• 24.02.2011, 15:22:35
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denkstatt Studie: Klimawirkung von Plastiksackerln vergleichbar mit 13 PKW-Kilometern

Wien (OTS) - Eine Studie von denkstatt belegt: Die intensiv
geführte Debatte rund um das Plastiksackerl berührt nur 0,1 Promille
des jährlichen Consumer Carbon Footprints der ÖsterreicherInnen. Und:
Unterschiedliche Verpackungsmaterialien haben unterschiedliche
Vorteile.

"Es verwundert, dass ein Thema mit so geringer Umweltrelevanz
solche Beachtung findet. Ich würde mir wünschen, dass über jeden
Liter Treibstoffverbrauch, Heizölverbrauch und Gasverbrauch genauso
intensiv diskutiert werden würde, wie über jene 0,66 Liter Diesel ,
die dem jährlichen Plastiksackerl-Verbrauch eines österreichischen
Konsumenten entsprechen.", so der denkstatt-Umweltexperte DI Mag.
Harald Pilz. denkstatt, das Forschungs- und Beratungsunternehmen im
Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit hat eine umfassende Studie zum
Thema Plastiksackerl erstellt. Es wurde der Frage nachgegangen, wie
verschiedene Materialien hinsichtlich ihrer Treibhausgasemissionen
abschneiden. Ziel war es herauszufinden welche Relevanz das Thema
Plastiksackerl aus Klima- und Ressourcensicht tatsächlich hat.

Dabei ist zu beachten, dass es sich um keine generelle Beurteilung
von Verpackungsmaterialien handelt. Jedes Material - wie Papier oder
Kunststoff - hat in anderen Einsatzbereichen seine besonderen
Vorzüge, oft beispielsweise auch in Kombinationen.

Klimafußabdruck von Tragetaschen und Obstsackerln

In der denkstatt-Studie werden Tragetaschen aus konventionellem
Kunststoff (Polyethylen), bioabbaubarem Kunststoff auf Stärkebasis
und aus Papier untersucht. Weiters wurden "Obst- bzw. Gemüsesackerl"
(kleine transparente Tragetaschen für lose angebotenes Obst & Gemüse)
aus konventionellem Kunststoff und Papier hinsichtlich
ihres Klimafußabdrucks verglichen. Der Klimafußabdruck oder "Carbon
Footprint" gibt Auskunft über die gesamten Treibhausgasemissionen
eines Produktes in seinem Lebenszyklus, von der Rohstoffgewinnung bis
zur Entsorgung.*

Plastiksackerl wenig Relevanz auf Consumer Carbon Footprint
Der durchschnittliche Jahresverbrauch liegt bei 33 Tragetaschen und
60 Obstsackerln pro Kopf in Österreich. Mit dem jährlichen
Plastiksackerl-Verbrauch eines Österreichers sind etwa 2 kg CO2
verbunden, das sind 0,14 Promille des gesamten Consumer Carbon
Footprint eines Konsumenten. In andern Worten: Der Carbon Footprint
des jährlichen Plastiksackerl-Verbrauchs entspricht damit dem Carbon
Footprint von 0,66 Liter Diesel. Bei einem Verbrauch von 5 Litern pro
100 km entspricht dies einer Fahrtstrecke von 13 Kilometern.
Studien-Ergebnisse: Gewicht von Verpackungen wird unterschätzt
Gewichtsunterschiede bei Tragetaschen: Papier ist fast doppelt so
schwer wie konventioneller Kunststoff, Tragetaschen aus bioabbaubarem
Kunststoff sind um 27 % schwerer. Der Klimafußabdruck von
Tragetaschen aus Papier und konventionellem Kunststoff ist etwa
gleich groß. Eindeutig besser schneiden in dieser Kategorie die
Tragetaschen aus bioabbaubarem Kunststoff auf Stärkebasis ab, hier
ist der Klimafußabdruck um 25 - 40 % niedriger.

Gewichtsunterschiede bei Obstsackerl: Papier ist etwa fünfmal
schwerer als Kunststoff. Der Klimafußabdruck der Obstsackerl aus
Papier liegt im Mittel um etwa 50 % über jenem der Obstsackerl aus
Kunststoff. Die dargestellten Ergebnisse gelten ausschließlich
für die ausgewählten (beispielhaften) Verpackungsprodukte und für die
dargestellten Rahmenbedingungen der Produktion (europäischer
Durchschnitt) und der Abfallwirtschaft (Status Quo Österreich).
denkstatt will durch seine Forschungs- und Beratungsleistungen auch
dazu beitragen, jene "bedeutenden Stellschrauben" in der
Wertschöpfungskette und im Klimafußabdruck des Konsumenten zu
identifizieren, die spürbare Fortschritte beim Klimaschutz
und bei der Ressourceneffizienz ermöglichen. Der Verzicht auf nur
einmal verwendete Tragetaschen durch die Verwendung von mehrfach
verwendeten Transport-Behältnissen leistet natürlich einen - wenn
auch nur sehr kleinen - Beitrag zur Ressourcenschonung
und zum Klimaschutz. Die wichtigen Stellschrauben für
umweltfreundliches Verhalten liegen jedoch mit einem Anteil von 0,14
Promille des Consumer Carbon Footprints in anderen Handlungsfeldern,
die nicht Gegenstand der Studie waren.

* Die Angaben sind in CO2-Äquivalenten pro festgelegte
funktionelle Einheit. Für die Berechnung werden material- und
prozessspezifische Emissionsfaktoren je Masseneinheit mit der Masse
je funktioneller Einheit multipliziert. Das heißt, je niedriger die
Emissionsfaktoren sowie die Masse, desto geringer der Carbon
Footprint.

Die Studie zum Download finden Sie hier:
http://www.denkstatt.at/aktuelles.html

Rückfragehinweis:
DI Mag. Harald Pilz, harald.pilz@denkstatt.at
Tel +43 1 7868900

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