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Meningokokken-Infektionen: Jahresbilanz 2010 veröffentlicht

80 Erkrankungen und 10 Todesfälle in Österreich registriert

Salzburg (OTS) - Eine Infektion mit Meningokokken-Bakterien ist unvorhersehbar und endet oft tragisch. Obwohl eine Schutzimpfung, die gegen 4 der 5 wichtigsten Bakterienstämme zur Verfügung steht, viele dramatische Schicksale verhindern könnte. Im letzten Jahr erkrankten 80 Menschen schwer. 10 von ihnen starben - darunter auch 6 Kleinkinder, so die eben veröffentlichte Jahresbilanz der AGES. Das Österreichische Grüne Kreuz für Gesundheit setzt deshalb seine Aufklärungsarbeit fort und weist auf die österreichweite Meningokokken-Impfaktion hin, die kürzlich angelaufen ist. Mehr Information unter www.oegk.at.

"Meningokokken-Infektionen sind eine bakterielle Erkrankung, an der zuvor völlig Gesunde plötzlich an Hirnhautentzündung oder Blutvergiftung erkranken und innerhalb weniger Stunden unerwartet sterben können", informiert Dr. Sigrid Heuberger von der Nationalen Referenzzentrale für Meningokokken der AGES (Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit). Durchschnittlich infizieren sich in Österreich jede Woche ein bis zwei Menschen mit den lebensgefährlichen Bakterien. Tragischerweise trifft es fast immer Kleinkinder und Jugendliche, das bestätigte der eben im aktuellen Newsletter des Bundesministeriums für Gesundheit veröffentlichte Meningokokken-Jahresbericht einmal mehr [1]. "4 von 5 der im vergangenen Jahr Erkrankten waren unter 25 Jahre alt", so Heuberger. "Die meisten Infektionen findet man bei unter 1-jährigen Kindern, gefolgt von 1- bis 4-Jährigen und Jugendlichen zwischen 15 und 19 Jahren."

Trend: höhere Sterblichkeit, ...

Im letzten Jahr wurden 80 Erkrankungs- und davon 10 Todesfälle registriert. Heuberger: "Das sind erfreulicherweise um 14% weniger Erkrankungen als 2009. Die Sterblichkeit war im Vergleich zum Vorjahr allerdings leicht erhöht und langfristig betrachtet ist sie sogar deutlich gestiegen."

... weniger B-Bakterien, mehr C, W & Y

"Für Menschen sind die Serogruppen A, B, C, W und Y gefährlich", so Heuberger. "In Österreich sind fast ausschließlich Bakterien vom Typ B und C für die Erkrankungen verantwortlich. 2010 gab es 58,8% B-und 31,3% C-Infektionen. Sieht man sich jedoch dazu die Entwicklung der letzten 15 Jahre an, ist eine leichte aber kontinuierliche Abnahme von Meningokokken B- und ein steigendes Aufkommen von Meningokokken C- Erkrankungen festzustellen." Besonders in der Steiermark hat sich ein äußerst aggressiver Meningokokken-Stamm der Serogruppe C etabliert, der Jahr für Jahr für ein Viertel aller Erkrankungen in Österreich verantwortlich ist.

Dazu zeichnet sich eine Zunahme der in Österreich noch seltenen W-und Y-Serogruppen ab. Von den 80 laborbestätigten Erkrankungen wurde bei vier Österreichern die Serogruppe W, die vorwiegend in afrikanischen Ländern und Arabien vorkommt, als Erreger festgestellt. Ebenso viele infizierten sich mit Y, einem in den USA dominierenden Bakterientyp. Zwei der Erkrankten - 13 und 22 Jahre alt - starben an einer Meningokokken Y-Infektion. "Das zeigt, dass die Meningokokken-Infektion auch ein reisemedizinisches Thema ist", interpretiert Univ.-Prof. Dr. Ingomar Mutz, Präsident des Österreichischen Grünen Kreuzes für Gesundheit dieses Ergebnis des Jahresberichtes.

Schutz durch Meningokokken-Impfung: Vorreiter Burgenland-Schulimpfaktion

Im Österreichischen Impfplan des Gesundheitsministeriums wird die Meningokokken-Schutzimpfung allen Kindern und Jugendlichen empfohlen. Österreichischer Vorreiter dieser Vorsorgemaßnahme ist das Burgenland. "Obwohl es eine österreichweite Impfaktion für alle Meningokokken-Impfstoffe gibt, bieten wir gemeinsam mit dem schulmedizinischen Dienst im Landesschulrat die Jugendimpfung direkt in den Schulen an. Der österreichische Impfplan 2011 empfiehlt zum Schutz vor ACWY-Meningokokken eine Impfung ab 11 Jahren", so die leitende Sanitätsbeamtin Dr. Claudia Krischka.

Diese Presseaussendung wurde mit freundlicher Unterstützung von Novartis Pharma GmbH ermöglicht.

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