• 08.05.2011, 12:59:20
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Die perfekte Welle!- Der theoretische Physiker Philipp Ambichl ist Gewinner von FameLab Austria 2011 - BILD

v.l.n.r.: Philipp Ambichl, Nationalratsabgeordnete Katharina Cortolezis-Schlager.in Vertretung von BM  Töchterle

Wien (OTS) - Im bis auf den letzten Platz gefüllten Kuppelsaal der
TU Wien fand gestern Abend (07.05.) das Finale des
Kommunikationswettbewerbs FameLab Austria 2011 statt. Mit seinem
herrlich relaxten Vortrag über "Die gestresste Welle" spannte Ambichl
in drei Minuten den Bogen zwischen theoretischer Physik und deren
praktischer Anwendbarkeit. Er wollte zeigen, dass "auch Theoretiker
ganz normale Menschen mit ganz normalen Interessen sind".
Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle gratulierte in seiner
Videobotschaft den FameLab-FinalistInnen. Als Vermittler und
Vermittlerinnen wissenschaftlicher Erkenntnisse, betonte er ihren
"wesentlichen Beitrag zur Stärkung der österreichischen Wissenschaft
und Forschung."
Als Gewinner des 1. Jurypreises wird Ambichl Österreich am 11. 06.
beim internationalen Finale in Cheltenham (UK) vertreten.

Der Gewinner 2011

Philipp Ambichl (Physikstudent an der TU Wien) freute sich über
seinen Erfolg. Er sieht darin die Bestätigung, dass auch theoretische
Physik nicht nur auf akademischer Ebene Anklang findet, sondern -
wenn entsprechend kommuniziert - auch in der breiten Öffentlichkeit.
"Nach dem heutigen Abend merkt man, dass sich eine Kultur der
Kommunikation im Wissenschaftsbereich entwickelt", kommentierte
Jurymitglied Bettina Stimeder (Der Standard) das Finale.
In seinem Vortrag verglich Ambichl das Lauf-Training von Sportlern
mit dem "Wellen-Training" in der theoretischen Physik. Von einem
Sender ausgehend, verbreiten sich Wellen in alle Richtungen aus.
Möchte man beispielsweise Schallwellen an nur an einen bestimmten
Empfänger senden, ist die allgemeine Ausbreitung unerwünscht. Um
Wellen ganz gezielt an nur an einen Empfänger zu senden,
benützt Ambichl in seiner Forschung den "Time-Delay Operator". Mit
dieser "Stoppuhr für Wellen" können Schallwellen so konstruiert bzw.
"trainiert" werden, dass sie sich wie Teilchen ausbreiten. Wellen mit
kurzer Laufzeit breiten sich nicht im gesamten Raum aus, sondern
bewegen sich auf engen Bahnen.

Weitere PreisträgerInnen

Mit ihrem Vortrag "Dubiose Schneckenköniginnen" konnte Katharina
Jaksch (Diplomandin am Naturhistorischen Museum Wien) nicht nur die
Jury - sie erhielt den 2.Jurypreis -, sondern auch das Publikum
überzeugen. Tosender Applaus sicherte ihr den mittels Applausometer
ermittelten Publikumspreis. In ihrer Forschungsarbeit beschäftigt
sich Jaksch mit der einzigen Schneckengruppe, bei der das Gehäuse
fast immer links gewunden ist - der so genannten Schließmundschnecke.
Für die Bestimmung der zahlreichen Unterarten kombiniert sie
Schalenmerkmale mit der Analyse von kurzen DNA-Abschnitten aus dem
Schneckengewebe. Mit ihrem Vortrag wollte sie beweisen, dass ein
Museum nicht langweilig ist. Das ist ihr wunderbar gelungen!

