- 28.02.2011, 14:54:19
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"Alle reden von Salzreduktion - Österreichs Bäcker tun etwas!"
Wien (OTS) - Bei der Pressekonferenz am Brotway in der Bäckerei
Kurt Mann in Wien, präsentierten Bundesminister Alois Stöger,
Innungsmeister Josef Schrott, Univ.Prof. Dr. Günter Steurer und
Bundesinnungsgeschäftsführer Dr. Reinhard Kainz die gemeinsame
Kampagne "Weniger Salz ist g'sünder". Mit einer Reduktion der
Salzzugabe bei Brot und Gebäck leisten die heimischen Bäcker einen
wesentlichen Beitrag zur Verringerung des überhöhten Salzkonsums in
Österreich und unterstützen somit die Vermeidung von
Herz-Kreislaufkrankheiten.
"Wenn wir weniger Salz zu uns nehmen verringern wir das Risiko von
Herz-Kreislauferkrankungen drastisch. Es freut mich sehr, dass die
Bäcker gemeinsam mit mir die Initiative ergriffen haben und den
Salzgehalt in ihren Produkten schrittweise reduzieren." so
Gesundheitsminister Stöger.
Salz wurde früher nicht umsonst als "weißes Gold" bezeichnet. Es
ist unverzichtbar für den menschlichen Körper, als Gewürz und vieles
andere mehr. Doch in Österreich wird heute, so wie in anderen
Industrieländern auch, viel zu viel Salz verzehrt. Männer nehmen im
Schnitt 9 g, Frauen 8 g Salz pro Tag zu sich (Österreichischer
Ernährungsbericht 2008). Häufig werden allerdings 12 g, nicht selten
15 g, erreicht. Im Hinblick auf die Gesundheit sollten nicht mehr als
5 g pro Tag aufgenommen werden (WHO).
Auf Salz in Brot und Gebäck verzichten - das will wohl niemand und
braucht es auch nicht. Eine Reduktion der Salzzugabe ist jedoch
möglich. Laut Studien von DI Alfred Mar von der HTL für
Lebensmitteltechnologie kann die Salzzugabe bei Brot und Gebäck um 14
Prozent verringert werden, ohne dass es zu Einbußen beim Geschmack
oder in der produktionstechnischen Verarbeitung kommt.
In Österreich werden im Durchschnitt 120 g Brot und Gebäck pro Tag
verzehrt (Österreichischer Ernährungsbericht 2008). Beim derzeitigen
Salzgehalt entspricht das 1,7 g Salz pro Tag. Eine Reduktion der
Salzzugabe bei Brot und Gebäck um 14 Prozent spart damit täglich 0,24
g Salz ein.
"Unser Ziel ist es in den nächsten 5 Jahren bezogen auf 1 kg Mehl
von - heute meist verwendeten - 2,0 % auf 1,7 % zu reduzieren. Ich
habe bereits begonnen langsam zu reduzieren und meine Kunden bemerken
keinen Unterschied.", Josef Schrott, Innungsmeister der Bäcker.
Den Empfehlungen der Fachgesellschaften zufolge liegt der
Richtwert für den Anteil an Kohlenhydraten in der Ernährung bei 50
Prozent der Energieaufnahme. Dabei gelten eine Verringerung bei
Zucker und eine Erhöhung bei komplexen Kohlenhydraten als
wünschenswert. Insbesondere werden mehr Ballaststoffe empfohlen, in
erster Linie aus Getreide. Ballaststoffreiche Lebensmittel, vor allem
Vollkornprodukte, sollen den größten Anteil bei den
Kohlenhydrat-liefernden Lebensmitteln haben. Bei einer Erhöhung des
Brotkonsums würde die Salzreduktion in Brot noch stärker ins Gewicht
fallen.
"Das Interesse an der Initiative ist groß. Zahlreiche Bäcker haben
bereits ihr Interesse bekundet, an der Initiative teilzunehmen und es
werden jeden Tag mehr", freut sich Dr. Reinhard Kainz,
Bundesinnungsgeschäftsführer der Lebensmittelgewerbe über die
Akzeptanz der Initiative.
Senator Kurt Mann, Bäckerei Mann unterstützt die Initiative.
"Unsere Produkte stehen für Qualität und Gesundheit. Unseren Kunden
die Möglichkeit zu geben sich ausgewogen und gesund zu ernähren, ist
uns ein großes Anliegen!"
Salz, Blutdruck und Herz-Kreislauf-Krankheiten
Jede Reduktion des überhöhten Salzkonsums ist ein Beitrag zur
Gesundheit. "Zwischen der Aufnahme von Salz durch die Nahrung und dem
Blutdruck besteht eine direkte Beziehung", erläutert der Wiener
Kardiologe Univ.-Prof. Dr. Günter Steurer, "wie zahlreiche
wissenschaftliche Studien gezeigt haben, erhöht sich bei einem
Salzverzehr von mehr als 5,8 g pro Tag der durchschnittliche
systolische Blutdruck innerhalb kürzester Zeit um 3 bis 6 mmHg, der
diastolische Blutdruck steigt um 2 bis 3 mmHg. Und Bluthochdruck ist
der wichtigste Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Krankheiten."
Herz-Kreislauf-Krankheiten stellen nach wie vor die Todesursache
Nummer 1 in Österreich.
Dieser Blutdruckanstieg wurde bei ansonsten gesunden Personen
festgestellt, mit zunehmendem Alter oder bei einer entsprechenden
genetischen Veranlagung - Männer zum Beispiel sind besonders
betroffen - fällt der Blutdruckanstieg deutlich höher aus. Das gilt
erst recht für Personen, die schon unter erhöhtem Blutdruck leiden.
Auch Kinder reagieren sehr empfindlich auf eine überhöhte Salzzufuhr.
Schon bei Kindern ist heute eine Tendenz zu erhöhten Blutdruckwerten
festzustellen.
So wie der Blutdruck durch zuviel Salz in die Höhe getrieben wird,
lässt er sich durch eine Drosselung der Salzzufuhr wieder senken.
Dazu Prof. Steurer unter Verweis auf wissenschaftliche Studien und
Erfahrungen in anderen Ländern wie z.B. Finnland: "Wird eine
überhöhte tägliche Zufuhr von Salz durch die Nahrung bedeutsam
vermindert, nimmt der Blutdruck bedeutsam ab und es kommt zu einer
ebenfalls bedeutsamen Abnahme der Herz-Kreislauf-Krankheiten, die mit
einem erhöhten Blutdruck in Zusammenhang stehen - Herzversagen,
Herzinfarkt, Schlaganfall und Nierenversagen - und der damit
verbundenen Todesfälle."
Der blutdruckfreundliche Lebensstil zählt
Zum blutdruckfreundlichen, gesunden Lebensstil gehören: Eine
gesunde Ernährung mit besonderem Augenmerk auf einem moderaten
Salzkonsum; die Vermeidung von Übergewicht; körperliche Fitness durch
Bewegung in Alltag und Sport; Alkohol nur gelegentlich und maßvoll,
Rauchen vermeiden.
Eine gesunde Ernährung mit einem hohen Anteil an Brot und Gebäck
liefert übrigens einen weiteren noch immer unterschätzen Schutzfaktor
vor Bluthochdruck: Kalium. Besonders gute Quellen für Kalium sind
aufgrund des Kleieanteils Vollkornbrot und -gebäck, aber auch
Früchtebrot.
Rückfragehinweis:
Elke Weilharter MAS, MAS, SKYunlimited,
Burggasse 28-32, 1070 Wien,
Tel. 01 522 59 39 15, 0664 4111773
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