• 04.04.2011, 09:56:33
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Uni Wien Studie: Twitter fungiert als Nachrichten-, aber auch als Werbekanal

Bei einem Drittel werden Medieninhalte persönlich bewertet

Wien (OTS) - Twitter wird vorwiegend als Kanal für Nachrichten
genutzt. Werbung/Marktinformation folgt an zweiter Stelle. Das ergibt
eine neue Studie des Institutes für Publizistik- und
Kommunikationswissenschaft der Universität Wien. Untersucht wurden
Tweets, die einen Link beinhalteten. Auffallend ist, dass die Hälfte
der Tweets mit den verwendeten Links auf Medieninhalte verweisen, die
aus klassischen redaktionellen Medien stammen. In mehr als der Hälfte
der Tweets werden Medieninhalte kommentiert, davon in rund in einem
Drittel mit persönlichen Wertung.

In der Studie des Instituts für Publizistik- und
Kommunikationswissenschaft der Universität Wien wurden insgesamt
3.221 Tweets untersucht. In Betracht gezogen wurden ausschließlich
deutschsprachige Tweets von Personen und nicht von Unternehmen. Die
Ziehung der Daten erfolgte mit Hilfe des Online & Social Media
Monitoring Tools Sensemetric (www.sensemetric.com).

Twitter-Nutzer verweisen auf Medieninhalte aus redaktionellen Medien

Unternehmen und Organisationen produzieren mit 37 Prozent die
meisten Medieninhalte, auf die Tweets verweisen, gefolgt von
redaktionellen Medien mit 34 Prozent. 28 Prozent der Medieninhalte
werden Individuen (also einfachen Usern), die User Generated Content
produzieren, zugeteilt.

Mehr als die Hälfte (51 Prozent) der Tweets verweisen auf
Nachrichten, wobei hier Hard News (wie Politik, Wirtschaft oder
Katastrophen) mit 19 Prozent an erster Stelle liegen, gefolgt von
Soft News (wie Kultur, Lifestyle oder Sport) mit 16 Prozent und
spezifische News (Fach- und/oder Interessensgruppen) mit ebenfalls 16
Prozent. Immerhin 23 Prozent verweisen auf Werbung. Es folgen 13
Prozent, die dem Bereich Unterhaltung und 12 Prozent, die der
privaten Kommunikation zugeordnet werden können. Twitter wird somit
vorwiegend als Nachrichtenkanal verwendet. Dabei wird von
Twitter-Nutzern in einem hohen Maße auf Medieninhalte verwiesen, die
aus klassischen redaktionellen Medien stammen. "Es scheint, als würde
die Gatekeeper-Funktion der klassischen Medienunternehmen
insbesondere bei Hard News und in einem geringeren Maße bei Soft News
auch in der Twitter-Sphere von hoher Bedeutung sein", erklärt der
Studienleiter Axel Maireder die Ergebnisse der aktuellen Studie
"Links auf Twitter". Für andere Formen der Information und
insbesondere Unterhaltung gilt dies weniger. Bei spezifischen
Nachrichten für Fach-, Interessens- oder Hobbyöffentlichkeiten wird
in einem hohen Maße auf User Generated Content (Blogtexte, Podcast,
Youtube Video, etc.), als auch auf Unternehmen und Organisationen
verwiesen.

Twitter-Nutzer kommentieren und werten Inhalt

"Auffällig ist die Tendenz von Twitter-Nutzern, auf Medieninhalte
nicht nur durch die simple Übernahme des jeweiligen Titels zu
verweisen, sondern diese Verweise mit individuellen Kommentaren zu
versehen. Wir sprechen hier von 55 Prozent", streicht Maireder
hervor. Ein Großteil der Kommentare (88 Prozent) nimmt dabei konkret
Bezug auf den Medieninhalt, auf den verwiesen wird, bei einem guten
Teil (27 Prozent) ist dieser Bezug auch wertend. "Die anderen Nutzer
bekommen so nicht nur Verweise auf Medieninhalte, sondern jeweils
individuelle Frames, also Schemata für die Deutung der Medieninhalte,
mitgeliefert", so Maireder weiter.

Redaktionelle Inhalte und User Generated Content werden
signifikant häufiger gewertet (29 Prozent und 31 Prozent), als der
Inhalt von Unternehmen oder Organisationen (22 Prozent). Gleichsam
wird auch bei Nachrichten öfters gewertet (27 Prozent), als bei
Werbung/Marktinformation (22 Prozent). Auch Videos/Audios (37
Prozent) versehen die Nutzer öfter mit ihrer Wertung, als Texte (25
Prozent) oder Bilder (24 Prozent).

In 44 Prozent der Tweets wurde ein thematischer Bezug hergestellt,
der über den konkreten Inhalt hinausgeht (Verknüpfungen,
Interpretationen, Information). Bei 18 Prozent ist dies ein Bezug zum
eigenen Leben und Erleben. "Damit beteiligen sich Twitter-Nutzer an
der Einordnung dieser Medieninhalte in die Vorstellungen von Welt.
Sie stellen die Inhalte in einen Kontext und ermöglichen den anderen
Nutzern so, unterschiedliche Perspektiven auf die mit den
Medieninhalten verbundenen Thematiken kennen zu lernen", so Maireder
abschließend.

Zum Download

Die Studie, Grafiken & Fotos stehen zum Download unter
http://www.univie.ac.at/publizistik/twitterstudie/ zur Verfügung

Über Axel Maireder

Axel Maireder ist Universitätsassistent (prae-doc) am Institut für
Publizistik und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien und
arbeitet an seiner Dissertation zur Praxis öffentlicher Kommunikation
in Social Media und den damit verbundenen Diffusionsprozessen von
Medieninhalten. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind Gebrauch und soziale
Aneignung von IK-Technologien sowie Digital Literacy.

Rückfragehinweis:

Mag. Axel Maireder
   Institut für Publizisitk und Kommunikationswissenschaft
   Universität Wien
   Schopenhauerstrasse 32, 1180 Wien
   Tel: +43 1 4277 49375
   E-Mail: axel.maireder@univie.ac.at
   Web: http://homepage.univie.ac.at/axel.maireder
   
   oder 
   
   Mag. Michaela Cesar
   RADIX PURE
   Radix Marketingberatungs- & Trainings GmbH
   Lerchenfelderstraße 6/1, 1080 Wien
   Tel. +43 1 9291268 17
   E-Mail: m.cesar@radix-group.com
   Web: www.radix-group.com

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