Wolfgang Hintringer (Biologie-Student der Universität Wien)
sicherte sich den 3. Jurypreis. In seinem Vortrag erklärte der auf
molekulare Medizin spezialisierte Jungforscher, wie das menschliche
Denken funktioniert. Bildhaft veranschaulichte er anhand des kürzlich
entdeckten "Jennifer Aniston-Neurons", wie Neuronen-Netzwerke das
Langzeitgedächtnis determinieren. Unabhängig davon, ob z.B. ein Bild
der Schauspielerin gesehen wird, ihr Name aktiv gelesen oder nur
gehört wird, bilden Nervenzellen spezifische Netzwerke aus, die dann
"körperliche Reaktionen" auslösen. Die Netzwerke werden immer dann
gemeinsam aktiv, wenn ein Konzept erkannt wird. Hintringer sieht es
als Herausforderung, komplexe wissenschaftliche Inhalte kurz und
prägnant zu präsentieren.

Georg Haimel (Dissertant und Assistenzarzt an der VetMed Wien) ist
der Gewinner des Ö1 Audiopreises. Er ging in seinem Audiobeitrag der
Frage nach, was Leben eigentlich bedeutet. Aus
naturwissenschaftlicher Perspektive erklärte er, dass sich Leben von
toter Materie in der Fähigkeit sich selbst zu erhalten und zu
reproduzieren unterscheidet. Leben ist aber mehr als "der universell
gültige genetische Code, auf dem alles Leben beruht." Für ihn
bedeutet Leben aber auch "ein lustiger Abend mit Freunden ... oder
das Gefühl geliebt zu werden. Erinnerungen, die bleiben, wenn Atome
ihre Verbindungen aufgeben und Leben woanders von Neuem beginnt". Die
Audiobeiträge wurden bei der Masterclass aufgezeichnet und waren von
Montag bis Freitag online auf science.ORF.at abrufbar.

Kapsch Group - Investitionen in Wissenschaft & Forschung

Erstmals wurde FameLab Austria 2011 auch durch die Wirtschaft
unterstützt: Die Kapsch Group stiftete neben dem 1. Jurypreis (Euro
2.000), auch den Publikumspreis (Euro 1.000). Für Alf Netek, CMO der
Kapsch Group, hat die Wirtschaft auch die Verpflichtung, in
Wissenschaft und Forschung zu investieren. Wenn junge Wissenschafter
es schaffen, "eine komplexe Materie einfach, aber dennoch
wissenschaftlich korrekt zu erklären, dann stellen wir dafür gerne
Mittel zur Verfügung - in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft."

Die Jury

Bettina Stimeder (Chefin vom Dienst; Der Standard)
Martin Bernhofer (Leiter der Hauptabteilung Wissenschaft, Bildung und
Gesellschaft; ORF Radio)
Michael Lang (Chefredakteur; APA - Austria Presse Agentur)
Ludovit Garzik (Geschäftsführer; RFTE- Rat für Forschung &
Technologieentwicklung)
Stefanf Bernhardt (Leiter Kommunikation; FWF - Der
Wissenschaftsfonds)
Sabine Seidler (Vizerektorin für Forschung & design. Rektorin;
Technische Universität Wien)

Über FameLab

FameLab ist ein 2005 vom Cheltenham Science Festival initiierter
Wettbewerb, der darauf abzielt, Talente aus dem Gebiet der
Wissenschaftskommunikation ausfindig zu machen. Seit 2007 findet der
Wettbewerb auf Initiative des British Councils zeitgleich in
zahlreichen Ländern (darunter Großbritannien, Israel, Hong-Kong,
Deutschland & Griechenland) statt. Die GewinnerInnen der nationalen
Bewerbe treffen schließlich beim internationalen Finale in Cheltenham
aufeinander. In Österreich wird der Wettbewerb von science2public
veranstaltet.

Partner 2011

BMWF, FWF, Kapsch Group, RFTE, ÖAW, Stadt Wien, Stadt Innsbruck,
British Council Austria, Ö1, science.ORF.at, Der Standard, APA
ZukunftWissen, Studium.at, uniscreen
Universität Innsbruck, TU Wien, TU Graz

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM/Original Bild
Service, sowie im OTS Bildarchiv unter http://bild.ots.at

Rückfragehinweis:
MMag.a Lydia Steinmassl
science2public
Tel.: +43 1 890 4283 12
mailto:presse@science2public.at

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