- 31.03.2011, 11:12:14
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Aktuelle Allensbach-Studie: Unternehmen wollen trotz Aufschwung weiter kräftig Kosten senken - BILD

Düsseldorf (ots) - Vier von fünf Unternehmen wollen ihre Kosten
senken, um das operative Ergebnis zu verbessern. Große Unternehmen
und Konzerne haben in der Anwendung von Kostensenkungsmaßnahmen
gegenüber dem Mittelstand deutlich die Nase vorn. Das hat eine
aktuelle Befragung von 501 Top-Entscheidern der deutschen Wirtschaft
durch das Institut für Demoskopie Allensbach und das Kerkhoff
Competence Center for Supply Chain Management der Universität St.
Gallen ergeben. Die Studie erscheint in Auszügen exklusiv in der
Financial Times Deutschland Online und der April-Ausgabe des
Wirtschaftsmagazins Impulse.
79 Prozent der großen Unternehmen und Konzerne setzen auf
Kostensenkung zur Profitabilitätssteigerung, bei Unternehmen mit
weniger als 250 Mitarbeitern sind es immerhin noch 72 Prozent. Gerd
Kerkhoff, Geschäftsführer des auf Einkauf und Supply-Chain-
Management spezialisierten Beratungsunternehmens Kerkhoff Consulting,
hat die Studie beauftragt. "Trotz des aktuellen Wirtschaftswachstums
und des Ziels, den Umsatz zu steigern, hat die deutsche Wirtschaft
auch das Thema Kosten weiter deutlich im Fokus", sagt Kerkhoff. "Die
internationalen Märkte bescheren uns immer hochwertigere und
innovativere Produkte aus dem Ausland. Da reicht es für Deutschland
nicht mehr, nur in der Qualität führend zu sein. Wir müssen auch
preislich wettbewerbsfähig produzieren können."
In der Produktion will die Hälfte der Unternehmen Kosten senken, im
Bereich Einkauf und Beschaffung ist es jeder Zweite. Aber auch beim
Personal geben 34 Prozent der befragten Top-Entscheider an, künftig
weiter Kosten zu senken. Forschung und Entwicklung bleiben zumeist
von Einsparungen verschont: Nur 8 Prozent der Unternehmen wollen hier
Kosten sparen. Auffällig: Im Bereich Produktion wollen wesentlich
mehr große (57 Prozent) als mittelständische Unternehmen sparen (48
Prozent). Auch im Bereich Logistik sehen die Großunternehmen (42
Prozent) ein wesentlich höheres Kostensenkungspotenzial als
Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitern (29 Prozent).
Produktion und Verwaltung:
Diese Unterschiede machen sich auch in den Maßnahmen bemerkbar. Nur
35 Prozent der Mittelständler nutzen zur Verringerung der
Durchlaufzeiten in der Produktion eine interne Optimierung der
Produktionsabläufe, bei großen Unternehmen macht dies immerhin jedes
Zweite. Eine Optimierung der Verwaltungsprozesse haben bereits 69
Prozent der Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern durchgeführt.
Bei Unternehmen unter 1.000 Mitarbeitern sind dies nur 60 Prozent,
bei Unternehmen mit maximal 250 Mitarbeitern sogar nur 52 Prozent.
Einkauf und Beschaffung:
Die Hälfte der befragten Firmen wollen im Einkauf die Kosten senken.
