- 20.04.2011, 10:24:32
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Meningokokken-Infektionen: Jahresbilanz 2010 veröffentlicht
80 Erkrankungen und 10 Todesfälle in Österreich registriert
Salzburg (OTS) - Eine Infektion mit Meningokokken-Bakterien ist
unvorhersehbar und endet oft tragisch. Obwohl eine Schutzimpfung, die
gegen 4 der 5 wichtigsten Bakterienstämme zur Verfügung steht, viele
dramatische Schicksale verhindern könnte. Im letzten Jahr erkrankten
80 Menschen schwer. 10 von ihnen starben - darunter auch 6
Kleinkinder, so die eben veröffentlichte Jahresbilanz der AGES. Das
Österreichische Grüne Kreuz für Gesundheit setzt deshalb seine
Aufklärungsarbeit fort und weist auf die österreichweite
Meningokokken-Impfaktion hin, die kürzlich angelaufen ist. Mehr
Information unter www.oegk.at.
"Meningokokken-Infektionen sind eine bakterielle Erkrankung, an
der zuvor völlig Gesunde plötzlich an Hirnhautentzündung oder
Blutvergiftung erkranken und innerhalb weniger Stunden unerwartet
sterben können", informiert Dr. Sigrid Heuberger von der Nationalen
Referenzzentrale für Meningokokken der AGES (Österreichische Agentur
für Gesundheit und Ernährungssicherheit). Durchschnittlich infizieren
sich in Österreich jede Woche ein bis zwei Menschen mit den
lebensgefährlichen Bakterien. Tragischerweise trifft es fast immer
Kleinkinder und Jugendliche, das bestätigte der eben im aktuellen
Newsletter des Bundesministeriums für Gesundheit veröffentlichte
Meningokokken-Jahresbericht einmal mehr [1]. "4 von 5 der im
vergangenen Jahr Erkrankten waren unter 25 Jahre alt", so Heuberger.
"Die meisten Infektionen findet man bei unter 1-jährigen Kindern,
gefolgt von 1- bis 4-Jährigen und Jugendlichen zwischen 15 und 19
Jahren."
Trend: höhere Sterblichkeit, ...
Im letzten Jahr wurden 80 Erkrankungs- und davon 10 Todesfälle
registriert. Heuberger: "Das sind erfreulicherweise um 14% weniger
Erkrankungen als 2009. Die Sterblichkeit war im Vergleich zum Vorjahr
allerdings leicht erhöht und langfristig betrachtet ist sie sogar
deutlich gestiegen."
... weniger B-Bakterien, mehr C, W & Y
"Für Menschen sind die Serogruppen A, B, C, W und Y gefährlich",
so Heuberger. "In Österreich sind fast ausschließlich Bakterien vom
Typ B und C für die Erkrankungen verantwortlich. 2010 gab es 58,8% B-
und 31,3% C-Infektionen. Sieht man sich jedoch dazu die Entwicklung
der letzten 15 Jahre an, ist eine leichte aber kontinuierliche
Abnahme von Meningokokken B- und ein steigendes Aufkommen von
Meningokokken C- Erkrankungen festzustellen." Besonders in der
Steiermark hat sich ein äußerst aggressiver Meningokokken-Stamm der
Serogruppe C etabliert, der Jahr für Jahr für ein Viertel aller
Erkrankungen in Österreich verantwortlich ist.
Dazu zeichnet sich eine Zunahme der in Österreich noch seltenen W-
und Y-Serogruppen ab. Von den 80 laborbestätigten Erkrankungen wurde
bei vier Österreichern die Serogruppe W, die vorwiegend in
afrikanischen Ländern und Arabien vorkommt, als Erreger festgestellt.
Ebenso viele infizierten sich mit Y, einem in den USA dominierenden
Bakterientyp. Zwei der Erkrankten - 13 und 22 Jahre alt - starben an
einer Meningokokken Y-Infektion. "Das zeigt, dass die
Meningokokken-Infektion auch ein reisemedizinisches Thema ist",
interpretiert Univ.-Prof. Dr. Ingomar Mutz, Präsident des
Österreichischen Grünen Kreuzes für Gesundheit dieses Ergebnis des
Jahresberichtes.
Schutz durch Meningokokken-Impfung: Vorreiter
Burgenland-Schulimpfaktion
Im Österreichischen Impfplan des Gesundheitsministeriums wird die
Meningokokken-Schutzimpfung allen Kindern und Jugendlichen empfohlen.
Österreichischer Vorreiter dieser Vorsorgemaßnahme ist das
Burgenland. "Obwohl es eine österreichweite Impfaktion für alle
Meningokokken-Impfstoffe gibt, bieten wir gemeinsam mit dem
schulmedizinischen Dienst im Landesschulrat die Jugendimpfung direkt
in den Schulen an. Der österreichische Impfplan 2011 empfiehlt zum
Schutz vor ACWY-Meningokokken eine Impfung ab 11 Jahren", so die
leitende Sanitätsbeamtin Dr. Claudia Krischka.
Diese Presseaussendung wurde mit freundlicher Unterstützung von
Novartis Pharma GmbH ermöglicht.
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