• 10.03.2011, 10:51:53
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Dr. Feinsinn - oder wie ich lernte Obst und Gemüse zu lieben

Wien (OTS) - FiBL Österreich, der FREILAND-Verband und gutessen
consulting erkunden in einem neuen und innovativen Ernährungsprojekt
bei Volksschülerinnen und Volksschülern die Akzeptanz und Präferenz
bei Obst und Gemüse. Mit dem mobilen Sensoriklabor "Dr. Feinsinn"
können nun Bioobst und Biogemüse an Österreichs Volksschulen mit
allen Sinnen erfahren werden.

Nur 16 % der österreichischen Schülerinnen und Schüler essen
täglich mehr als eine Portion Obst, bei Gemüse sind es gar nur 8 %.
Höchste Zeit also, dass "Dr. Feinsinn" mit seinem mobilen
Sensoriklabor Wiens Volksschülerinnen und Volksschüler auf den
Geschmack von Bioobst und Biogemüse bringt.

Die Projektinitiatoren FiBL Österreich, FREILAND-Verband und
gutessen consulting förderten bereits mit ihrem ersten Pilotprojekt
an einer Wiener Volksschule gemeinsam mit 80 Schülerinnen und
Schülern spannende Ergebnisse aus den Obst- und Gemüsekörben:

Der Apfel ist das unbestrittene Nummer-1-Obst unter den
Volksschülerinnen und Volksschülern, wobei ihn 26 % am liebsten süß
genießen, aber immerhin 15 % sehr gerne in einen sauren Apfel beißen.
Ebenfalls beliebt und bekannt: Bananen und Weintrauben - letztere
wurden nur von 3 % der Kinder noch nie gekostet. Die "Zwetschke" kann
von diesen Bekanntheitswerten nur träumen: 17 % konnten das typisch
österreichische Kernobst nicht benennen und 6 % haben es noch nie
probiert.

Beim Gemüse ist eindeutig die Tomate am bekanntesten, 10 % mögen
sie allerdings nicht.

Einer dringenden Imagekorrektur bedarf es beim Kohlrabi: 65 %
können ihn nicht benennen, 1/3 hat ihn noch nie probiert - und als
der "Stinker" unter den Gemüsearten wird er generell abgelehnt.

Geschmacksvielfalt kennenlernen

"Gerade in der Volksschulzeit entwickeln Kinder wesentliche
Geschmacksvorlieben und Ernährungsgewohnheiten, die sie dann später
in ihrem Erwachsenenleben begleiten. Aus diesem Grund ist es
besonders wichtig, Kindern die Möglichkeit zu geben, die
Geschmacksvielfalt von Obst und Gemüse kennenzulernen und diese auch
ganz bewusst zu erleben. Als junger Mensch kann man seine Sinne
schulen und schärfen - und wer bewusst genießt, kann seine
Ernährungsgewohnheiten dauerhaft positiv verändern" - so
Ernährungswissenschafterin Rosemarie Zehetgruber, die gemeinsam mit
ihrer Kollegin Karin Kaiblinger von "gutessen consulting" mittels
ausführlicher Einzelinterviews bei 80 Volksschülerinnen und
Volksschülern in der Volksschule Kindermanngasse (Wien, Hernals) die
Akzeptanz und Präferenzen bei Bioobst und Biogemüse erforschten.

"Dabei konnten die Kinder aus einem Korb ihr Lieblingsobst und
-gemüse wählen, aber auch bestimmen, was ihnen ganz und gar nicht
schmeckt. Dann galt es mittels Verkostungen und Einzelinterviews
herauszufinden, welches Obst und Gemüse die Kinder kennen und auch
benennen können, was ihnen daran schmeckt und was nicht - und welche
Assoziationen sie hierbei haben", erläutert Zehetgruber die
Vorgangsweise. Selbstverständlich konnten die renommierten
Ernährungsexpertinnen hierbei noch Einiges lernen: Denn wer weiß
schon, dass Bananen die besten Zahnlückenfüller sind und sich die
Schalen zum Schuhputzen eignen, Karotten "rau" schmecken - und man
gegen alles "Rote" allergisch sein kann.

Mit mobilem Sensoriklabor Obst und Gemüse mit allen Sinnen erleben

Dank des Projektes "Dr. Feinsinn - oder wie ich lernte Obst und
Gemüse zu lieben" steht nun erstmals österreichweit auch ein mobiles
Sensoriklabor für Volksschulen zur Verfügung. Dieses wurde von den
Ernährungsexpertinnen Zehetgruber und Kaiblinger methodisch als
Stationslauf mit den Stationen "Spürnase", "Besserschmecker", "Schau
genau", "Lauschangriff" und "Fruchtkiste" (Tastsinn) konzipiert. Das
abwechslungsreiche, spielerische Programm kann in einer Schulstunde
durchgeführt werden und eignet sich für alle Schulstufen der
Volksschule.

Insbesondere den Lehrerinnen und Lehrern räumen die beiden
Ernährungsexpertinnen eine wichtige Vorbildfunktion in punkto
gesunde, ausgewogene Ernährung ein - und wünschen sich generell mehr
biologisches Obst und Gemüse am Schulbuffet. Die wichtigste Rolle
kommt freilich den Eltern zu - diesen seien ein paar Tricks
empfohlen: Kinder wie Erwachsene können einen neuen Geschmack erst
nach 7mal probieren richtig in ihre Geschmackswelt einordnen und als
Essgewohnheit übernehmen. Gemeinsames Kochen mit den Kindern ist ein
ideales Rezept, denn wer verschmäht schon die eigene Gemüsesuppe.
Einen Bissen Obst mit einem Schokoriegel zu belohnen, halten die
Expertinnen für nicht ratsam.

Zufrieden mit den ersten Auftritten von "Dr. Feinsinn" in
Volksschulen zeigt sich auch Projektinitiator Reinhard Geßl vom
Forschungsinstitut für Biologischen Landbau (FiBL) und
FREILAND-Verband: "Mit der Erfindung von Dr. Feinsinn ist uns ein
großer Wurf gelungen. Mit dem mobilen Sensorik-Labor ist es erstmals
möglich, direkt in Volksschulen Obst und Gemüse mit allen Sinnen ganz
neu zu entdecken und lieben zu lernen. Eine Liebe der Kinder zu
Bioobst und -gemüse ist ein Gebot der Stunde - aus ökologischen und
geschmacklichen Gründen. Denn auch beim Essen gilt: Was Hänschen
nicht lernt, lernt Hans nimmermehr".

Diese Medienmitteilung im Internet
Sie finden diese Medienmitteilung im Internet unter
www.fibl.org/de/medien

Rückfragehinweis:

Kontakt am FiBL:
   DI Reinhard Geßl
   T +43/(0)1/9076313/35 
   M +43/(0)676/405 90 98
   E reinhard.gessl@fibl.org
          
   Fachlich und mobiles Sensoriklabor :
   Gutessen consulting
   Mag. Rosemarie Zehetgruber
   M 0664/1508432
   E rosemarie.zehetgruber@gutessen.at 
   
   Medienservice und Fotos:
   Wilfried Oschischnig, agricultura Handel u. PR GmbH
   M 0676/7034311
   E wilfried.oschischnig@agricultura.at

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