"Umso erstaunlicher ist es, dass gerade im Einkauf weder bei großen
noch bei kleinen Unternehmen ein modernes Einkaufsmanagement
vorhanden ist", sagt Gerd Kerkhoff. Bei der Pflege der Beziehungen zu
den Lieferanten führen immerhin 81 Prozent der Unternehmen mit mehr
als 1.000 Mitarbeitern standardisierte Lieferantenbewertungen durch,
86 Prozent kontrollieren ihre Lieferanten systematisch. Bei
Mittelständlern sieht dies ganz anders aus: Nur 65 Prozent bewerten
standardisiert, nur 63 Prozent kontrollieren. Sowohl Mittelständlern
als auch Konzernen geht besonders viel Potenzial in der Einbindung
der Einkaufsabteilung ins Gesamtunternehmen verloren. So ist der
Einkauf nur bei 41 Prozent der befragten Unternehmen "stark" und
"sehr stark" in die Produktentwicklung mit eingebunden. Bei 44
Prozent der Unternehmen wird immer noch von Fachabteilungen Material
eingekauft, ohne den Einkauf überhaupt mit einzubinden (so genanntes
"Maverick Buying"). Auch neue Tools setzt der Einkauf nur selten ein:
Gerade einmal ein Fünftel der Unternehmen nutzt ein Tool zur genauen
Kalkulation der Kosten der eingekauften Produkte ("Cost Breakdown").
Bei Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitern sind dies sogar nur
13 Prozent. "Wer umfangreiche Kostensenkungen im Einkauf durchführen
will, der muss diesen Bereich modernisieren", sagt Gerd Kerkhoff.
Finanzen:
Auch durch die Senkung des Umlaufvermögens lassen sich
Refinanzierungskosten sparen. Gerd Kerkhoff: "Die größte Diskrepanz
zwischen Mittelstand und großen Unternehmen sehe ich im Bereich
Working Capital. Bei den Konzernen arbeiten zwei Drittel an einer
unmittelbaren Senkung, im Mittelstand sind es schlappe 31 Prozent.
Dabei beschaffen die meisten Mittelständler Kapital überwiegend über
Bankkredite, bei großen Unternehmen sind das nur noch 57 Prozent. Das
bedeutet: Große Unternehmen können sich günstiger refinanzieren und
sind damit für die Zukunft wesentlich professioneller aufgestellt.
Mittelständler sollten aufwachen!"
Zur Studie:
Die Befragung hat im 1. Quartal 2011 stattgefunden und ist durch das
Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag von Kerkhoff Consulting
durchgeführt worden. Befragt worden sind 501 Top- Entscheider aus
allen Branchen, in der Regel Inhaber, Geschäftsführer und Vorstände.
Über Kerkhoff Consulting
Kerkhoff Consulting ist der Qualitätsführer der Beratungsunternehmen
für Einkauf und Beschaffung. 2009 ist Kerkhoff Consulting von der
Zeitschrift CAPITAL mit dem Titel "Hidden Champion des
Beratungsmarktes" ausgezeichnet, 2010 von der Wirtschaftswoche zur
besten Beratung für Supply Chain Management gekürt worden. Keine
andere Beratung für Einkauf und Beschaffung hat beide Titel gewonnen.
Die Unternehmensberatung hat ihren Hauptsitz in Düsseldorf und ist
weltweit in zehn Ländern vertreten. Kerkhoff Consulting berät vor
allem Kunden aus dem Mittelstand, sowie aus Konzernen und der
Öffentlichen Hand. Die Projekte von Kerkhoff Consulting zeichnen sich
durch ihre hohe Umsetzungsorientierung aus: Die Arbeit der Berater
endet nicht bei der Präsentation eines Konzeptes, sondern erst dann,
wenn dieses vollständig beim Kunden implementiert worden ist.
Das Kerkhoff Competence Center of Supply Chain Management (KCC) am
Lehrstuhl für Logistikmanagement der Universität St. Gallen bringt
Theorie und Praxis in Einkauf und Supply Chain Management zusammen.
In Österreich ist Kerkhoff Consulting seit 1999 aktiv, eine eigene
Niederlassung existiert seit 2004. Dank der starken
Geschäftsentwicklung wurde der Standort Wien seither deutlich
erweitert und zeichnet heute auch für Projekte in den SEE-Ländern
verantwortlich.
Rückfragehinweis:
Kerkhoff Consulting GmbH
Christian Pfeiffer
Partner, Leiter Unternehmenskommunikation
Tel.: +49 (0)211 / 62 180 61- 0
c.pfeiffer@kerkhoff-consulting.com
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