• 19.04.2011, 12:22:59
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25. Todestag von SOS-Kinderdorf Gründer Hermann Gmeiner

Der Bauernsohn aus Vorarlberg (1919-1986) legte 1949 mit dem Bau des ersten SOS-Kinderdorfes in Imst/Tirol den Grundstein für eine weltumspannende humanitäre Idee.

Hermann Gmeiner im SOS-Kinderdorf auf den Kap Verden.

Innsbruck/Wien (OTS) - Hermann Gmeiner wurde am 23. Juni 1919 in
Alberschwende in Vorarlberg als sechstes von neun Kindern einer
Bauernfamilie geboren. Die Mutter starb, als er fünf war. Von da an
sorgte die älteste Schwester Elsa für die Kinder. Sie lebte ihnen
vor, was später zum Mittelpunkt der SOS-Kinderdorf-Idee wurde, der
Beruf der SOS-Kinderdorf-Mutter. Nach der Grundschule besuchte
Hermann Gmeiner das Gymnasium in Feldkirch und musste 1940 noch vor
der Reifeprüfung zur deutschen Wehrmacht. Nach dem Krieg holte er die
Matura nach und begann 1946 in Innsbruck mit dem Medizinstudium, denn
er wollte Kinderarzt werden. In dieser Zeit wirkte Gmeiner aktiv in
der Jugendarbeit mit und lernte die große Not vieler Kinder und
Jugendlicher kennen, die nach dem Krieg niemand mehr hatten und auf
sich allein gestellt waren.

Diesen jungen Menschen zu helfen und ihnen etwas anderes zu bieten
als veraltete Waisenhäuser wurde zu Gmeiners Leitidee, die ihn nicht
mehr losließ. In einem familiennahen Daheim sollten Kinder mit einer
Mutter, die für sie sorgte, in Schutz und Geborgenheit aufwachsen.
Geschwister sollten gemeinsam in einer Familie leben und neben dem
Gefühl familiärer Geborgenheit auch die Gemeinschaft eines Dorfes
spüren. Diese vier Grundsätze (Mutter, Geschwister, Haus, Dorf)
wurden zum Fundament der SOS-Kinderdörfer.

Gmeiner wandte sich an die Behörden und bat um Unterstützung. Für
die Idee des mittellosen Studenten hatten sie jedoch nicht viel
übrig. So half er sich selbst und gründete 1949 mit nur 600 Schilling
den Verein "Societas Socialis" (SOS). Die Bevölkerung bat er, sein
Anliegen mit 1 Schilling pro Monat zu unterstützen. Die Reaktionen
waren so überwältigend, dass er noch im selben Jahr mit dem Bau der
ersten Häuser im ersten SOS-Kinderdorf in Imst/Tirol beginnen konnte.
Es war der Anfang der heute weltumspannenden Idee, der Hermann
Gmeiner sein ganzes Leben widmete.

Als Hermann Gmeiner am 26. April 1986 in Innsbruck an Krebs starb,
gab es 233 SOS-Kinderdörfer in 85 Ländern. Bereits ein Jahr zuvor
hatte der gebürtige Südtiroler Helmut Kutin, der im SOS-Kinderdorf
Imst aufgewachsen war, die Leitung des privaten Sozialwerks
übernommen. Gmeiner selbst hatte ihn als Nachfolger gewählt. Kutin
hat die SOS-Kinderdorf-Arbeit erfolgreich weitergeführt - heute, über
60 Jahre später, ist SOS-Kinderdorf in 132 Ländern vertreten mit über
500 SOS-Kinderdörfern und mehr als 1.500 weiteren Einrichtungen, wie
Kindergärten, Schulen, medizinischen Zentren und Sozialzentren. Die
SOS-Idee spannt einen Bogen der Menschlichkeit quer über alle
Gesellschaften, Religionen und Kulturen hinweg. Ihr Gründer liegt auf
eigenem Wunsch dort begraben, wo 1949 alles begonnen hatte: im ersten
SOS-Kinderdorf in Imst/Tirol.

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM/Original Bild
Service, sowie im OTS Bildarchiv unter http://bild.ots.at

Rückfragehinweis:
SOS-Kinderdorf/Presse, Tel. 0676/88144201, viktor.trager@sos-kd.org
Tina Vermeer, SOS-Kinderdorf/Presse Tel. 0676/88144486 tina.vermeer@sos-kinderdorf.at

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