• 29.04.2011, 13:00:25
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"profil": E-Mail von Walter Meischberger an Alexander Wrabetz: "Gemeinsam beschlossen"

Meischberger über ein Online-Projekt mit dem ORF: "Es wird tunlichst vermieden, andere Abteilungen des ORF in die Entwicklung einzubinden."

Wien (OTS) - Wie das Nachrichtenmagazin "profil" in seiner Montag
erscheinenden Ausgabe berichtet, waren die Geschäftsbeziehungen
zwischen Walter Meischberger und dem ORF offenbar doch enger, als
ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz sie heute darstellt. Nachdem
"profil" im Februar ein Mail vom August 2007 veröffentlicht hatte, in
dem sich Meischberger darüber beklagt, dass Wrabetz die ihm gegenüber
gemachten Zusagen nicht einhalte, ist nun ein weiteres E-Mail
aufgetaucht.

Am 12. September 2008 schreibt Meischberger an Wrabetz: "Sehr
geehrter Herr Generaldirektor, lieber Alex. Nachdem sich die medialen
Wellen in Sachen D.ORF langsam verflüchtigen, melde ich mich auf
diesem Wege, um im Hinblick auf die morgige Stiftungsratsklausur
weiteren Kommunikationsfehlern und Missverständnissen rechtzeitig
vorzubeugen." Sein Schreiben sei als Zusammenfassung eines
Telefongesprächs vom 6.9. 2008 zu verstehen, so der Autor, und
"sollte den gemeinsamen Willen, das Projekt D.ORF in einer rechtlich
haltbaren Konstellation trotz aller möglichen Querschüsse doch noch
umzusetzen, festschreiben."

D.ORF war ein Online-Konzept, das Meischberger 2008 dem ORF
präsentiert hatte. Geplant war eine Mischung aus Myspace, Youtube,
eBay und Parship. Es wurde allerdings nicht realisiert, und Wrabetz
erklärte damals, dass es nie einen offiziellen Auftrag des ORF an
Meischberger gegeben habe.

In Meischbergers E-Mail klingt das völlig anders: Anlässlich der
Präsentation eines anderen Projektes sei "die Aufforderung in
Richtung meiner Person ausgesprochen (worden), darüber nachzudenken,
wie Web 2.0 fernsehtauglich gemacht werden kann, schreibt
Meischberger. "Nach weiteren Besprechungen und Entwicklungen ist die
Präsentation eines Web 2.0-Projektes D.ORF gemeinsam beschlossen
worden."

Obwohl das Online-Projekt zu diesem Zeitpunkt bereits offiziell
abgesagt war, macht Meischberger noch Pläne: "Jedoch wird - als
Ergebnis unseres Telefonates von Samstag, 06. September 08 - sofort
mit der strukturellen Änderung des Projektes D.ORF in eine
rechtskonforme Form, dem ORF Gesetz entsprechend, begonnen." Um
Indiskretionen zu vermeiden, schlägt er vor, das Team so klein wie
möglich zu halten: "Es wird tunlichst vermieden, andere Abteilungen
des ORF in die Entwicklung einzubinden. (...) Über diese
Zusammenfassung und zukünftige Vorgangsweise wird zwischen uns und
den Adressaten Stillschweigen vereinbart."

Rückfragehinweis:
"profil"-Redaktion, Tel.: (01) 534 70 DW 3501 und 3502

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