Vom Diskutieren zum Handeln: Aktuelle Stellungnahme der Politischen Kindermedizin
Wien (OTS) - Es ist erfreulich, dass die Verantwortungsträger die Probleme in der medizinischen Versorgung der Kinder und Jugendlichen in Österreich auch öffentlich "sehen". Leider werden die Probleme seit langem diskutiert, aber nicht gelöst. Die Verschiebung der Zuständigkeit und damit die Bereitstellung von Finanzmitteln zwischen Ministerien, Ländern und Hauptverband wird seit Jahrzehnten gespielt. Zusagen bleiben vage und sind wenig entschlossen.
Der Kinder-Gesundheitsdialog und auch die Möglichkeit für Gruppenpraxen sind zwar wichtige erste Schritte, allerdings bleiben große Probleme ungelöst:
- In den aktuellen OECD - Daten ist Österreich an beschämend schlechter Position. Dies wird verbal kommentiert, aber es gibt keine strukturierten systematischen Maßnahmen, die das ändern würden.
- Obwohl der Bedarf an ambulanten Therapien seit längerem klar am Tisch liegt, werden die erforderlichen 60-70 mio Euro nicht bereitgestellt; nicht einmal Kindern aus sozial schwierigen Verhältnissen, was wirtschaftlich besonders hohe "Rates of Return" bringen würde.
- Es mangelt an Schwerpunktsetzungen in der pädiatrischen Versorgung und an Betten, Personal und Finanzmittel im Kinderbereich. Die fehlende Versorgungsforschung führt zu schweren Defiziten in der Basisversorgung und auch im hochspezialisierten Bereich. Eltern fehlen Ansprechpartner und ein Plan für pädiatrische Versorgungsschwerpunkte für seltene Erkrankungen.
- Es gibt zu wenig Finanzmittel für die wissenschaftliche Forschung im universitären Bereich. Schwere Versäumnisse beispielsweise in der Frage der Medikamentensicherheit für Kinder sind die Folge.
Für die Politische Kindermedizin
Dr. Lilly Damm
Dr. Rudolf Püspök
ao.Univ.Prof. Dr. Franz Waldhauser
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Dr.Lilly Damm
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