vorlag.
Alle der Fachstelle bekannt gewordenen Fälle werden bei drohender
Wohnungslosigkeit schriftlich zu einem Gespräch eingeladen. In einem
Erstgespräch werden Ursachen und Gründe für die Existenz bedrohende
Situation, persönliche Verhältnisse, die mietrechtliche und
wirtschaftliche Situation und Lösungsstrategien geklärt.
Vorbeugen statt delogieren
FAWOS basiert auf einem Konzept, das eine einheitlich organisierte
Wohnungssicherung mit rascher und effizienter Hilfe für den privaten
Wohnungsbestand anbietet. "Delogierungsprävention hat nicht nur den
Vorteil geringerer Kosten für die Sozialhilfeträger, sondern bedeutet
für die Betroffenen die Verhinderung von persönlichem Leid.", so DSA
Renate U. Kitzman, Einrichtungsleiterin und Mitbegründerin von FAWOS.
Wichtige Sozialisationsprozesse - vor allem bei Kindern - werden
nicht gestört oder unterbrochen. "Im Sinne des Grundsatzes 'Hilfe zur
Selbsthilfe' steht primär die Eigenleistung der KlientInnen im
Vordergrund.", so Kitzman, und weiter: "In einigen Fällen ist es
allerdings ökonomisch und sozial sinnvoller - natürlich auf Basis
gesetzlicher Bestimmungen - mit finanziellen Zuwendungen
auszuhelfen."
Im Laufe der 15 Jahre mussten knapp 17 Millionen Euro in die
Wohnungssicherung investiert werden, fast zur Gänze von der Stadt
Wien. Einen Teil finanzierte das Wohnservice Wien und auch die
Volkshilfe Wien stellte finanzielle Mittel zur Verfügung. Mehr als
die Hälfte war zur Abdeckung der Personal- und Sachkosten notwendig.
7,2 Millionen Euro wurden in Form finanzieller Unterstützungen direkt
zur Abdeckung von Mietrückständen verwendet.
Umgerechnet waren durchschnittlich pro Person 215 Euro und pro
Haushalt knapp 500 Euro notwendig um Familien, AlleinerzieherInnen,
Einzelpersonen und Paaren den Wohnraum zu erhalten.
Das Thema "vorbeugen statt delogieren" stand auch im Mittelpunkt
einer Podiumsdiskussion an der sich Prof.in Erika Stubenvoll,
Stellvertretende Vorsitzende der Volkshilfe Wien, Bernhard Mager, MA
24 Sozialplanung, Herta Jani, mobile Gebietsbetreuung, und Heinz
Schoibl von Helix Austria beteiligten. Ihr Hauptanliegen ist ein
möglichst einfacher und uneingeschränkter Zugang zur Wohnbeihilfe.
Buchpräsentation "Die lange Nacht der Wohnungslosen"
Der Bedeutung der eigenen Wohnung, insbesondere wenn eine
Delogierung droht, widmet sich seit gestern auch ein eigenes Buch:
"Die lange Nacht der Wohnungslosen" setzt sich aus Beiträgen von
Persönlichkeiten aus den verschiedensten Lebensbereichen zusammen,
Betroffene ebenso wie ExpertInnen aus dem Bereich der
Wohnungslosenhilfe, PolitikerInnen und KünstlerInnen. Das Buch ist
gegen eine Spende und mit einem E-Mail an fawos@volkshilfe-wien.at
erhältlich. Die Spendengelder kommen zu gleichen Teilen der
Sozialberatung und der Wohndrehscheibe der Volkshilfe Wien zugute.
Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM/Original Bild
Service, sowie im OTS Bildarchiv unter http://bild.ots.at
Rückfragehinweis:
Volkshilfe Wien
Mag.a (FH) Christine Himmer-Penz
Tel.: 0043 1 360 64-79
mailto:himmer-penz@volkshilfe-wien.at
www.volkshilfe-wien.at
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