
Wien (OTS) - Im Rahmen einer hochkarätigen Podiumsdiskussion mit
Family-Coach Martina Leibovici-Mühlberger, Familienrichterin Doris
Täubel-Weinreich und Moderator Peter Resetarits am 30. März im
Kindertheater Dschungel Wien wurde vor rund 140 TeilnehmerInnen das
aktuelle Thema "Obsorge" beleuchtet. Veranstalter war der
Österreichische Bundesverband für Mediation (ÖBM), der mit dem
Diskussionsabend darauf aufmerksam machte, dass Elternvereinbarungen
durch Mediation friedvoller, nachhaltiger und effizienter gelöst
werden können. Im Mittelpunkt stand dabei das Wohl der betroffenen
Kinder.
Mediation hilft Kindern in der Krise
Unter der Moderation von "ORF-Bürgeranwalt" Dr. Peter Resetarits
zeigte die hochkarätige Diskussionsrunde auf, wie
Elternvereinbarungen durch Mediation zum Wohle aller getroffen werden
können. Für Kinder und Jugendliche ist die Trennung der Eltern ein
einschneidendes, oftmals sehr belastendes Erlebnis, das nicht selten
auch zu Schuldgefühlen ihrerseits führt. Dass Mediation in solchen
Situationen hilfreich ist, weiß der 17-jährige Schüler Daniel
Winkler, dessen Eltern seit seinem sechsten Lebensjahr getrennt sind,
aus eigener Erfahrung. Im Zuge der Scheidungsdifferenzen nahmen seine
Eltern die Hilfe einer Mediatorin in Anspruch. "Dadurch wurde
verhindert, dass die Konflikte eskalierten", ist Daniel Winkler
überzeugt.
Das bestätigte auch Dr. Martina Leibovici-Mühlberger: "Eine
bewusste Moderation dieser so tiefgreifenden Lebensveränderung, die
Wege aufzeigt wie sich eine weitere konfliktfreie Beziehung zu beiden
Elternteilen für das Kind gestalten kann, ist eine wesentlichste
Zielsetzung, um zu verhindern, dass aus der Krise der Trennung eine
Lebenskatastrophe für das betreffende Kind wird." Die bekannte
Familientherapeutin und HelpTV-Nanny weiter: "Allen wirklich am
Kindeswohl und einer gestärkten Entwicklung der zukünftigen
Gesellschaft Interessierten, muss es ein Anliegen sein, Kinder in
dieser schwierigen Lebenssituation nicht alleine zu lassen!"
Mediation per Gesetz?
Einblick in die aktuelle Gesetzeslage gab Familienrichterin Mag.
Doris Täubel-Weinreich: "Der Entwurf des neuen
Kindschaftsrechtsänderungsgesetzes 2012 sieht vor, dass das Gericht
zur Sicherung des Kindeswohls die Teilnahme an einem Erstgespräch
über Mediation anordnen kann." Auch wenn Mediation in vielen Fällen
ein erfolgreiches Mittel zur Streitschlichtung darstellt, steht sie
einem obligatorischen Mediationsversuch skeptisch gegenüber, da
Mediation nicht in allen Fällen geeignet sei.
Geförderte Familienmediation
Auch im Familienministerium ist man überzeugt, dass
selbstausgehandelte Kompromisse, in denen die Bedürfnisse der
Familienmitglieder berücksichtigt werden, eine wesentlich höhere
Nachhaltigkeit als gerichtliche Entscheidungen haben. Mag. Martina
Staffe, Leiterin der Abteilung Jugendwohlfahrt und Kinderrechte im
BMWFJ: "Deshalb fördert das Familienministerium seit 2000 die
Familienmediation, um trennungswilligen Paaren unabhängig von ihrer
finanziellen Situation den Zugang zu dieser Unterstützung zu
ermöglichen." Jährlich nützen lediglich rund 250 Paare die geförderte
Familienmediation. "Das ist viel zu wenig", so Familienmediator Erich
Platzer, der sich für eine verpflichtende Mediation einsetzt. "Wir
wissen aus unserer langjährigen Erfahrung, dass durch Mediation
bessere und langfristig zufriedenstellendere Regelungen erarbeitet
werden können."
Ziel des ÖBM: Mediation statt Gericht
Mag. Christine Haberlehner, stellvertretende Bundessprecherin des
ÖBM: "Elternvereinbarungen durch Mediation sind kosteneffektiver und
oftmals schneller und nachhaltiger als reine Gerichtsurteile. Wir
sind daher überzeugt, dass es sinnvoll ist, Mediation bei Trennungen,
vor allem wenn Kinder betroffen sind, stärker in Anspruch zu nehmen
und mit den Gerichten zu verknüpfen." Als größte Fach- und
Interessensvertretung für Mediation in Österreich und der EU und mit
2.400 qualifizierten Mitgliedern ist es das Ziel des ÖBM, Mediation
als festen Bestandteil der Konfliktkultur in die Gesellschaft zu
integrieren. Mediation sollte als Alternative zum Gerichtsverfahren
angesehen werden.
Den Rahmen der Veranstaltung gestalteten Schauspielerin Katrin
Reisinger, bekannt aus u. a. Kommissar Rex, die mit einer
multimedialen Lesung die Gefühlswelt von Trennungskindern vermittelte
sowie das Ad Hoc Theater Wien, das die Thematik abschließend auch
künstlerisch aufbereitete.
Mehr Infos unter www.oebm.at bzw. über die kostenlose
ÖBM-Mediations-Hotline: 0800 88 00 88
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Service, sowie im OTS Bildarchiv unter http://bild.ots.at
Rückfragehinweis:
Österreichischer Bundesverband für Mediation (ÖBM) Mag. Marianus Mautner Lerchenfelderstraße 36/3, 1080 Wien Tel. 01 / 403 27 61 oder 0699 1507 6000, office@oebm.at www.oebm.at comm:unications, Agentur für PR, Events & Marketing Liechtensteinstraße 12/9, 1090 Wien Mag. Sabine Siegert, Tel. 01 / 315 14 11 - 44, sabine.siegert@communications.co.at www.communications.co.at
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