• 18.02.2011, 09:00:22
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IFEU-Studie: Getränkeverpackungen auf dem Prüfstand

Wien (OTS) - In einer umfassenden Studie verglich das IFEU
Institut für Energie- und Umweltforschung, Heidelberg im Auftrag der
ARA, des Umweltministeriums und des Fachverbands der Nahrungs- und
Genussmittelindustrie die Vor- und Nachteile von PET Einwegflaschen
mit Glas Mehrwegflaschen und PET Mehrwegflaschen unter den
Rahmenbedingungen des österreichischen Marktes. Ziel der Studie war
es, wissenschaftlich abgesichertes Datenmaterial zu erheben, das zur
Versachlichung der aktuell in Österreich geführten
Einweg-/Mehrwegdiskussion beitragen soll.

Der ökobilanzielle Vergleich zwischen den PET Einwegflaschen und
den Glas Mehrwegflaschen zeigt auf Basis der aktuellen
Marktgegebenheiten in Österreich keinen Vor- oder Nachteil der PET
Einwegflaschen gegenüber den Glas Mehrwegflaschen. Dies gilt für
Mineralwasser genauso wie für Limonaden. Unter den Randbedingungen
eines regionalen Vertriebs (bis zu 60 km) zeigen die Glas
Mehrwegflaschen einen Vorteil gegenüber den PET Einwegflaschen.

Wesentlich für das Ergebnis ist das hohe Recyclingniveau
einschließlich der Bottle-to-bottle-Verwertung der Kunststoffflaschen
in Österreich. 82 % der in Österreich verkauften 1,5 L und 2,0 L PET
Einwegflaschen werden zur Verwertung erfasst. Mehr als 75 % der
Marktmenge werden einer stofflichen Verwertung zugeführt.
Optimierungspotenzial zeigt sich beim Flaschengewicht sowie beim
verwendeten Anteil von PET Recyclat.

Positiv für die Glas Mehrwegflaschen wirkt sich der niedrige
Ressourcenverbrauch durch die angenommene Zahl von 30 Umläufen aus.
Nachteilig für die Ökobilanz von Glas Mehrwegflaschen ist vor allem
die Distribution, weil sich durch die Notwendigkeit einer Hin- und
Rückfahrtlogistik im Vergleich mit den PET Einwegsystemen längere
Fahrtstrecken ergeben.

Ein weiterer Faktor ist die erforderliche Reinigung der Flaschen
und Kisten, die im Vergleich zu den PET Einwegsystemen zu höheren
Umweltlasten bei der Abfüllung führen.

Verpackungsrecycling entscheidend für Ökobilanz

"Getrennte Sammlung und Recycling haben die Ökobilanz von PET
Getränkeflaschen entscheidend verbessert", sagt ARA Vorstand Ing.
Werner Knausz zu den Ergebnissen der Studie. "Während es in den 90er
Jahren noch markante Unterschiede zwischen Einweg Kunststoffflaschen
und Glas Mehrwegflaschen gab, zeigen die Ökobilanzen beider
Verpackungsarten mittlerweile ein ausgeglichenes Bild."

Die 1,5 L PET Mehrwegflasche befindet sich in Österreich nicht
mehr im Handel, sie wurde daher in der Studie als "hypothetisches"
Verpackungssystem bilanziert. Sie zeigt in der Gesamtschau aller
Ergebnisse das beste ökobilanzielle Profil, da diese Verpackung das -
insbesondere bei der Distribution - vorteilhafte geringe Gewicht der
PET Einwegsysteme mit den aufgrund der mehrfachen Nutzung der
Flaschen geringen Herstellungs- und Entsorgungslasten der Glas
Mehrwegsysteme vereint.

Aspekte des Nachfrageverhaltens, der Akzeptanz einzelner
Verpackungssysteme durch KonsumentInnen oder betriebswirtschaftliche
Effekte waren nicht Gegenstand der Studie.

Umfangreiche kritische Begutachtung

Auftraggeber der Studie waren das Ministerium für Land- und
Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW), die Altstoff
Recycling Austria AG (ARA) und der Fachverband der Nahrungs- und
Genussmittelindustrie. Die Untersuchung wurde nach Maßgaben der ISO
Norm für vergleichende Ökobilanzen durchgeführt und einer umfassenden
kritischen Begutachtung durch Prof. Dr. W. Klöpffer (LCA Consult &
Review Frankfurt), Prof. Dr. H. Rechberger (TU Wien) und
Dipl.-Umweltwiss. U. Eickhoff (Friends of the Earth, Global 2000)
unterzogen.

Executive Summary zum Download: http://www.ots.at/redirect/summary
Die vollständige Studie zum Download auf: www.ifeu.de

Über IFEU

Das IFEU - Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg
GmbH ist ein führendes Institut für unabhängige ökologische
Forschungen im deutschsprachigen Raum. Es wurde 1978 von
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universität Heidelberg
gegründet. Anliegen der Gründer war es, einen Raum für unabhängige
Forschung zu umweltrelevanten Fragen zu schaffen.

Rückfragehinweis:
Christian Mayer (Leiter Kommunikation)
Altstoff Recycling Austria AG
Tel.: 01.599 97-320
E-Mail: christian.mayer@ara.at

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