• 29.03.2011, 12:58:42
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Arik Brauer und Wolfgang Hutter erhielten hohe Wiener Auszeichnung

Kulturstadtrat Mailath überreichte "Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien" an Vertreter der Wiener Schule des Phantastischen Realismus

Wien (OTS) - Die heutige Ordenverleihung im Wiener Rathaus stand
ganz im Zeichen der bildenden Kunst: Die Künstler Arik Brauer und
Wolfgang Hutter, Vertreter der Wiener Schule des Phantastischen
Realismus, erhielten heute, Dienstag, im Wiener Rathaus das "Goldene
Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien".

"Wir ehren heute zwei Künstler, die gleichzeitig weit mehr waren
als das und ihr Handwerk auf zahlreiche Sparten der Kunst
ausweiteten", betonte Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny im
Rahmen der Verleihung. "Arik Brauers Schaffensprozess ist durch
bedingungslose Liebe zur Kunst gekennzeichnet und seine überbordende
Phantasie. Nicht weniger beeindruckt das Werk Hutters, das durch
seine märchenhaften Bilder mit ihrer pulsierenden Stärke besticht.
Beide waren mit ihren Werken immer am Puls der Zeit, und doch bleibt
ihre Kunst durch ihre Nachhaltigkeit zeitlos", so Mailath.

Arik Brauer zeigte sich von der Ehrung - wenn auch mit dem typisch
humorvollen Unterton - gerührt: "Man hat mir aufgetragen, Danke zu
sagen. Nu sag ich halt Danke. Und damit es ein bisschen länger wird,
sag ich noch was dazu. Wenn Künstler behaupten, Ehrungen wären nicht
wichtig, dann stimmt das nicht. Wir freuen uns sehr darüber und sie
sind sogar sehr wichtig, gegenüber anderen Künstlern - vor allem auch
gegenüber den bereits verstorbenen Künstlern."

Auch Wolfgang Hutter bedankte sich für die hohe Auszeichnung und
erinnerte an vergangene Kollegen und Größen des Phantastischen
Realismus wie Rudolf Hausner.

Zwt.: Biographie Arik Brauer

Der Maler, Komponist und Sänger Arik (Erich) Brauer wurde 1929 in
Wien geboren. In den Jahren 1942 bis 1945 wurde er vom NS-Regime
verfolgt und zwangsarbeitsverpflichtet. Von 1945 bis 1951 studierte
Arik Brauer an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Robin
Christian Andersen, Josef Dobrowski, Herbert Boeckl und Albert Paris
Gütersloh.

1946 trat Arik Brauer dem Art-Club bei, einer Wiener
Künstlervereinigung der Nachkriegszeit, die eine der
fortschrittlichsten Plattformen für junge Maler, Bildhauer, Autoren
und Musiker im Kampf um die Autonomie der modernen Kunst darstellte.
Gemeinsam mit seinen Studienkollegen Ernst Fuchs und Anton Lehmden
begründete Arik Brauer mit Wolfgang Hutter und Rudolf Hausner die
"Wiener Schule des phantastischen Realismus" die sich, im Unterschied
zu abstrakten Strömungen innerhalb des Art-Clubs, an der Technik der
Alten Meister orientierte und eine gegenständliche, figurative Kunst
entwickelte.
1947-1951 studierte Arik Brauer zusätzlich Gesang an der Musikschule
der Stadt Wien.

Brauer wurde rasch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt - als
Maler und als Sänger von Protestliedern im Wiener Dialekt. Mit
Liedern wie "Sie ham a Haus baut" oder "Sein Köpferl im Sand" griff
Brauer, der von manchen als ein Vorläufer des Austropops bezeichnet
wird, politische und gesellschaftliche Themen auf.
1986 wird Arik Brauer ordentlicher Hochschulprofessor für Malerei an
der Akademie der Bildenden Künste in Wien.
1991 beauftragt die gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft GESIBA
Arik Brauer mit der künstlerischen Gestaltung eines neu zu
errichtenden Wohnhauses in der Gumpendorfer Straße 134-138. Gemeinsam
mit Architekt Peter Pelikan, entwirft Brauer das sechsstöckige
Gebäude, das 1994 eröffnet wurde.

Zwt.: Biographie Wolfgang Hutter

Wolfgang Hutter wurde 1928 in Wien geboren. Hutter ist der Sohn
von Albert Paris Gütersloh und Milena Hutter.
Ab 1945 bis 1954 studierte Hutter an der Akademie der bildenden
Künste, in der Meisterklasse Prof. Albert Paris Gütersloh. Hutter war
Gründungsmitglied des Art-Clubs. 1948 manifestiert sich in der
Ausstellung des Art-Clubs in der Zedlitzhalle das erste Mal die
Formensprache, die später unter "Wiener Schule des phantastischen
Realismus" zusammengefasst wurde.

Wolfgang Hutter ist zur "Wiener Schule des phantastischen
Realismus" zu zählen und einer ihrer bedeutendsten Vertreter neben
Rudolf Hausner, Ernst Fuchs, Anton Lehmden und Arik Brauer. Zu seinem
Werk zählen neben Arbeiten aus dem Bereich Malerei und Grafiken auch
zahlreiche der angewandten Kunst zuzuschreibende, wie ein Auftrag für
Gobelinentwürfe für das Wiener Burgtheater 1955, die Wandgestaltung
im neu erbauten großen Festspielhaus Salzburg 1960, der
Mosaikfußboden für das Theater an der Wien 1961 oder zahlreiche
Bühnenbilder, wie etwa für das Volkstheater Wien 1966, das Theater an
der Wien 1968, u.v.m.

Seit 1966 lehrte Wolfgang Hutter an der Akademie für angewandte
Kunst in Wien (heute Universität), deren Meisterklasse für Malerei er
ab 1967 und bis zu seiner Emeritierung 1997 leitete. Zu seinen
Schülern zählen Gabi Trinkaus, Brigitte Borchhardt-Birbaumer, Marion
Elias, René Fehr-Biscioni, Robert Freiberg, Jutta Hölzenbein, Hans
Jöchl, Peter Ma(h)ler, Michaela Spiegel und Jolanda Richter.

Rückfragehinweis:

Stadtrat für Kultur und Wissenschaft
   Mag. Daniel Benyes
   Mediensprecher des Stadtrates für Kultur und Wissenschaft
   Tel.: Tel.: 4000 81192
   mailto:daniel.benyes@wien.gv.at
   http://www.mailath.at
   
   Friedrich Schmidt-Platz 5, 1082 Wien
   Fax: 4000 99 81164

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