• 07.03.2011, 16:50:47
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Familie von Hooligan-Opfer gründet Opferschutzverein - BILD

Margarethe Linseis im Spital

Wien (OTS) - Nachdem eine alte Dame durch eine Hooligan-Attacke
zum Pflegefall wurde, gründet ihre Familie einen Verein zur Hilfe von
Hooligan-Gewalt.

Heute teilte die Familie der 85-jährigen Margarethe Linseis aus
Priem am Chiemsee, Bayern, in einer Pressekonferenz erste Details zur
Gründung des Vereins "Roter Ritter" mit.

Am Abend des 14.7.2009, dem Vorabend des Fußball Champions League
Qualifikationsspiels des FC Red Bull Salzburg gegen Bohemians Dublin
zu dem um die 500 irische Fans nach Salzburg angereist waren,
versuchte der betrunkene irische Fan Paul K., 23, ein Rad zu stehlen.

Auf der Flucht stieß der arbeitslose Paul K. Margarethe Linseis,
die an einer Bushaltestelle stand, um. Beim Aufschlag auf den Asphalt
zog sie sich einen dreifachen Schädelbasisbruch und irreversible
Gehirnverletzungen mit posttraumatischer Persönlichkeitsveränderung
zu.

Der Salzburger Paul Auböck, 23, versuchte Paul K. zu halten, doch
zwei irische Freunde K.s, Brendan D., 23 und Mark F., 21, schlugen
Auböck nieder verletzten ihn durch Fußtritte so schwer, dass dieser
daraufhin zwei Wochen im Krankenhaus lag.

Dank DNA Spuren auf dem Fahrrad und DNA-Proben, die die Polizei an
jenem Abend von ungefähr 100 irischen Fans in irischen Pubs in
Salzburg genommen hatte, stand Paul K., im Februar 2010 als Täter
fest.

Die irischen Behörden befragen K., da Irland jedoch nicht
verpflichtet ist, Täter auszuliefern, geschah dies auch nicht und K.
wurde erst im September 2010 auf einer Urlaubsreise am Flughafen von
Ibiza, Spanien, festgenommen und in Untersuchungshaft genommen.

Beim Gerichtsverfahren in Salzburg am 5. Oktober 2010 wurde Paul
K. von Richter Manfred Seiss wegen fahrlässiger, schwerer
Körperverletzung, Sachentziehung, Nötigung (von Paul Auböck) und
Körperverletzung eines Passanten zu einer Strafe von sieben Monaten,
eines davon unbedingt, welches er jedoch schon in spanischer Haft
abgesessen hatte, und zur Zahlung von 10.000 Euro Teilschmerzensgeld
nicht rechtskräftig verurteilt.

Auf der heutigen Pressekonferenz sagte Margarethe Linseis' Sohn
Wolfgang, 56: "Die Kosten zur Pflege meiner Mutter belaufen sich
bisher auf ca. 350.000 Euro. Meine Schwester gab ihren Job als
Journalistin auf, da unsere Mutter 24 Stunden Pflege braucht."

Übermorgen (Mittwoch) wird Paul K. in Salzburg gegen sein Urteil
berufen.

Wolfgang Linseis fügte hinzu: "Da die Zerstörung des Lebens meiner
Mutter, die bis zu der Attacke rüstig und lebensfroh war, kein
Einzelschicksal ist, haben meine Lebensgefährtin Christine Ritter und
ich den Verein 'Roter Ritter' ins Leben gerufen, der den Fokus weg
von den Tätern und hin zu den Opfern von sportbezogener Gewalt lenken
möchte."

Christine Ritter sagte: "Wir planen die Errichtung einer eigenen
Residenz für Opfer von Sportgewalt. Dort soll medizinische,
psychosoziale und Hilfe in beruflichen und finanziellen Fragen
unbürokratisch in Anspruch genommen werden können.

"Wir haben unter anderem bereits die Unterstützung des
Opferschutzvereins 'Weißer Ring' und des bayerischen
Ministerpräsidenten Horst Seehofer, sind jedoch auf Spenden
angewiesen, wobei jeder Euro zählt."

Spendenkonto: Roter Ritter e.V.
              HypoVereinsbank Rosenheim
              KTO.-NR. 15 80 80 80
              BLZ. 711 200 77

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Service, sowie im OTS Bildarchiv unter http://bild.ots.at

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Email: news@journalismwithoutborders.com
Tel.: +43 1 812 128 719 (Richard Wolf)

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