- 09.04.2011, 09:26:12
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Von Kopfhörern, Hundesackerln und neuen Energiequellen
Die ersten drei FinalistInnen von FameLab Austria stehen fest!

Graz (OTS) - Mit Spannung wurden am 8. April bei der ersten
FameLab Vorentscheidung an der TU Graz die Präsentationen der
KandidatInnen erwartet. Geladen waren auch drei Schulklassen, die im
Hinblick auf eine mögliche Studienwahl nähere Einblicke in die
universitäre Forschung gewinnen wollten. Richard Lang, Lehrer am
Gymnasium Deutschlandsberg begründete seinen Besuch mit den Worten:
"Als Gymnasium mit Labor als Pflichtfach wollten wir den Schülern und
Schülerinnen die wissenschaftliche Vielfalt zeigen." Vizerektor Franz
Stelzer verdeutlichte in seiner Eröffnungsrede ebenfalls die
Wichtigkeit, wissenschaftliche Inhalte auf den Punkt zu bringen und
der Allgemeinheit verständlich zu machen.
Die Vorentscheidung
Die Jury - Stefan Bernhardt (FWF), Annemarie Happe (APA), Bettina
Ruttensteiner-Poller (RFTE) und Franz Stelzer (Vizerektor TU Graz) -
hatte zweifelsohne die Qual der Wahl. Christian-Georg Schregel,
Markus Guldenschuh und Elisabeth Martinelli konnten sich gegen die
harte Konkurrenz durchsetzen. Bewertet wurden die Präsentationen von
der Jury nach den Kriterien "Content, Clarity und Charisma". Auch die
SchülerInnen haben mitgestimmt und ihren Favoriten/ihre Favoritin
durch das Publikumsvoting unterstützt. Stefan Bernhardt, langjähriges
FameLab-Jurymitglied war auch dieses Jahr von der Qualität der
Präsentationen überrascht. "Was mich jedes Mal aufs Neue begeistert,
ist, mit welcher profunden Vorbereitung und mit welcher Leichtigkeit
diese Vorträge gelingen."
Die ersten FinalistInnen
Christian-Georg Schregel ist Physik-Student an der Uni Innsbruck
und überzeugte die Jury mit der Präsentation "Heißer als heiß -
Sonderdiagnostik in Fusionsplasmen." Sein Thema könnte aktueller
nicht sein: Er widmet sich neuen Formen der Energiegewinnung.
Orientiert man sich bei Kernfusion an der aus Plasma bestehenden
Sonne, so können immense Energiequellen gewonnen werden. Im Labor
werden Atome erhitzt, bis sie im vierten Aggregatszustand aus
gelösten Elektronen und Atomkernen bestehen. Um aus der Fusion
Energie zu gewinnen, braucht man eine Temperatur von über 100
Millionen Grad Celsius. In etwa 80 Jahren könnten mit diesen
Erkenntnissen neue Kraftwerke ohne CO2-Ausstoß entstehen. Schregel
nimmt an FameLab teil, weil es sich für eine vermehrte
Wissenschaftskommunikation im Bereich Experiementelle Physik
engagieren möchte.
Markus Guldenschuh ist PhD-Student und Projektmitarbeiter am
Institut für Elektronische Musik und Akustik der Kunstuniversität
Graz. In seinem Vortrag geht er der Frage nach, wie Kopfhörer zur
aktiven Geräuschunterdrückung beitragen können. Schallwellen mit
hohen Frequenzen können durch Kopfhörer leicht abgeschirmt werden.
Komplizierter wird es mit dem großen Anteil an tieffrequentem Lärm,
die trotz Kopfhörer zum Ohr vordringen. Um die Schallwellen
auszulöschen, müssen sich zwei entgegengesetzt verlaufende
Schallwellen überlagern. Baut man in die Kopfhörer ein kleines
Mikrophon ein, so wird der Lärm vom Mikro aufgenommen, verkehrt
wiedergegeben und die tiefen Frequenzen damit ausgelöscht.
Guldenschuh nimmt an FameLab teil, weil es ihm ein Anliegen ist,
Wissenschaft so aufzubereiten, dass sich auch SchülerInnen dafür
interessieren.
Elisabeth Martinelli ist Dissertantin an der Medizinischen Uni
Graz. In ihrem Vortrag über bioresorbierbare, d.h. sich
selbstauflösende Implantate ging sie auf Knochenbrüche von Kindern
ein. Um die Heilung eines großen Knochens zu stabilisieren, bedarf es
bei schweren Frakturen Implantate. Da bei Kindern die Knochen noch
wachsen, müssen diese Implantate nach einem Jahr wieder entfernt
werden. Um Kindern diesen zweiten operativen Eingriff zu ersparen,
forscht Martinelli an einem neuen Material für Implantate, das sich
von selbst auflöst. Mit Hilfe von Hundesackerl, die auf dem gleichen
Prinzip der Selbstauflösung beruhen, veranschaulichte sie auf
beeindruckende Weise den Vorgang der Bioresobtion. Martinelli ist es
besonders wichtig, Forschung auch an Kinder zu kommunizieren.
Und wie geht's weiter?
Von 30. April bis 1. Mai findet für die 10 FinalistInnen die
Masterclass statt. Der bekannte Medien Malcom Love (splendid thing,
BBC) wird gemeinsam mit den FinalistInnen an ihren
Präsentationstechniken feilen. Am 7. Mai findet schließlich das
Finale im Kuppelsaal der TU Wien statt. Auf www.famelab.at können
kostenlos Platzkarten reserviert werden.
Über FameLab
FameLab ist ein 2005 vom Cheltenham Science Festival initiierter
Wettbewerb, der darauf abzielt, Talente aus dem Gebiet der
Wissenschaftskommunikation ausfindig zu machen. Seit 2007 findet der
Wettbewerb auf Initiative des British Councils zeitgleich in
zahlreichen Ländern (darunter Großbritannien, Israel, Hong-Kong,
Deutschland & Griechenland) statt. Die GewinnerInnen der nationalen
Bewerbe treffen schließlich beim internationalen Finale in Cheltenham
aufeinander. In Österreich wird der Wettbewerb von science2public
veranstaltet.
Partner 2011
BMWF, FWF, Kapsch Group, RFTE, ÖAW, Stadt Wien, Stadt Innsbruck,
British Council Austria, Ö1, science.ORF.at, Der Standard, APA
ZukunftWissen, Studium.at, uniscreen
Universität Innsbruck, TU Wien, TU Graz
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MMag.a Lydia Steinmassl
science2public
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