• 16.05.2011, 13:38:35
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Bergrettung: Mehr Tote, Verletzte und Einsätze

Vor allem Wanderer im "leichten Gelände" überschätzen sich / Liste mit Sicherheitstipps

Franz Lindenberg, Präsident des Österreichischen Bergrettungsdienstes; Generaldirektor Dr. Karl Stoss, Österreichische Lotterien

Wien (OTS) - Land der Berge, rettungsreich: Im vergangenen Jahr
wurde der Österreichische Bergrettungsdienst (ÖBRD) zu 6.722
Einsätzen mit insgesamt 68.073 Einsatzstunden gerufen. 7.008 Personen
wurden bei diesen Einsätzen geborgen. Sehr viele - exakt 5.857
Personen - waren verletzt, was eine Steigerung um 24 Prozent im
Vergleich zum Jahr 2009 bedeutet. Ein noch größerer Anstieg war bei
der Zahl der Toten zu vermerken: 2010 waren um 36 Tote mehr zu
beklagen als 2009 - insgesamt verunglückten 170 Menschen tödlich
(Anstieg um 26 %).

Bergrettungs-Präsident Franz Lindenberg fasste bei der
Bilanz-Pressekonferenz in Wien zusammen: "Die Zahl der Einsätze sowie
der verletzt oder tot geborgenen Personen zeigt seit fünf Jahren
leider wieder steil nach oben. Die Gefahr in den Bergen wird von
vielen stark unterschätzt."

Die meisten Toten im Bergland sind keine Hochalpinisten, sondern
Bergwanderer im leichten Gelände, die oft einer
Herz-Kreislauf-Schwäche erliegen. 2010 gab es 2.629 Einsätze für
Wanderer, 124 Personen konnten aus dem so genannten "leichten
Gelände" nur noch tot geborgen werden.

Demgegenüber stehen "nur" 166 Einsätze im Fels und 16 Tote
Kletterer bzw. Klettersteiggeher. Die Zahl der Einsätze im schweren
Gelände ist stark rückläufig. Lindenberg: "Mein Appell richtet sich
daher vor allem an jene aus dem In- und Ausland, die scheinbar nur
mal schnell eine kleine Wanderung machen möchten. Überschätzen Sie
sich nicht!"

Sicherheitstipps

Die Bergrettung hat für die neue Saison 2011 daher die wichtigsten
Sicherheitstipps für Wanderer und Alpinisten zusammengetragen. "Unser
Ziel ist es, dass die Unfallkurve heuer wieder deutlich sinkt",
erklärt Lindenberg.

Die Sicherheitstipps drehen sich um die Punkte Selbsteinschätzung,
Tourenplanung, Ausrüstung, Tempo, Verpflegung, Wettereinschätzung und
die richtige Reaktion bei Notfällen. Die gesamte Liste mit allen
Hinweisen ist unter www.bergrettung.at als Download erhältlich
(Deutsch und Englisch).

Leistung und Finanzierung der Bergrettung

Konservativ geschätzt stellen die Einsätze der Bergrettung einen
finanziellen Gegenwert von über 3,7 Millionen Euro dar. Zeiten,
Zahlen und Wertschöpfung für Ausbildung und Training der
Einsatzkräfte sind in dieser Berechnung nicht enthalten.

Der Bergrettungsdienst selbst ist in seiner Finanzierung auf die
Zuwendungen der Bundesländer, einiger Bundesministerien und von
Partnern aus der Wirtschaft angewiesen. "Ich freue mich daher, dass
wir mit den Österreichischen Lotterien einen starken Partner aus der
Wirtschaft an Bord haben, der uns in der Vergangenheit unterstützt
hat und dies auch in Zukunft tun wird", so Präsident Lindenberg.

Dr. Karl Stoss, Generaldirektor der Österreichischen Lotterien,
übergab bei der Pressekonferenz einen Scheck in der Höhe von 15.000
Euro und freute sich als geübter Alpinist über einen "originalen
Bergrettungs-Helm" als symbolisches Dankeschön. Dr. Stoss: "Man kann
das Engagement der Bergretter gar nicht genug würdigen. Wenn wir als
Österreichische Lotterien zumindest einen finanziellen Beitrag dazu
leisten können, wollen wir das nach unseren Möglichkeiten sehr gerne
tun. Und dass wir nun vom langjährigen Sponsor gewissermaßen zum
Partner der Bergrettung geadelt werden, ist uns das gleichermaßen
Ehre und Ansporn, uns auch in Zukunft für diese für unser Land gute
Sache zu engagieren."

Fördereraktion

Bergrettungs-Präsident Lindenberg erinnert an die Fördereraktionen
des ÖBRD, die sich an die Bevölkerung und an Gäste richtet: "Förderer
helfen uns, und wir helfen ihnen. Unsere Versicherung erstattet
Förderern der Bergrettung die Kosten, wenn diese unsere Hilfe in
Österreich oder international die Hilfe anderer
Rettungsorganisationen brauchen." Wer die Bergrettung mit einem
Jahresbeitrag von mindestens 22 Euro fördert, ist mit der ganzen
Familie (Kinder bis zum 18. Lebensjahr) bzw. Lebensgefährten im
gemeinsamen Haushalt versichert und bei Bergsport-Unfällen, zumindest
finanziell die meisten Sorgen los. Das gilt für Rettungskosten
weltweit.

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM/Original Bild
Service, sowie im OTS Bildarchiv unter http://bild.ots.at

Rückfragehinweis:
ÖBRD-Bundesverband
Telefon: +43 463/502888
mailto: oebrd@bergrettung.at; www.bergrettung.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NEF

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