- 12.05.2011, 09:03:17
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Wer den Motor aufmotzt, ist rechtlich auf Schleuderkurs
Wien (OTS) - Häufig steht im Frühjahr fürs Auto neben dem
Reifenwechsel auch Chiptuning auf dem Programm. Damit kommt aber
leicht die Gesamtabstimmung des Fahrzeugs aus dem Gleichgewicht und
so der Fahrzeughalter rechtlich auf dünnes Eis.
Seit es Verbrennungsmotoren gibt, wurde von findigen Tüftlern
immer schon versucht, mehr Leistung aus diesen herauszuholen. Geschah
das früher über Eingriffe in die mechanischen Komponenten des
Antriebsaggregats, kam mit der zunehmenden Verbreitung der
elektronischen Motorsteuerung eine weitere Möglichkeit hinzu:
Chiptuning durch Änderung der Parameter in der Regelungssoftware.
"Ein spritzigeres Auto oder Motorrad zu haben, mag verlockend
klingen, doch durch das nachträgliche Hochrüsten ergeben sich für den
Fahrzeughalter Gefahren, die nicht zu unterschätzen sind", gibt Mag.
Xaver Wölfl zu bedenken, der in der Allianz das Market Management
leitet. Denn der Hersteller hat das Serienfahrzeug als Gesamtheit
gebaut, wo Motorleistung, Dimensionierung der Bremsanlage, Kühlung
etc. ideal aufeinander abgestimmt sind. "Schlechtes Tuning erhöht
nicht nur den Spritverbrauch, durch die fehlende Abstimmung von
Fahrwerk und Bremsen auf die gestiegene Motorleistung steigt auch die
Unfallgefahr", warnt Wölfl.
Unbedingt im Typenschein eintragen
Wer seinen Motor aufmotzt und dann "vergisst", die dadurch
erreichte höhere Motorleistung im Typenschein und der Zulassung
vermerken zu lassen, kommt rechtlich leicht ins Schleudern: Denn er
verliert damit die Gültigkeit seiner Fahrzeugzulassung - und im
Regelfall auch seinen Versicherungsschutz! Passiert also mit dem
untypisierten Fahrzeug wegen überhöhter Geschwindigkeit ein Unfall,
muss der Unfallverursacher selbst für den Schaden aufkommen. Dies
kann enorm ins Geld gehen. Eine vom Versicherungsnehmer verursachte
Gefahrerhöhung kann nämlich eine Leistungsfreiheit des Versicherers
bewirken: Und zwar selbst dann, wenn die höhere Motorleistung bloß
eine Mitursache für den Unfall war!
Außerdem verhängen die Behörden in solchen Fällen saftige Strafen,
und bei Unfallfahrzeugen wird von den Sachverständigen verstärkt auf
Tuning-Maßnahmen geachtet. Auch der drohende Verlust von Garantie-
und Gewährleistungsansprüchen an den Fahrzeughersteller müsse bedacht
werden, merkt Wölfl an.
Für Experten und Laien
Welche Parameter beim Tuning tatsächlich beeinflusst werden und
wie, hängt von der Methode und der Qualifikation des Tuners ab. Im
Wesentlichen werden drei elektronische Tuningverfahren am Markt
verwendet: 1. Die Zusatzbox. 2. Der Tausch des Speicherchips im
Motorsteuergerät und 3. Die Neubetankung dieses Speicherchips. Diese
dritte Variante ist die für den Fahrzeughalter einfachste Methode der
Leistungssteigerung, weil das für diese Technik notwendige Zubehör
sogar im Internet angeboten wird. "Der Tuner muss in diesem Fall aber
genau wissen, was er tut. Hier ist also das Risiko am größten, einem
schwarzen Schaf aufzusitzen", so Wölfl.
Viel Rauch um oft wenig
Chiptuner geben für ihre Produkte Leistungssteigerungen bis zu 30
Prozent an. Das Allianz Zentrum für Technik (AZT) hat an drei
Fahrzeugen elektronisches Tuning durchführen lassen und die Leistung
sowie das Abgasverhalten untersucht. Es handelte sich um zwei
Dieselfahrzeuge mit Zusatzbox bzw. Chiptausch sowie einen Benziner
mit Chiptausch. Dabei wurden die von den Anbietern des Tunings
genannten Leistungen von den Dieselmotoren im getunten Zustand nicht
erreicht. Beim Ottomotor dagegen sind tatsächliche
Leistungssteigerungen um 30 Prozent möglich, weil hier nicht nur das
Drehmoment, sondern auch die nutzbare Drehzahl verändert wird.
Am Prüfstand hui, auf Straße pfui
Solche Fahrzeuge erfüllen im getunten Zustand allerdings nicht
mehr unbedingt die Schadstoffklasse, für die sie zugelassen waren.
Bei Dieselmotoren hingegen werden die Vorgaben meist noch erfüllt,
obwohl deutlich erhöhte Partikelemissionen entstehen. Dies liegt
darin begründet, dass der Prüfablauf niedrige Drehzahlen fordert,
sodass der Motor nicht in Bereiche mit Sauerstoffmangel kommt. Erst
bei Drehzahlen oberhalb der Prüfbereiche, z.B. der Autobahnfahrt,
werden Partikel in erheblichem Umfang ausgestoßen. Im Versuch erhöhte
sich die Emission nahezu um den Faktor 2.
Interessant für den Fahrzeughalter ist auch der Einfluss des
Tunings über den Drehzahlbereich. Während Serienfahrzeuge im
Allgemeinen harmonische Verläufe für Drehmoment und Leistung über der
Drehzahl aufweisen, kann es bei getunten Fahrzeugen durchaus zu
unharmonischen Einbrüchen kommen, die dann als ungleichmäßige
Beschleunigung oder sogar unrunder Motorlauf empfunden werden.
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sowie nationale und internationale Gesetzesänderungen, insbesondere
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