• 04.03.2011, 11:00:12
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Brennpunkt Bildgebung: Einzigartige Konstellation des Exzellenzzentrum Hochfeld MR Wien

Aktuell: Europäischer Radiologenkongress 3.-7. März in Wien

Wien (OTS) - Wien ist in radiologischen Kreisen nicht nur als
Veranstalter des jährlichen European Congress of Radiology (ECR)
bekannt, sondern beheimatet auch das "Exzellenzzentrum für Hochfeld
MR" (Magnet-Resonanz) der radiologischen Abteilung der Medizinischen
Universität Wien.

Herausragende interdisziplinäre Zusammenarbeit zur Entwicklung
neuer Technologien
Am Wiener Exzellenzzentrum arbeiten klinische Radiologen und Physiker
gemeinsam - eine einzigartige Konstellation in Europa - an der
Erforschung und Entwicklung neuer Anwendungen und Technologien auf
dem Gebiet der Ganzkörper-Tomographie.
Unter der Verwendung von 3- und 7- Tesla Hochfeld MR Geräten wird
hier ein starker Fokus auf die Gewinnung neuer Erkenntnisse aus den
Bereichen Neurowissenschaften, Muskel-Skelett-Erkrankungen (MSE),
Onkologie und Stoffwechselprozessen gelegt.

Von der Forschung zur klinischen Praxis
Die Bezeichnung Tesla gibt Auskunft über die Stärke der Flussdichte
bzw. des Magnetfeldes - je höher, desto genauer die gewonnenen
Bilddaten. Der Ultra-Hochfeld Tomograph mit seiner immensen
Bildqualität und seinen multinuklearen Möglichkeiten ist das
Aushängeschild der Forschungsstelle. Anwendung findet dieser
allerdings nur zu Forschungszwecken, in der klinischen Praxis kommen
Geräte mit maximal 3 Tesla zum Einsatz.
An einer klinischen Anwendung des 7 Tesla-Gerätes wird laut Professor
Siegfried Trattnig, dem Leiter des Exzellenzzentrum, aber intensiv
gearbeitet: "Das Ziel unserer Forschung ist es, die Ultra-Hochfeld
MRT so schnell wie möglich für die klinische Praxis nutzbar zu
machen. Eine solche Einführung muss allerdings durch ausreichende
Forschung und Datenerhebung im Vorfeld validiert werden".

Einzigartige Kooperation mit Allgemeinem Krankenhaus Wien
Weltweit sind mittlerweile an die 35 Geräte mit 7 Tesla im Einsatz,
allerdings gibt es in Europa kein zweites Forschungszentrum, das
angebunden an ein Krankenhaus liegt, wie das in Wien mit dem Wiener
Allgemeinen Krankenhaus (AKH) der Fall ist. Mit dem Wiener AKH, einem
der größten europäischen Krankenhäuser, hat man den perfekten Partner
für die Durchführung klinischer Studien fast schon im gleichen
Gebäude.
Auf diese exzellenten Kooperationsbedingen ist mit der Firma Siemens
auch einer der größten Hersteller von Ultra-Hochfeld Tomographen
aufmerksam geworden und hat seine Zusammenarbeit zur Entwicklung
neuer Technologien, unter der gemeinsamen Nutzung aller Ressourcen,
angeboten.
"Auf dieser Basis konnten Forschungsprojekte, wie die Entwicklung von
ultra-kurzen TE Sequenzen für 3- und 7- Tesla oder die klinisch
anwendbare CEST (chemical exchange transfer technique) erfolgreich
implementiert werden", erklärt Professor Trattnig.

Neue Chancen vor allem in der Behandlung von Knorpel- und
Sehnenschäden
Ultrakurze TE Sequenzen eröffnen die Möglichkeit, Gewebearten wie
Knochen und Sehnen, die in der normalen MR Bildgebung kein Signal
liefern, also schwarz auf den Bildern bleiben, signalgebend zu
machen. Das heißt konkret, dass man z.B. bei Sehnen die interne
Struktur beurteilen kann, was vielleicht in der Frühdiagnostik von
Sehnenschäden von Vorteil sein könnte.
CEST ist eine Methode, die im Knorpel und auch in der Bandscheibe
einen Bestandteil, nämlich die Proteoglykane, selektiv darstellen und
quantifizieren kann. Dies ist für die Frühdiagnostik von
Knorpelschäden, also der Arthrose der Gelenke, aber auch der frühen
Bandscheibendegeneration von Vorteil. Diese Methode konnte in Wien
weltweit das erste Mal klinisch an Patienten mit
Knorpeltransplantationen erfolgreich eingesetzt werden.

Wiener Exzellenzzentrum eine weltweit führende Forschungsstätte
Das Wiener Exzellenzzentrum für Hochfeld MR hat sich mittlerweile
auch zu einer der führenden Teststätten für 7 Tesla Magnetspulen
entwickelt. Magnetspulen von höchster Qualität sind notwendig um das
volle Potential der Geräte ausreizen und internationale
Vergleichsstudien auf dem höchsten Niveau durchführen zu können.
Anhand der veröffentlichten Publikationen, die ein beeindruckendes
wissenschaftliches Echo zu Folge hatten, und den zahlreichen
Subventionen, die das Wiener Forschungszentrum erhält, lässt sich
auch bereits einiges über dessen Stellenwert und über die exzellente
Arbeit, die hier geleistet wird, ablesen. Hiervon ist auch Trattnig
überzeugt: "Unsere Forschung mit dem Bestreben die 7-Tesla
Technologie in die klinische Praxis einzuführen, hat uns zu einer der
führenden Forschungsstätten auf diesem Gebiet weltweit gemacht".

Seit 3. März tagen in Wien 19.000 Radiologen
Beim 23. Europäischen Radiologenkongress (European Congress of
Radiology/ECR) vom 3. bis 7. März 2011 im Austria Center in Wien
werden auch heuer wieder Spezialisten aus dem Bereich der
medizinischen Bildgebung ihr Fachwissen auf den verschiedensten
Gebieten austauschen, und die neuesten Erkenntnisse der Forschung
präsentieren.

Der ECR ist die Jahrestagung der Europäischen Gesellschaft für
Radiologie (European Society of Radiology/ESR), welche weltweit über
50.000 Radiologen vertritt. Mit mehr als 19.000 Teilnehmern aus der
ganzen Welt ist der ECR einer der größten medizinischen Kongresse
weltweit; zusätzlich bietet er die größte Industrieausstellung in
Europa, bei der auf über 26.000 m2 mehr als 300 internationale Firmen
die neuesten Produkte der Medizintechnik anbieten.

Weitere Informationen unter www.myESR.org/press

Rückfragehinweis:
European Society of Radiology - ESR
Stefanie Muzik, David Zizka
Tel.: +43 1 533 4064-0
press@myESR.org / www.myESR.org

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