Der Rücktritt Ranners war überfällig. Strassers Nachfolger bleibt ein Handicap.
Wien (OTS) - Das Sündenregister ist nicht ohne. Ihre
Ex-Kanzlei-Partner werfen der Anwältin "schweren gewerbsmäßigen
Betrug" vor: Hella Ranner habe sie durch fingierte Rechnungen und
Honorarforderungen um mehr als 350.000 Euro geschädigt. Die Anzeige
liegt seit 17. Februar auf dem Tisch der Staatsanwaltschaft.
Juristisch gilt die Unschuldsvermutung. Politisch war damit zumindest
die vorläufige Stilllegung des Mandats geboten. Mit Ausbruch der
Affäre Strasser war sie überfällig.
Erst die KURIER-Enthüllung, dass Ranner ihre Schulden teilweise
mit ihrer EU-Spesenpauschale tilgen wollte, machte sie für die ÖVP
über Nacht unhaltbar. Devise: Weiteres Zuwarten wäre endgültig
Harakiri mit Anlauf.
Ausgestanden ist das Ausmisten in den eigenen Reihen noch nicht.
Als Nachfolger des gefallenen Lobbyisten Strasser will Lobbyist
Hubert Pirker nach Brüssel gehen. Er sagt, er habe seine
Ein-Mann-Firma stillgelegt. Ausgerechnet einer, der mit einer
(Schein)-Adresse in Brüssel protzte, aber keinen Grund sah, sich ins
Lobbyisten-Register einzutragen, soll den Fall Strasser vergessen
machen? Eine plausible Erklärung, warum der stillgelegte Lobbyist für
das EU-Parlament lautlos als Mandatar in das EU-Parlament wechseln
kann, ist die ÖVP nach dem Fall Strassers und Ranners mehr denn je
schuldig.
Rückfragehinweis:
KURIER, Innenpolitik
Tel.: (01) 52 100/2649
mailto:innenpolitik@kurier.at
www.kurier.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | PKU