- 12.02.2011, 08:46:59
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Talfahrt der betrieblichen Lehrstellen mit echten Anreizmodellen stoppen!
Zell am Moos (OTS) - Das Lehrlingspaket 2008 hat dazu geführt,
dass immer weniger Betriebe bereit sind, Lehrlinge auszubilden, weil
sie die Kosten dafür nicht mehr betriebswirtschaftlich tragen können.
Mit dem Versprechen, jedem Jugendlichen einen Lehrplatz zu
garantieren, hat die Bundesregierung zudem einen völlig falschen Weg
eingeschlagen, indem man Ausbildung in ÜAZ mit Euro 18.000,-- pro
Ausbildungsplatz jährlich fördert, den Betrieben aber den Blum Bonus
als Anreiz genommen hat. Damit umgeht man nicht nur die betriebliche
Lehrlingsausbildung, sondern gefährdet auch den hohen
Ausbildungsstandard im Land. Obwohl die ganze Welt unser duales
Ausbildungssystem kopiert, bereiten Hundstorfer und Mitterlehner den
Untergang dieser Erfolgsgeschichte vor.
Offenbar sieht die Bundesregierung die Zukunft der
Lehrlingsausbildung statt in den Betrieben nur noch in den ÜAZ. Aus
diesem Grund hat sie in einer Nacht- und Nebelaktion die Praxistests
und die damit verbundenen Rückvergütungen an die Unternehmen mit dem
Hinweis, dass man den Qualitätsbonus nun einstellt, gestrichen. Dies
ist eine Verhöhnung aller ausbildenden Betriebe, da es sich hierbei
um keine Geldgeschenke der Regierung oder gar Förderungen handelt,
sondern um Beträge aus dem Insolvenzentgeltsicherungsfonds, der
einzig und allein von den Unternehmern finanziert wird. Diese Beträge
gehören den Unternehmern und sind keine Zuwendungen aus dem Budget
und daher ist die Streichung der Praxistests ein Eingriff in das
Eigentum der Wirtschaft.
Für jeden Kenner der dualen Ausbildung in Österreich ist auch klar,
dass es seit Jahrzehnten die KMUs sind, die die Hauptlast der
Lehrlingsausbildung tragen. Auch die Kosten für die schulische
Ausbildung mussten bisher von den Betrieben übernommen werden, obwohl
die Schulausbildung eigentlich Sache der öffentlichen Hand ist.
Statt politisch motivierte Ersatzausbildungsplätze wie
überbetriebliche Lehrstätten oder Schulungsprogramme um viele
Millionen Euro zu schaffen, die nicht mit der Ausbildungsqualität von
echten betrieblichen Lehrstellen verglichen werden können, sollte man
mit diesen öffentlichen Geldern in die schulische Ausbildung der
Lehrlinge finanzieren, um die nachhaltige Ausbildungsqualität zu
sichern.
Daher verabschiedet der RfW-Bundesvorstand in seiner heutigen Sitzung
in Zell am Moos folgende
R E S O L U T I O N
Die Bundesregierung wird aufgefordert, die Praxistests und in der
Folge Euro 3.000.- als Qualitätsbonus wieder einzuführen sowie die
Kosten für die schulische Ausbildung als Aufgabe der öffentlichen
Hand zu übernehmen, damit die Talfahrt der betrieblichen Lehrplätze
gestoppt und damit das hohe Ausbildungsniveau am Wirtschaftstandort
Österreich gesichert wird.
Rückfragehinweis:
Bundespressereferent, Mag.Michael Brduscha, 00436643384704, vorarlberg@rfw.at
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